Aus Angst vor drastischen Preiserhöhungen stürmen IndonesierInnen bei Hamsterkäufen die Läden. Das Militär droht mit der Todesstrafe für das Horten von Nahrungsmitteln. In Thailand werden allein 1998 über zwei Millionen Arbeitsplätze wegfallen, neuesten Umfragen zufolge denkt jede fünfte Person in Thailand an Selbstmord. Beim koreanischen Konzern Daewoo wird vom eigenen Personal privater Goldschmuck zum Kauf von Devisen gesammelt, Malaysias Medien fordern zum Gemüseanbau in Privatgärten und Schulhöfen auf, philippinische Minister dürfen nur noch ins Ausland reisen, wenn der Gastgeber den Flug bezahlt. Südostasien nach dem Crash! (Red.)
Die westliche Welt kümmert das kommende, zum Teil schon eingetretene Elend in den früher so achtvoll „Tigersprungstaaten“ oder „Schwellenländer“ genannten Ländern Südostasiens nicht wirklich – ihre Sorge ist nur, ob der Finanzcrash an den japanischen, Hongkonger oder Singapur-Börsen auch auf die westlichen Börsen durchschlägt. Hektische Betriebsamkeit, Telefonate Clintons mit Japans und Indonesiens Präsidenten, IWF-Bremskredite in nie dagewesenen, astronomischen Höhen sollen die Weltwirtschaft retten. Doch Vergleiche mit 1929 werden schon angestellt. Und auch wenn der Durchschlag auf den Westen unmittelbar vermieden werden sollte: den Menschen in Südostasien nützt das gar nichts, sie sind schon „abgeschrieben“.
Das ist die Realität des Kapitalismus im ausgehenden 20. Jahrhundert. Das ist das vielbeschworene „Ende der Geschichte“ – gemeint als Sieg und immerwährende Stabilität einer globalen, marktwirtschaftlich organisierten Welt. Im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Papiertiger ist mit den Tigersprungstaaten auch das Vertrauen in diese Stabilität, in unbegrenztes Wachstum, in den Kapitalismus als solchen zusammengestürzt – wenigstens das ist zu begrüßen. Doch was nachkommt, ist nicht unbedingt besser: in Indonesien stehen am prognostizierten Ende des brutalen, völkermörderischen Diktatorenduos Sukarno/Suharto nurmehr Varianten islamistischer Parteien auf der oppositionellen Seite. Die sozialistische Alternative hat Suharto selbst bei seiner Machtübernahme 1965 durch das Niedermetzeln von 500 000 organisierten Linken und KommunistInnen ausgerottet.
1:0 für Robert Kurz
Lange wurde er auf seiten der Linken mehr oder minder belächelt, als Mystiker oder Apokalyptiker verschrieen: nun scheinen die von Robert Kurz von der Nürnberger Gruppe „Krisis“ seit Jahren publizierten, im Buch „Kollaps der Modernisierung“ (1) zusammengefaßten Warnungen vor einem Crash des Finanzkapitalismus und infolge dessen der Weltökonomie keineswegs völlig überdreht. In Ermangelung einer tragfähigen anarchistisch-ökonomischen Theorie zur Erklärung der gegenwärtigen weltökonomischen Ereignisse seien hier die Thesen von Robert Kurz zusammengefaßt und herangezogen.
Kurz geht von einer radikalisierten Interpretation der Werttheorie aus, das bedeutet: der im kapitalistischen Produktionsprozeß hervorgebrachte Wert gilt nur als solcher, insofern er sich selbst verwertet. Also: Geld ist nur Kapital, wenn es sich zum Ziel setzt, sich in noch mehr Geld zu verwandeln. Der Gebrauchswert einer Ware ist nutzlos, es zählt der Tauschwert, das heißt die Frage, ob sich eine Ware verkaufen läßt. Verkauft kann aber nur werden, was billiger produziert ist als die Ware der Konkurrenz auf dem Markt. Kapitalismus tendiert daher dazu, mit verhältnismäßig immer geringerem Aufwand eine immer größere Menge an Produkten herzustellen. Es resultiert aus diesem Mechanismus der Verwertung eine nach Kurz historisch einzigartige Explosion der Produktivität.
