Trau einer über 30. Graswurzelrevolution 1972-2002 ff. Fest und Kongress in Münster: 21. bis 23. Juni. Veranstaltungen, AGs, Konzerte, Kabarett, ...
Allgemeines
Eintrittspreise: 20 € (sozial), 25 € (normal), 30 € oder mehr (Soli), Einzelveranstaltung jeweils 2,50 €. Im Preis enthalten sind: Schlafplatz, alle Veranstaltungen und Konzerte. Alle Kongress-TeilnehmerInnen bekommen einen Plan, Stadtplan, aktuelle GWR und einen GWR-Button, der auch zur Benutzung der – zwischen ESG und Baracke pendelnden – Shuttles (AStA-Bullis) berechtigt.
Das vegane Bio-Essen vom Küchenkollektiv „Rampenplan“, sowie die Bio-Getränke der Gruppe „Caféfahrt“ müssen separat bezahlt werden. Zur Festfinanzierung bitten wir um Eure Spenden und Darlehen auf das GWR-Kongress-Sonderkonto: „Sparkasse Münster, Bernd Drücke, GWR Kongress, Kto.Nr. 134029909, BLZ 40050150“
Wenn ihr Schlafplätze braucht oder anbieten könnt, wendet Euch bitte (am besten per E-Mail) an die Schlafplatzbörse: Umweltzentrum, Scharnhorststr. 57, 48151 Münster. Tel.: 0251/521112, Fax: 5389797, E-Mail: uwz@muenster.de
Damit wir abschätzen können wie viele Leute zum Fest kommen, meldet Euch bitte (mailen/faxen/schreiben) an:
GWR-Redaktion, Breul 43, 48143 Münster. Tel.: 0251/48290-57, Fax: -32, E-Mail: redaktion@graswurzel.net
Kinderbetreuung: Gruppe B.A.S.T.A., c/o Infoladen Bankrott, Dahlweg 64, 48153 Münster. E-Mail: gruppeBasta@gmx.de
Die Plakate zum GWR-Fest sollten breit plakatiert werden. Ihr könnt sie bestellen bei: Graswurzelwerkstatt, z.Hd. Andreas Peters, Scharnhorststr. 6, 50733 Köln. Fax: 0221/765889
UnterstützerInnen/MitveranstalterInnen des GWR-Festes
AStA Uni Münster, AStA FH Münster, AStA Uni Frankfurt/M., ESG Münster, Caféteria „Die Weltbühne“, Verlag AV 89, Bildungswerk Umbruch, Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Verein zum Erhalt preiswerten Wohnraums e.V., Infoladen Bankrott, Umweltzentrum Münster, Aktionsbündnis gegen den Krieg, Informationsstelle Militarisierung (IMI Tübingen), WigA, Archiv Aktiv (Hamburg), Verlag Weber, Zucht & Co. (Kassel), Versetzt, Frauenstraße 24 e.V., Graswurzelwerkstatt Köln, Trainingskollektiv Köln, VVN/BdA MS, Freie ArbeiterInnen Union (FAU/IAA), Vokü Münster, Caféfahrt (Soest), Rampenplan (Amsterdam), Gruppe B.A.S.T.A., Verlag Klemm & Oelschläger (Ulm), Komitee für Grundrechte und Demokratie, Trotzdemverlag (Grafenau/Frankfurt/M.), War Resisters International (WRI London), Fachschaft Soziologie Uni MS, Baracke, Karin Kramer Verlag (Berlin), Edition Nautilus (Hamburg), Edition Blackbox (Bielefeld), Fraktal, medienforum, u.v.a.
Veranstaltungsorte
- Evangelische Studierenden Gemeinde/ESG, Breul 43 (Aula, Clubraum1, Clubraum 2, Caféteria Die Weltbühne, Aussenfläche, u.a.)
- Versetzt (Grevener Straße 53)
- Frauenstraße 24 (Kneipe)
- Baracke (Scharnhorststr. 100/am Aasee)
Wegbeschreibung zur ESG, Breul 43
Auto: Autobahnabfahrt MS-Süd, Weseler Str. ca. 4 km geradeaus, an Aasee und Schloss vorbei, dann vom Hindenburgplatz rechts in die Münzstraße, geradeaus bis zur 3.Ampel (links seht Ihr den Buddenturm), links ins Kreuztor einbiegen, sofort wieder 1. rechts in den Breul einbiegen. Jetzt seid Ihr da: ESG. Parkmöglichkeiten: Parkhaus Tibusstraße (ist ausgeschildert).
