Am 1.6.2000 beginnt in Hannover, aber auch in die vielen kleinen Expo-Projekten im ganzen Land verstreut, zusätzlich mit vielen Veranstaltungen überall, die Expo 2000. Sie ist ein einmaliger Vorgang: Die "Mächtigen" dieser Welt zeigen ihren Zukunftsentwurf. Und der ist erschreckend.
Nicht nur, daß High-Tech wie neue Atomkraftwerke, viel Gentechnik, Reproduktionstechnologie usw. diese Zukunft prägen, sondern daß die MacherInnen der Expo vorgeben, daß dieser Entwurf „wie ein Naturgesetz“ (Zitat eines Expo- Beauftragten von Siemens) kommen wird. Auf der Expo wir High-tech nicht als Vorschlag gezeigt, sondern als wissenschaftliches Bild,. High-tech läuft ohne Menschen als bestimmende, gestaltende Kraft ab, z.B. wird der zukünftige Regenwald als nachwachsend dankt Neuzüchtungen, aber ohne Menschen darin vorgestellt und insgesamt klarstellt, dass nicht mehr die Menschen, sondern die Konzerne in ihren Forschungsabteilungen über die Zukunft der Gesellschaft bestimmen.
Die Expo ist aber nicht nur etwas abstoßend Ekliges, sondern aus verschiedenen Gründen die wahrscheinlich beste Gelegenheit, eine gesellschaftlicher Gegenbewegung an diesem Symbol zu versuchen, denn selten hat sich die neoliberale Machtergreifung so offen gezeigt wie hier. Die harte Ausgrenzung von Menschen, gekoppelt mit der Tatsache, daß Menschen (als SteuerzahlerInnen) diesen Showdown ihrer entgültigen Entmachtung durch einen Technikfetisch auch noch bezahlen müssen, kann breitere Unterstützung für einen Widerstand gegen die Expo bringen. Die Expo bringt fatale Aussagen zu allen Themenbereichen, d.h. eine politische Gegenbewegung am Symbol Expo könnte zu einem Bündnis über bisherige Themengrenzen hinweg führen.
Die Von-oben-Zukunftsbilder der Expo schaffen die Möglichkeit, Visionen und Bilder einer Gesellschaft von unten dagegenzustellen und hier unter der Frage „Wem gehört die Zukunft?“ endlich mal am Kern der politischen Debatte zu agieren.
Letztlich ist die Expo dank ihrer vielen Baustellen, überall verteilten Projekte und Veranstaltungen extrem angreifbar – inhaltlich wie physisch.
Informationen
Infos zur Expo sind erhältlich über Telefon (02000) oder über die Expo GmbH in Hannover Internetseiten: www.expo2000.de oder www.expo2000-bg.de, Expo-Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Wirtschaft.
„Neutrale“ Informationen, z.T. mit Kritiken, oft kritisch-akzeptierend begleitend, von Expo-Watch-Büro in Hannover, Internetseiten www.xposition.de (mit vielen weiteren Links z.B. zur Anti-Expo-Seite der Anti-Expo-AG Hannover oder zur Seite zum emanzipatorischen Umweltschutz, dort findest du Auseinandersetzungen mit der Ideologie der Expo. Anti-Expo-Infos sind als EinsteigerInnenpaket gegen 10,- DM beim Büro für mentale Randale, Wickingstr. 17, 45657 Recklinghausen, Anti-Expo-Reader Nr. 1 (Strategien des Widerstandes, frühere Kampagnen, Adressen …) und Nr. 2 (thematische Auseinandersetzung mit der Expo) für je 2 DM bei der Anti-Expo-AG, c/o ASTA Uni Hannover, Welfengarten 1c, 30167 Hannover zu erhalten. Der bundesweite Anti-Expo-Rundbrief vernetzt alle Gruppen und Aktiven. Gegen einmalig 10 DM kann ein EinsteigerInnenpaket mit dem neuesten Rundbrief bezogen werden vom Büro für mentale Randale, Wickingstr. 17, 45657 Recklinghausen. Dann gibt noch eine Mailingliste: Eintragen lassen und Infos schicken per Mail an karawane@mail.nadir.org.
Adressen
Bundeskontakt und Region NRW (Rundbrief, Adressenliste, Infopaket):
Büro für mentale Randale
Wickingstr. 17
45657 Recklinghausen
Region Süd:
Anti-Expo-AG
c/o AK Anarchie & Subkultur
Schellingstr. 6
Tübingen
Region Berlin:
Anti-Expo-AG
c/o JungdemokratInnen / Junge Linke
Rosa-Luxemburg-Str. 19
Berlin
Region Hannover:
Anti-Expo-AG
c/o ASTA Uni Hannover
Welfengarten 1c
30167 Hannover
ReferentInnenvermittlung: Anti-Expo-AG Hannover (s.o.) oder Gruppe Landfriedensbruch, c/o Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen.
Wer Infoveranstaltungen durchführen will, kann ReferentInnen aus den bestehenden Anti-Expo-Gruppen "anfordern". Info: Gruppe Landfriedensbruch, 0171/8348430 und projektwerkstatt_sa@apg.wwbnet.de und Anti-Expo-AG Hannover (s.o.).