Die Widersprüche dieses Prozesses verschärfen sich – so Kurz – durch die Modernisierung: einerseits werden immer mehr Menschen weltweit gezwungen, ihre Arbeitskraft zu Markte zu tragen, sich also in den Weltkapitalismus einzuklinken; andererseits machen moderne Wissenschaft und Technik die menschliche Arbeitskraft tendenziell überflüssig. Das organische Verhältnis des Kapitals, das Verhältnis zwischen Maschinen, Infrastruktur, Produktionsmitteln auf der einen und menschlicher Arbeitskraft auf der anderen Seite, verschiebt sich bei Modernisierungsprozessen nach Kurz also immer mehr zugunsten der ersteren, der Kapitalintensität: die Großunternehmen müssen heute immer mehr in Maschinen und Produktionsanlagen investieren, um noch rentabel produzieren zu können. Dafür sind Kredite, Zinssysteme, die Unterstützung der Banken nötig, die wiederum dem spekulativen Finanzkapital Tür und Tor öffnen. Kurz meint, daß sich so eine Dominanz des Finanzkapitals über das produktive Kapital der Unternehmen herausgebildet habe, eine Weltökonomie, die auf Pump lebt, von ungedeckten Wechseln. Kurz ist sich sicher, daß das nicht lange gut gehen könne und die kapitalistische Modernisierung eine innere Schranke erreicht, bei der die ungedeckten Wechsel platzen oder die Kredite zurückgezahlt werden müssen, aber nicht gezahlt werden können: der Crash!
Der Crash in Südostasien
Mit den Thesen von Kurz im Hinterkopf kann man/frau sich erklären, weshalb es nun gerade die sogenannten „Schwellenländer“ Südostasiens und die Industriemacht Japan erwischte: die Tigersprungstaaten waren noch vor kurzem sogenannte „Entwicklungsländer“, die in den letzten beiden Jahrzehnten einen beschleunigten Industrialisierungsprozeß durchmachten, hohe Wachstumsraten erzielten und dabei immense Kredite insbesondere von ausländischen Banken und Investoren benutzten. Vor allem japanische Banken haben ungeheure Summen in die Region investiert, oft hatten die Kredite zudem kurze Laufzeiten. Nachdem Anfang 1997 das erste Schwellenland, Thailand, in die Krise geriet und thailändische Unternehmen ihre Auslandsschulden und Kredite nicht zurückzahlen konnten, dann Malaysia, die Philippinen, Indonesien, Hongkong und Singapur in den Sog gerieten, machten plötzlich einige der wichtigsten Kreditinstitute und Banken Japans, die Hauptgeldgeber also, Pleite – ein einzigartiges Vorkommnis in der Nachkriegsgeschichte des noch vor kurzem als kapitalistisches Vorzeigeland angesehenen Industriegiganten Japan.
In den ersten Einschätzungen und Kommentaren schwimmen die prokapitalistischen Ursachenforscher (2), so konfus und so phantasielos wie üblich, zwischen zwei Erklärungsansätzen und dementsprechend entgegengesetzten Lösungsvorschlägen hin und her: entweder sei zuviel Markt schuld am Crash und es wird ein neuer staatlicher Protektionismus und die Besteuerung der Spekulanten sowie die Prüfung und Versicherung von Krediten gefordert (das schlagen zum Beispiel so verfeindete Beteiligte wie der malaysische Präsident Mahathir und der US-Oberspekulant Soros vor, die sich gegenseitig die Schuld an der Krise zuschieben). Oder aber zuviel Staat, insbesondere bürokratische und vetternwirtschaftliche Strukturen in den Empfängerländern der Kredite, sei schuld und eine rein profitorientierte Kapitalanlage, die Öffnung der relativ noch abgeschotteten Binnenmärkte für Auslandsinvestoren, radikaler Sparkurs, Wegfall von Subventionen für Grundnahrungsmittel und Privatisierung wird verlangt (das sind die Bedingungen der IWF-Stützungskredite an die angeschlagenen Regierungen der Schwellenländer, Hungeraufstände sind dabei kurzfristig eingeplant. Die Wirtschaft könne sich nur mittelfristig und langfristig erhohlen – so lauten die neoliberalistischen IWF-Märchen, durch die Realität inzwischen mehrfach widerlegt. Doch den religiös Gläubigen des Neoliberalismus kann man/frau nicht mit Argumenten und Beispielen kommen!).