Autobahnabfahrt MS-Nord, Steinfurter Straße ca. 4 km geradeaus – vom Neutor links in die Münzstraße. Weiter: siehe oben.
Mit Bundesbahn und Bus: HBF MS, Buslinien u.a. 1, 5, 6 bis Haltestelle Tibusstraße, rechts in die Tibusstraße, ca. 200 Meter geradeaus bis zum Breul, dann links bis zur ESG. Oder Linie 15 und 16 bis Kreuzschanze, aussteigen, wenn Ihr Euch nun umschaut, seht Ihr eine Ampel und den Buddenturm, direkt dem Buddenturm gegenüber ist die ESG.
Freitag, 21.6., 16-0 Uhr
16.30 Uhr (Ort: ESG, Aula):
Eröffnung des GWR-Kongresses
Dauerausstellung in der ESG:
Gabriele Senft: „Die Brücke von Varvarin“
Dokumentation eines NATO-Kriegsverbrechens in Jugoslawien.
17.00 -19 Uhr (ESG, Clubraum 1):
Lou Marin: „Martin Luther King. Zur Aktualität eines gewaltfreien Klassikers“
Filmdokumentation: Dann war mein Leben nicht umsonst (ca. 100 Min.) anschließend Diskussion: Vergleich Martin Luther King – Malcolm X. Rückblick auf die Sackgassen des Befreiungsnationalismus und der Identitätspolitik der 80er und 90er Jahre. Zur Strategie und Taktik bei Martin Luther King: Ausspielen der gegnerischen bewaffneten Kräfte. Zum utopischen Freiheitsbegriff bei Martin Luther King.
17.30 -19 Uhr (ESG, Aula):
Roberta Bacic (War Resisters International, London) + Isabel Lipthay: „¡Viva la vida!: Anekdoten vom Leben und Widerstand in Chile“
Geschichten, Texte, Musik
18 -20 Uhr (Ort: Frauenstraße 24):
Der Blarze Schwock – Anarchistisches Reisekabarett
Das fünfköpfige Kabarettensemble Der Blarze Schwock, „Münsters gefährlichster Nebenwiderspruch” (Junge Welt), präsentiert auf heimatlichem Bretterboden sein brandneues Programm: „Die Muse hat mich gebissen”. Weit über die Grenzen Münsters hinaus bekannt, ist der Blarze Schwock seit nunmehr drei Jahren republikweit unterwegs als ambulant – satirischer Notdienst zur Reinigung der Gehirnwindungen und auf der geräumigen Bühne des Düsseldorfer Metropol -Theaters ebenso zuhause wie im briefmarkengroßen Auftrittswinkelchen einer Frankfurter Wagenburg. Ein libertäres Szene-Kabarett, das sich nicht scheut, auch das eigene Nest tüchtig und genußvoll zu beschmutzen.
19.00 – 20 Uhr (ESG):
Abendessen
20.00 Uhr (ESG, Aula):
Tobias Pflüger: „Die neue Bundeswehr und der ‘Krieg gegen den Terror’“
Der GWR-Autor und Mitarbeiter der Informationsstelle Militarisierung (IMI Tübingen) beleuchtet militaristische Entwicklungen, KSK und die rot-grüne Kriegspolitik seit 1998.
20.00 Uhr (ESG, Clubraum 1):
Josef Guthmann (Osnabrück): „Reise zum Widerstand“
Diavortrag und Reisebericht über soziale Bewegungen wie die Landlosen, Bewegung der Indigenen, Müllsammler und Anarchismus in Brasilien.
22.00 – open end (Aula, ESG):
Offenes Mikrophon: „Meine erste GWR und wie es dann weiterging“
Geschichten und Erfahrungen aus der Graswurzelbewegung
Ab 20.30 Uhr (Ort: Baracke, Scharnhorststr. 100, Aasee):
Pit Budde (Ex-Cochise)
„Letz’n Somma war’n war schwimm’“, „Jetzt oder nie: Anarchie!“, „Was kann schöner sein auf Erden, als Bundeswehrsoldat zu werden“, „1, 2, 3, lasst die Leute frei“,… Die Folkrockband „Cochise“ war Ende der 70er und in den 80er Jahren neben „Ton Steine Scherben“ die herausragende anarchistische Agit-Prop Band. Songwriter, Gitarrist und Sänger Pit Budde spielt neben seinen Klassikern auch einige neue Stücke. Lasst Euch überraschen.
21.00-22.30 (Ort: Frauenstraße 24)
Brunelleschi Bong (Lyrik & Bass)
(ein Projekt von Toff & Petz): postmoderne polit-poetry in loop-lastigen delays. thementexte auf tranceteppichen, flächig vermischt. listen or dance. one bass, one voice!
