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Erfolgreiche Kampagne zur Freilassung von Sedat Baydemir

Türkisch-kurdischer Kriegsdienstverweigerer aus Abschiebehaft entlassen

| Bernd Drücke

Wer glaubt durch öffentlichen Druck und Kampagnenarbeit sei nichts zu bewegen, der oder die irrt sich. Im Juni berichteten wir in der Graswurzelrevolution (GWR) Nr. 260 (S. 2) über eine gemeinsame Kampagne von Connection e.V., der Internationalen Arbeitsgruppe für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Offenbach, und Pro Asyl, der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V. aus Frankfurt. Ein Ziel der Kampagne war die sofortige Freilassung des in der JVA Weiterstadt in Abschiebehaft sitzenden türkisch-kurdischen Kriegsdienstverweigerers Sedat Baydemir. Durch das Herstellen einer breiten Öffentlichkeit konnte das Ziel erreicht werden: Sedat Baydemir wurde nun nach vier Wochen am 13. Juni durch die Entscheidung des Amtsgerichts Gelnhausen aus der Abschiebehaft entlassen. Sedat Baydemir hatte am 1. Dezember 2000 öffentlich seine Kriegsdienstverweigerung erklärt. Im Rahmen der Aktion vor dem türkischen Konsulat in Hannover erklärten über 40 Wehrpflichtige aus der Türkei, dass sie „das Militär und den Militärdienst überall auf der Welt ablehnen“. Am Tag danach denunzierte die regierungsnahe türkische Boulevardzeitung Hürriyet alle an der Aktion beteiligten Kriegsdienstverweigerer pauschal als PKK-Angehörige. In einer Presseerklärung vom 15. Juni von Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL, und Rudi Friedrich, Sprecher von Connection e.V. heißt es: „PRO ASYL und Connection e.V. sehen unverändert ein hohes Risiko, dass Sedat Baydemir bei einer Rückkehr in die Türkei Rekrutierung zum Militärdienst, unmenschliche Behandlung, Folter und Anklage drohen. Die Organisationen appellieren an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages, zügig zugunsten von Sedat Baydemir zu entscheiden.“

Anmerkungen

Pressemitteilungen, eine ausführliche Falldarstellung und die Petition gibt es bei:

Connection e.V.
Gerberstr. 5
D-63065 Offenbach

Pro Asyl
Postfach 160624
60069 Frankfurt
Tel.: 069-230688
Fax: 069-230650

Für Rückfragen stehen Günter Burkhardt und Rudi Friedrich unter den Rufnummern 0174-4828088 (Connection e.V.) und 069-230688 (PRO ASYL) zur Verfügung.

Die Pressemitteilungen, Stellungnahme und Petition finden sich im Internet unter www.Connection-eV.de