1972 wurde die Graswurzelrevolution gegründet und sie ist - 40 Jahre danach - immer noch kein bisschen leise. Ob es um Krieg, Atomkraft, Kapitalismus, Ökologie, Sexismus, Rassismus geht, alles, was die sozialen Bewegungen umtreibt, bewegt selbstverständlich auch die GWR.
Denn der Ansatz, den diese Zeitung von je her verkörpert – versinnbildlicht im Begriff der Graswurzel -, ist der der gesellschaftlichen Veränderung von unten durch der Aufbau einer ungehorsamen Gegenbewegung. Ihre Mittel sind die ihrer Ziele, wissend, dass die Anwendung falscher Mittel die Mechanismen und Muster der Herrschaft und Gewalt nicht überwindet, sondern reproduziert. Eben deshalb die gewaltfreie Aktion und eben deshalb auch machtvoll. Dieses Konzept schließt ein, nicht auf den Tag nach der Revolution zu warten, sondern heute schon mit dem anderen Leben zu beginnen. Viele Menschen veränderten sich selbst auf diesem Weg der Transformation und er prägte Generationen von politischen AktivistInnen im Zuge der großen Auseinandersetzungen der Bundesrepublik.
Zuverlässig und regelmäßig erscheint die GWR monatlich. Etwas, das weithin als selbstverständlich genommen wird, für ein Projekt mit so wenig Mitteln aber eigentlich ein kleines Wunder ist.
Zwar arbeiten viele AutorInnen aus dem HerausgeberInnenkreis und dem Umfeld der GWR regelmäßig oder sporadisch der Zeitung (ohne Honorar) mit ihren Beiträgen zu, die eigentliche redaktionelle Arbeit liegt aber in der Verantwortung der Koordinationsredaktion und die besteht, von gelegentlich mitarbeitenden PraktikantInnen abgesehen, in nur einer (!) Person: Seit November 1998 ist dies Bernd Drücke. Diese Aufgabe ist ein Vollzeitjob, der nur mit der Fähigkeit zu schnellem Arbeiten, Idealismus und der Bereitschaft, vor Druckterminen auch mal Nachtschichten einzulegen, zu schaffen ist.
Die GWR ist ein Projekt, das sich überwiegend aus dem Verkauf der Zeitung, sowie durch Spenden und wenige bezahlte Anzeigen finanziert. Es gibt keinerlei institutionelle Förderung noch sonstige Zuschüsse. Deshalb ist die einzige Form von Bezahlung, die sich die GWR leisten kann, die Arbeit des Vertriebs mit 600 Euro brutto monatlich zu honorieren und die des Koordinationsredakteurs mit 1.000 Euro brutto.
Im Sommer 2011 konnten wir zwar für Bernd eine Honorarerhöhung von 300 Euro brutto beschließen. Für jemanden aber, der sich mit seiner Partnerin und zwei Kindern den Familienhaushalt teilt, ein sehr bescheidenes Einkommen. Diese Situation ist auf Dauer nicht befriedigend, weshalb Bernd letztes Jahr versucht war, sich als promovierter Soziologe auf eine halbe Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu bewerben, durch die er rund 2.000 Euro verdient hätte. Dies hatte für ihn hauptsächlich ökonomische Gründe, die GWR-Redaktionsarbeit ist nach wie vor die Arbeit, die er am liebsten macht. Und auch der HerausgeberInnenkreis würde sich freuen, wenn Bernd die Zeitungsproduktion fortführen kann, denn durch seine Arbeit konnte die Auflage der GWR gesteigert werden und unsere Bewegungszeitung an Profil und Qualität gewinnen.
Damit die Weiterexistenz der GWR nicht am Geld scheitert, wollen wir für Bernd und die Koordinationsredaktion eine tragfähige ökonomische Grundlage schaffen. Diesem Zweck soll die Spendenkampagne dienen. Unsere und Bernds Vorstellung sind 2.000 Euro im Monat. Um einen Anfang zu machen, haben wir als Ziel die Marke von 15.000 Euro gesetzt. Damit könnten wir für die nächsten anderthalb Jahre die Lücke von jetzt 1.300 zu 2.000 Euro füllen. Das müsste doch zu schaffen sein.
Also, wie wäre es, liebe Leserin, lieber Leser? Ein klares Ziel, ein konkreter Zweck – ist Dir die GWR wichtig? Bist Du bereit, dafür einen Betrag nach Deinen Möglichkeiten zu spenden? Wenn nicht aus dem Grund der Wertschätzung gegenüber der Existenz einer gewaltfrei-anarchistischen Zeitung und der Würdigung der Arbeit, die dahinter steckt, warum sonst? Wenn nicht aus Anlass des 40sten, wann dann? Jede Spende, in welcher Höhe auch immer, ist willkommen.
Wir möchten diese eure Unterstützung fortlaufend in den nächsten GWR-Ausgaben dokumentieren und den Zwischenstand der Eingänge anzeigen. Und zwar in Form einer Liste von Vornamen, Stadt, aus der ihr kommt, Spendenbeitrag. (Wer das nicht möchte, bitte kurz vermerken.)
Der Zeitrahmen der Spendenkampagne ist von Anfang April (mit dieser Ausgabe) bis zum 40-Jahre-Graswurzelrevolution Fest und Kongress (am 7.-9. September 2012 in Münster).
Ihr könnt entweder via Überweisung spenden auf folgendes Konto:
Förderverein für Freiheit und Gewaltlosigkeit e.V., Kto.: 317 617 59, BLZ: 660 100 75, Postbank Karlsruhe, Spende: Spende StNr 2.2 VerzNr 615 FA HD
Oder per Post im Umschlag schicken an:
Graswurzelrevolution e.V., Straßburgerstr. 24, 10405 Berlin
(Bitte „Spende 40/2000“ dazu schreiben und in der Liste der Spenden in der nächsten GWR überprüfen, ob Euer Beitrag dabei ist. Falls nicht, bitte bei uns melden).
Spenden auf das Konto des Vereins für Freiheit und Gewaltlosigkeit e.V. sind steuerlich absetzbar. Bitte schreibt auf den Überweisungsträger deutlich Eure Anschrift, da Spenden über 200 Euro (zweihundert) extra von uns für das Finanzamt bescheinigt werden müssen.
Bei Spenden unter 200 Euro reicht die Buchungsbestätigung des Kreditinstitutes, wenn unter Verwendungszweck „Spende StNr 2.2 VerzNr 615 FA HD“ angegeben wurde. Ihr könnt uns für die Spendenbescheinigung aber auch Eure Adresse per Fax: 030/54732264 oder Brief mitteilen (Höhe und Datum der Zahlung bitte nicht vergessen).