22 Uhr-open end (Baracke, Aasee, Scharnhorststr. 100):
Fargow
„…wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution.“ (Emma Goldman)
Die Folkrockband Fargow spielt live, mitreissend und tanzbar.
Samstag, 22.6.,8-0 Uhr
8.00-9.30 Uhr (ESG):
Frühstück
10.00 – 21 Uhr (TG-Sportplatz, Breulhalle, Breul/nahe ESG):
Libertäre Buchmesse
Libertäre Verlage und Initiativen präsentieren ihre Büchertische. Kickerturnier.
9.40-11.25 Uhr (Aula, ESG):
Dorit Siemers/Luz Kerkeling: „Chiapas“
Reiseberichte, Diavortrag. Fünf Monaten in Mexiko. Frisch zurück berichten Dorit und Luz (Gruppe B.A.S.T.A.) über Hintergründe, aktuelle Entwicklungen und Perspektiven des zapatistischen Aufstands.
9.40 – 11.25 Uhr (ESG, Clubraum 1):
Markus Beinhauer/Wolfgang Hauptfleisch (WigA): „Geschichte(n) und Perspektiven der Anti-Atom-Bewegung“
Soziale Bewegungen definieren ihre Ziele immer wieder neu in den politischen Auseinandersetzungen und Kämpfen mit dem Staatsapparat. Auch die Aktionsformen die soziale Bewegungen praktizieren, um ihre Ziele zu erreichen, sind in hohem Maße davon abhängig, wie und wo sich die Bewegung und ihre AkteurInnen verorten. So ist es kein Zufall, daß die Anti-Atom-Bewegung in den 70er Jahren mit Platzbesetzungen an AKW-Standorten auf sich aufmerksam machte, während in den 90er Jahren eher das Gleisbett während Atommülltransporten das Aktionsfeld darstellte. Dahinter stehen strategische Überlegungen und harte Kämpfe um die Umsetzung. Ausgehend davon sollen in dem Workshop, der bei Bedarf auch zeitlich verlängert werden kann, Perspektiven für die Bewegung heute erarbeitet und diskutiert werden. Kann eine „Castorfixierung“ aufgegeben werden? Was könnten neue Schauplätze sein? Wie flexibel kann die Anti-Atom-Bewegung sich auf neue Schwerpunkte einlassen? Was ist mit der entsprechenden Mobilisierung? Dabei muß klar sein, daß sich Aktionsschwerpunkte zwar in theoretischen Diskussionen neu festlegen lassen, dies aber noch kein Garant dafür ist, daß die Bewegung als Gesamtheit sie auch annimmt und umsetzt.
9.30 – 11 Uhr (ESG, Clubraum 2):
Filmpremiere: „Das CIRA und die gewaltfreien Anarchistinnen Marie-Christine und Marianne Enckel.“
Das 1960 entstandene „Centre International de Recherches sur l’Anarchisme“ (CIRA) in Lausanne ist eines der größten und schönsten anarchistischen Dokumentationszentren. Der Film beschreibt anhand von Interviews Leben und Werk der gewaltfreien Anarchistinnen und CIRA-Mitbegründerinnen Marie-Christine und Marianne Enckell.
11.15-12.00 Uhr (ESG, Clubraum 2) :
Graswurzelrevolution – Ein Interview
Im März 2001 interviewte das Fernsehteam „total global lokal“ des münsterländischen Regionalsenders TVmünster den GWR-Redakteur Bernd Drücke zu Geschichte und Perspektiven von Graswurzelrevolution, Friedensbewegung und „Kosovo-Krieg“. (Dauer: 45 min)
11.30-13 Uhr (Cafeteria Die Weltbühne, ESG)
14.30-16 Uhr (Clubraum 2, ESG)
Tereza/Rhezi: AntiWahl AK
Pest oder Cholera, Stoiber oder Schröder…? – Nein, vom kleineren Übel wird uns schon schlecht genug.
Unter diesem Motto treffen sich alle Interessierten an Aktivitäten gegen die Bundestagswahl im September in diesem Workshop. Nach einem kurzen (sicherlich ergänzungsbedürftigen) Update über den Stand der Dinge bezüglich wer wo und warum was gegen die Wahl vorbereitet, diskutieren wir über Strategien und Möglichkeiten einer AntiWahlKampagne und kommen hoffentlich auch zu praktischen Vereinbarungen, neuen Ideen.