Es ist klar, daß beide Defizite vereint auftreten, denn Kapitalismus bestand noch nie aus dem Gegensatz, sondern immer schon aus der Verbindung von Markt und Staat. Daher werden auch die vorgeschlagenen Lösungsansätze nichts fruchten und zu kurz greifen. Selbstverständlich haben vor allem in Thailand und Indonesien bürokratische und vetternwirtschaftliche Strukturen eine produktive Kapitalanlage verhindert. Viele Kredite flossen in spekulative und unproduktive Grundstücks- und Immobiliengeschäfte, oft unter Zahlung von Schmiergeldern. In Indonesien kann kaum ein großes Kredit- oder Industriegeschäft abgeschlossen werden, ohne daß die weitverzweigte Familie Suharto dabei mitverdient. Das Hongkonger Kreditinstitut Peregrine ging nahezu allein daran zugrunde, daß es einen 265-Mill.-Dollar-Kredit einem indonesischen Unternehmen anvertraut hat, das die vielen Inseln mit Autofähren verbinden wollte. Dabei verdiente zunächst nur die beteiligte älteste Tochter Suhartos etwas, obwohl noch gar nichts zuende gebaut und auch völlig unklar war, ob die Menschen in Neuguinea etwa alle Autos kaufen wollen, mit denen sie dann im Meer herumschippern, das heißt: ob die Autofähren profitabel betrieben werden können. (3) Das Privatvermögen des Suharto-Clans wird auf ca. 40 Milliarden Dollar geschätzt, ungefähr genauso groß wie der IWF-Kredit, den das Land jetzt zur Stützung bekommt.
Das Beispiel des Autofährenbankrotts beleuchtet aber auch das rein marktwirtschaftliche Problem mangelnder Binnennachfrage in den Schwellenländern. Auch die südostasiatischen Tochterfirmen japanischer Autohersteller produzierten wie wild, um irgendwann feststellen zu müssen, daß sie Überkapazitäten anhäuften und der in den Tigersprungstaaten entstehende Mittelstand und dessen Kaufkraft bei weitem nicht mithalten konnte. Jetzt, in Zeiten der Rezession, natürlich schon gleich gar nicht mehr. Die langsame, mindestens über das ganze 19. Jahrhundert gehende kapitalistische Entwicklung in Europa konnte noch die ganzen Länder kapitalistisch durchdringen und, unterstützt auch durch Gewinne aus dem Kolonialismus, eine Binnennachfrage herstellen, die zeitweilige Schocks und Überkapazitäten dämpfte. In den Tigersprungstaaten wurde die kapitalistische Entwicklung vergleichsweise im Zeitraffer durchgeführt: während Subsistenz- und Regenwaldgebiete zum Teil noch kaum erschlossen sind und der zahlungsfähige Mittelstand in den Städten einer wachsenden Zahl von Loosern der Landflucht gegenübersteht, entstanden manhattenartige Hochhäuser mit leeren Büroräumen und Freiwirtschaftszonen für den Export. Die ganze kapitalistische Produktion nützt aber nichts, wenn nicht genug Leute die Waren kaufen können. Die Schere zwischen Produktivität und sich zu langsam entwickelnder Binnennachfrage wurde immer größer. Die große Exportorientierung der Tigersprungstaaten mit ihren Freihandelszonen konnte das noch einige Jahre kompensieren. Als sich aber seit Ende der 80er Jahre die US-Wirtschaft erholte und auf dem Weltmarkt wieder wettbewerbsfähig wurde, als zudem die noch billigere ArbeiterInnen bietenden Ökonomien Vietnams und Chinas auf den Weltmarkt drängten, sanken etwa die Chancen der koreanischen IndustriearbeiterInnen drastisch, die bereits in harten Auseinandersetzungen eine Art arbeiteraristokratisches Lohnniveau erkämpft hatten.
