(GWR) Welche Interessen hat die USA im Kosovo? Ein Land retten, das nicht einmal 50 Prozent der US- AmerikanerInnen auf der Karte finden? Welcher freie Welthandel, welche Rohstoffe sollen im Kosovo gesichert werden? Viel wahrscheinlicher als unmittelbare wirtschaftliche Interessen erscheint als Motiv eine nur aus dem Patriarchat erklärbare Allmachtsphantasie der NATO-Männer, aus dem heraus mann nicht mehr glaubt, sich nach dem Sieg im Kalten Krieg noch um die UN und andere scheren zu müssen. Es ist die omnipotente, männliche Lust am eigenen Beweis der scheinbaren Übermacht, die Lust andere zu demütigen und sich so die eigene kriegerisch-männliche Potenz immer wieder zu beweisen. Genauso ist es bei Milosevic die männliche Ehre, nicht nachgeben zu dürfen, ohne als Feigling, „unmännlich“, dazustehen. Lieber wird die ganze Welt ins Verderben gebombt oder gemetzelt, als daß der kriegerische Mann aufgeben würde. Wer zuerst und nur einmal zurückzieht, hat für immer die Potenz verloren, sieht sich verweichlicht, der weltweiten Lächerlichkeit preisgegeben. Darum machen kriegerische Männer weiter. Das vor allem macht die Gefahr, die Unwägbarkeit der Eskalationen dieses barbarischen Krieges aus. Militarisierte Männlichkeit heißt Krieg! Nieder mit der Männlichkeit!