Ziel ist es, alle Menschen, die etwas gegen die Bundestagswahl machen möchten mit Infos und Ideen zu versorgen und gut zu vernetzen, so dass hoffentlich eine gute Zusammenarbeit und eine einigermaßen zugkräftige Kampagne entsteht, mit Zeitung(en), Aktionen, Veranstaltungen und allem, was so dazu gehört.
Für alle, die an diesem Termin nicht teilnehmen können, besteht die Möglichkeit, den Workshop am frühen Nachmittag zu wiederholen.
Dieser Workshop lebt von der Beteiligung, das Konzept ist offen und möglichst hierarchiefrei… keine Frontveranstaltung!
11.30-13.00 Uhr (ESG, Aula):
Johanna Hellkerns (Frankfurt/M.): „Louise Michel. Anarchismus und Feminismus“
„Man hat mir vorgeworfen, ich sei eine Komplizin der Commune. Sicherlich. Ja, denn die Commune wollte zuallererst die soziale Revolution, und die soziale Revolution ist mir der liebste all meiner Wünsche.“ (Louise Michel)
Siehe dazu den Artikel Louise Michel: Anarchistin und Feministin in GWR 270.
11.30 – 13 Uhr (ESG, Clubraum 1):
Bernd Drücke: „Otkökü Devrimi. Der Türkei /Kurdistan-Konflikt und die Perspektiven einer Graswurzelbewegung in der Türkei“
Diavortrag & Diskussion. Seit März 2001 erscheint vierteljährlich die deutsch-türkische „Otkökü“ (Graswurzel), separat und als Beilage der GWR. Beleuchtet werden historische Zusammenhänge des Türkei/Kurdistan-Konflikts und transnationale, libertäre Vernetzungen.
13.00-14.30 (ESG):
Mittagessen
14.30.-16 Uhr (Clubraum 1, ESG):
Bernd Drücke: „Geschichte(n) und Perspektiven libertärer Gegenöffentlichkeit.“
Von Johann Mosts „Freiheit“ bis zur „graswurzelrevolution“, von 1870 bis heute. „Bewaffnet“ mit Overheadprojektor, vielen Folien und Zeitungen beleuchtet der Autor von „Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland“ (Verlag Klemm & Oelschläger) schwarz-rote Sternschnuppen, Fakes, Geschichte(n) und Perspektiven libertärer Medien.
Siehe dazu Perspektiven libertärer Gegenöffentlichkeit in GWR 270.
14.30-18.00 Uhr (Cafeteria, ESG):
Fraktal- Netzwerk libertärer AutorInnen: Michael Halfbrodt, Ralf Burnicki, Jokkl, Till u.a.
„Die Wirklichkeit zerreißen wie einen mißlungenen Schnappschuß“
Das Netzwerk libertärer AutorInnen: „Fraktal“ stellt sich vor. Ja, es gibt sie: die neue „anarchistische Literatur“, die neue „anarchistische Poesie“. Fast unbemerkt hat sie sich seit Anfang der 90er Jahre entwickelt, und jetzt tritt sie deutlicher ans Tageslicht. Besonderes Kennzeichen: Zwei von der bürgerlichen Entwicklung fein säuberlich getrennte Denkbereiche, Literatur und Politik, werden hier aufs engste verbunden.
14.30 – 16 Uhr (Aula, ESG):
Uwe Kurzbein (Kommune Olgashof) u.a. KommunardInnen: „Der Utopie dicht auf den Fersen? Kommunen.“
gemeinsam leben, kollektiv arbeiten, politisch handeln.
KommunardInnen aus verschiedenen Projekten berichten von ihren Erfahrungen. Signale aus der Nische.
14.30-16 Uhr (Versetzt, Grevener Sraße 53):
Bewi (FAU): „Globalisierung & Widerstand“
Die Proteste gegen den EU-Gipfel in Göteborg und den G8-Gipfel in Genua stehen in einer noch jungen Tradition von Protesten gegen die Globalisierung. Nach Seattle, Prag und Nizza hat die Presse das Bild der „Globalisierungsgegner“ aufgebaut. Weder ist klar, was denn diese Globalisierung ausmacht, noch was die „Globalisierungsgegner“ sind. Ersteres wird meist auf eine marktwirtschaftliche Ebene reduziert, die zweiten als „Krawalltouristen“, die ein „Event-Hopping“ betreiben. In erster Linie ist „Globalisierung“ ein Begriff, der durch seine Schwammigkeit den Herrschenden Macht verleiht, ihre Interessen durchzusetzen. Das ist eine These, die dem Vortrag zu Grunde liegen soll. Des weiteren wird eine mögliche Definition des Begriffes in seinen verschiedenen Dimensionen gegeben, so dann kann vorgestellt werden, welche Strategien bisher von verschiedenen „GlobalisierungsgegnerInnen“ angewandt wurden, um im Anschluß zu diskutieren, welche Strategien sinnvoll sein könnten. Als klassenkämpferische Organisation wollen wir in dieser Veranstaltung auf die Aspekte der „Globalisierung“ eingehen, die uns in unserer Alltagswelt konkret betreffen. Das sind z.B. die Ausbeutungsstrategien in prekären Beschäftigungsverhältnissen, die geplante Einführung von Studiengebühren und die Privatisierungsbestrebungen z.B. von Stadtwerken, die fortschreitende Militarisierung der Gesellschaft – und der Widerstand gegen diese Schweinereien. Der Vortrag basiert auf der gleichnamigen von der FAU Münster herausgegebenen Broschüre (für 3 € plus Porto bei: faums@fau.org).