Brutalitäten des Crashs und Gefahren des Durchschlags
Der Crash ist bereits da, doch auch nach einem Crash geht das Leben weiter, es fragt sich nur wie. Möglich wären drei Szenarien: Erstens könnte es einen Aufschwung sozialistischer Bewegungen geben, sowohl freiheitlicher wie auch stockautoritärer. Diese Variante wird zwar von Theoretikern wie Karl-Heinz Roth immer herbeigeträumt (4), ihre Wahrscheinlichkeit ist aber gering: Sozialismus wird weltweit immer noch mit dem gescheiterten Staatssozialismus in Verbindung gebracht oder gar als westlich importiert angesehen, und die gegenwärtigen spontanen Plünderungen und Verteidigungskämpfe der von Entlassung bedrohten ArbeiterInnen sind zwar existentiell, aber ungeheuer zersplittert und partikulär. Zweitens könnte die Krise durch islamistische oder andere religiös-regressive Gruppen ausgenutzt werden, bei Kämpfen oder Kriegen würden immer fundamentalistischere Gruppen an die Oberfläche geschwemmt: die Taleban in Afghanistan oder auch Algerien wären ein Beispiel für das, was etwa in Indonesien geschehen könnte. Diese Perspektive ist schon wahrscheinlicher. Drittens schließlich könnte der Kapitalismus auf den Trümmern des Crashs einfach neu beginnen. Den Schwellenländern ist nun ihr angestammter Platz als „Dritte-Welt-Länder“ wieder zugewiesen, westliche Auslandsfirmen könnten die gestrandeten inländischen Unternehmen zum durch die Abwertung der inländischen Währung hergestellten Spottpreis übernehmen und dabei aber sowohl das Sagen haben als auch die Profite einstecken. Eine verschärfte Form des Neokolonialismus wäre die Folge, auch das ist wahrscheinlich.
So sehr also der Crash in Südostasien zeigt, daß das kapitalistische System als Ganzes abgeschafft werden muß, so wenig ist ein solcher Crash wünschenswert, solange sich keine freiheitlich-sozialistische Alternative als geschichtsmächtig zeigt. In Südostasien hat die abrupte Verschlechterung der Perspektiven bei den Regierungen zu panikartigen Reaktionen geführt, die nur im staatlichen Rassismus oder in verstärkter Militärdiktatur enden können: Malaysia will auf einen Schlag ca. 1 Million indonesische und philippinische GastarbeiterInnen ausweisen, Thailand ca. 1,5 Millionen BurmesInnen und Bangla-Deshis, Südkorea 270 000 GastarbeiterInnen aus Nepal und den Philippinen. Die Drohung der indonesischen Militärs, Panikkäufe von Nahrungsmitteln mit dem Tode zu bestrafen, zeigt wohin auch dort die Reise gehen kann. Der Druck auf Frauen innerhalb traditional-patriarchaler Gesellschaften, zum Teil mit konfuzianischer Kultur, aus der Industriearbeit wieder auszusteigen und angestammte Rollen in der Familie wieder einzunehmen, steigt drastisch an. Und die sozialstaatlichen Systeme als Auffangnetz für Arbeitslose sind in Südostasien nicht nur gering oder gar nicht ausgebildet, sondern ArbeiterInnen wurden nach konfuzianisch-japanischen Vorbild oft durch lebenslangen Kündigungsschutz an ihre Unternehmen gebunden, wodurch eine Identifikation mit dem Unternehmen erreicht und Arbeitskämpfe vermieden wurden. Letzteres stand zum Teil sogar in Arbeitsgesetzen und -verträgen – die alle wertlos sind, wenn das Unternehmen pleite macht und die ans Unternehmen „auf Gedeih und Verderb“ gebundenen ArbeiterInnen und ihre Familien nun eben mit in den „Verderb“ stürzen.
