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Direkte gewaltfreie Aktionen gegen den Itoiz-Staudammbau im Baskenland

20.-26. August 2001: Grosses Internationales Actioncamp bei Itoiz

Seit 16 Jahren bauen die spanische Regierung und die Regierung von Navarra am Stausee von Itoiz, einem Mega-Infrastrukturprojekt für 350 Millionen DM. Itoiz ist ein wichtiger Baustein im entwicklungswahnsinnigen, menschenfeindlichen und zerstörerischen „Nationalen Wasserbauplan“ des spanischen Staats, an dessen Finanzierung die EU beteiligt ist. Dieser Plan sieht den Bau von weiteren 200 Stauseen vor. Obwohl der legale BürgerInnenini-Widerstand erreicht hat, daß das Itoiz-Projekt 5 Jahre lang wegen der geplanten Überflutung von 5 Naturschutzgebieten für illegal erklärt worden war, sorgten die beteiligten Baufirmen durch millionenschwere Schmiergeldzahlungen für den Weiterbau. Wegen Korruption in Sachen Itoiz landeten ein ehemaliger Ministerpräsident von Navarra und ein spanischer Bauminister sogar im Knast. Heute sind die beiden Staumauern, die größere 800 m lang und 135 m hoch, fertiggestellt. Der nächste Schritt ist die Räumung der zwei noch widerständigen (von insgesamt 9 flutungsbedrohten) Dörfer Itoiz und Artozki und das Fällen der insgesamt 1 Million Bäume auf den 1100 zu flutenden Hektar. Hierbei sind die Baufirmen gestört: Unerkannte Unbekannte haben jene kürzlich darüber informiert, daß sie mehrere Tausend bedrohte Bäume mit eisernen und gläsernen Spikes versehen haben. Einige Arbeiter kündigten spontan. BekennerInnenbrief: www.dossa.nav.to.

Neben dem Bürgerini-Widerstand hat die Gruppe SOLIDARI@S CON ITOIZ seit 1994 über 60 gewaltfreie Direkte Aktionen gegen den Staudamm durchgeführt. Eine Aktion, das Zertrennen der Stahlkabel einer Seilbahn, mit der Beton befördert wurde, brachte die Bauarbeiten für ein Jahr zum Erliegen. Die acht an dieser Aktion beteiligten SOLIDARIOS wurden zu je fünf Jahren Haft und 2 Millionen DM Strafe verurteilt. Zwei SOLIDARIAS machten 46 Baumaschinen unbrauchbar und bekamen dafür 365 Tagessätze als Strafe. Die SOLIDARI@S CON ITOIZ führen alle Aktionen vor laufenden Kameras durch und lassen sich an Ort und Stelle festnehmen oder stellen sich direkt danach der Polizei. Nur auf diese Weise kann die Anwendung der spanischen Anti-Terror-Gesetze (Nachrichtensperre, Isohaft, Repressionswellen gegen alles und jeden) zumindest erschwert werden. Jede dieser gewaltfreien und öffentlichen Direkten Aktionen wird von der Guardia Civil (spanische kasernierte Polizei) und den privaten Wachschützern an der Baustelle direkt mit Prügel beantwortet und von der spanischen Justiz mit exemplarisch hohen, an den Haaren herbeigezogenen Haftstrafen belegt. Im letzten Winter tourten SOLIDARI@S CON ITOIZ durch Europa, um mit Aktionen auf bekannten Baudenkmälern wie dem Brandenburger Tor und dem Sankt-Petersdom Öffentlichkeit zu schaffen und zu einem ersten internationalen Widerstandscamp bei Itoiz zu mobilisieren. Diesen März ist ein neues Video, produziert von SOLIDARI@S CON ITOIZ fertig geworden. Die deutsche Version kann bei der Berliner Kampagnengruppe für 30,- Spende bestellt werden (VHS, 60 min.).

Die spanischen verantwortlichen Behörden haben im Februar entschieden, das Aufstauen endgültig einzuleiten und damit die Anlage in Betrieb zu nehmen. Im März ist einer der beiden Abläufe des Stausees geschlossen worden – der Wasserspiegel steigt. Diese Entscheidung geschieht ungeachtet des kürzlich erschienen Sicherheitsgutachtens, verfaßt von einem international berufenen Professor der Ingenieurswissenschaften (der jahrzehntelang für die Gegenseite Dämme geplant hat), demzufolge mit der Inbetriebnahme von ITOIZ höchste Risiken verbunden sind. Das Gutachten hat seit November großes Aufsehen in der spanischen und baskischen Öffentlichkeit erregt und führt „sieben katastrophische Risiken“ an, von welchen jedes einzelne einen Stopp des ITOIZ-Projektes rechtfertigen würde. Einer der schwerwiegendsten Risikofaktoren ist die Instabilität des Untergrundes der größeren der beiden Talsperren in Kombination mit der Tatsache, daß sich flußabwärts direkt am Ufer das Atomkraftwerk ASCÓ befindet. Bei einem Bruch der Talsperre, den Professor Rebollo für wahrscheinlich hält, droht neben der Verwüstung des gesamten Flußlaufes bis zum Mittelmeer und dem sicheren Tod tausender Menschen der atomare GAU in Ascó.

STOPPT ITOIZ!
STOPPT DEN GAU!
STOPPT DEN ENTWICKLUNGSWAHN!

Infos

August-Camp-Info direkt bei: akanpada@euskalerria.org
oder bei der deutschsprachigen Itoizkampagne: solidarias@gmx.de

Unter www.infoladen-daneben.de umfangreiche Themaseite zu Itoiz SOLIDARI@S CON SOLIDARI@S BERLIN