Ich kann mich noch erinnern, wie heiß in unserer Südasien-Solidaritätsgruppe Anfang der 80er Jahre der größte damalige IWF-Kredit an ein Riesenland wie Indien in Höhe von 5 Milliarden Dollar diskutiert wurde und wie er in Indien zu Aufständen bei Besuchen der Kreditgeber führte. (5) Bei der Krise infolge der Zahlungsunfähigkeit Mexikos im Jahre 1994 wurden bereits mehr als 50 Milliarden Dollar an IWF-Krediten ausgeschüttet, um weltwirtschaftliche Auswirkungen zu vermeiden. Das Ausmaß der derzeitigen Krise zeigt allein der Umstand, daß an IWF-Soforthilfen bereits weit mehr als 100 Milliarden Dollar in die kaputten Ökonomien gepumpt werden, ohne zu wissen, ob damit die Talfahrt überhaupt gestoppt werden kann. Zur Zeit hat der IWF überhaupt nur noch ca. 44 Milliarden flüssige Mittel, womöglich muß er selbst Schulden machen, wofür dann die SteuerzahlerInnen aufkommen müßten, weil der IWF ein staatliches Regulationsinstrument darstellt, also Staatshaushalte für die Kredite gradestehen müssen. Wenn bei den riesigen Schulden, die die Schwellenländer bei westlichen Banken angehäuft haben (allein Südkorea hat etwa 150 Milliarden Dollar Schulden bei ausländischen Kreditgebern, größtenteils bei Banken), nicht sofortige Umschuldungen greifen, werden die Gläubiger zahlungsunfähig und der Crash schlägt auf die westlichen Börsen durch. (6) Obwohl der westliche Kapitalismus derzeit nichts unversucht läßt, genau dies zu verhindern, ist ein Crash in Europa m.E. durchaus nicht wünschenswert: niemand weiß, wie Menschen und Regierungen nach Jahrzehnten ökonomischen Wachstums und politischer Stabilität etwa in der BRD auf einen solchen Crash reagieren würden. Die Gefahr, daß der ohnehin bereits vorhandene staatliche und gesellschaftliche Rassismus in der BRD nach dem Muster Malaysias potenziert würde, ist groß. Etwas langsamer könnte der südostasiatische Crash auf Europa dadurch durchschlagen, daß die infolge der Herabsetzung ihrer Währungen weitaus billiger gewordenen Produkte der asiatischen Ökonomien die Konkurrenzfähigkeit hiesiger Produkte gefährden, daß also die Standortpolitik und Weltmarktposition Europas noch stärker ins Wanken gerät. Die Folge wäre eine kontinuierliche Steigerung der Arbeitslosigkeit. Aus einer solchen, weniger plötzlichen Entwicklung könnte sich vielleicht eine Arbeitslosenbewegung nach dem erfreulichen Muster Frankreichs europaweit fortentwickeln und antirassistische ebenso wie sozialistische Inhalte langsam ausbilden und verbreitern. Das wäre ein Hoffnungsfunke, der mit aller Kraft am Leben erhalten werden sollte. Denn was für den Crash gilt – „Nichts ist unmöglich!“ – das gilt auch für den Sozialismus!
(1) Robert Kurz: Der Kollaps der Modernisierung. Frankfurt/M. 1991, Besprechung in GWR 162, S.13. Kritisieren würde ich den Ansatz von Kurz weniger wegen dessen Rückgriff auf die Marx'sche Werttheorie, sondern bei seiner für MarxistInnen typischen Reduktion des Staates als Erfüllungsgehilfen des Kapitals, dessen Bedeutung heute nach Kurz völlig verschwinde.
(2) Vgl. zum Beispiel die hier hinzugezogenen Artikel und Schwerpunktnummern Spiegel 4/98, Zeit vom 15.1., taz 14.1. und Berliner Zeitung 10./11.1.98.
(3) Vgl. Spiegel 4/98, S.78.
(4) Karl-Heinz Roth: Die Wiederkehr der Proletarität. Köln 1994. Auseinandersetzungen mit dem Thesen Roths finden sich in. GWR 152, S.17 und GWR 204, S.15.
(5) Vgl. GWR 90/91. Indien - ausweglos im peripheren Kapitalismus, S. 31/32.
(6) Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 17.1.98, S.21: Wer für die Asien-Krise zahlt.