16.15-17.45Uhr (Versetzt, Grevener Sraße 53):
Erich Landrocker: Zum Verschwinden der linksradikalen Männerbewegung. Die Männerbewegung ist tot, es lebe… nur was?
Immerhin ist sie fast dreißig Jahre alt geworden, die linksradikale Männergruppenszene in der BRD. Eine der ersten Männergruppen fand 1973 während eines Graswurzelcamps statt. Der linksradikale „Profeministische Männerrundbrief“ verkündet nun das Ende dieser kleinen Bewegung und stellt ebenfalls seine Produktion ein. Zur „Restmännerbewegung“, die zehn Jahre nach der linksradikalen entstand und die von Anfang an männerlobbyistisch auftrat, haben sich die Differenzen immer stärker gezeigt. Erich Landrocker stellt kurz die Geschichte dieses einstmals „feministischen Projekts“ vor.
16.15 – 17.45 Uhr (Aula, ESG):
Michael Wilk: „Globalisierung, Soziale Bewegung und Emanzipation…“
Vortrag mit anschließender Diskussion.
Auch unter „globalisierten“ Machtverhältnissen bleiben Protestformen nur dann wirksam und dauerhaft, wenn sie sich an lokalen und regionalen Erscheinungen von Macht und Herrschaft orientieren. Widerstand, der sich auf eine Präsenz auf Gipfeltreffen beschränkt, bleibt auf der Ebene von Protest-Events stehen, wenn er von den AkteurInnen nicht in den jeweiligen „Normalbetrieb“ übertragen wird. Die Entwicklung emanzipativer, die Herrschaftsbedingungen in Frage stellender Gegenmacht, bedarf einer „Lust am Widerstand“, die Freiheit sinnlich, auch unter Alltagsbedingungen erfahrbar macht… Die Bedingungen emanzipativer Prozesse verändern sich stetig: Die eigene Rolle, deren Eingebundenheit in Macht- und Herrschaftszirkulation, die Anfälligkeit gegenüber Reintegration unterliegen diversen Faktoren, – nicht nur im Makrosystem der Macht wie z.B. unter der Globalisierungsdynamik, sondern ebenso im persönlichen und zwischenmenschlichen Bereich. Der Vortrag und die anschließende Diskussion sollen die emanzipativen Bedingungen unter „globalisierten Herrschaftsverhältnissen“ behandeln. Als plastisches Beispiel dient die aktuelle Auseinandersetzung um die Erweiterung des Frankfurter Flughafens und die Umwandlung der Rhein-Main-Region zur „Global City“, aber auch die Beleuchtung integrativer Herrschaftsstrategie auf globaler wie regionaler Ebene am Bsp. des „Global Government“ und des Mediationsverfahrens. Siehe dazu den Artikel Globalisierung, Soziale Bewegung und Emanzipation… in GWR 270.
16.30 – 18 Uhr (Clubraum 1, ESG):
Ulrich Klemm: „Anarchisten als Pädagogen“
Der libertäre Sozialwissenschaftler, Autor und Verleger (Verlag Klemm & Oelschläger) stellt seine Thesen zur Diskussion.
Siehe dazu auch Bildung als Dialog und nicht als Belehrung in GWR 270.
16.15 – 17.45 Uhr (ESG, Clubraum 2):
Georg Fischer & Arno Huth: Workshop zu „Neuschöpfung der Gesellschaft“ (Teil 1)
Im Workshop werden nach einer kurzen historischen Einführung einige zentrale Thesen von Pierre Ramus in Kleingruppen erarbeitet. Ziel davon ist es, hieraus in der abschließenden Diskussion Perspektiven für heute und die Arbeit der nächsten Jahre abzuleiten. Vorbereitend könnte jedeR Interessierte die Lesemappe zu Ferdinand Groß (für fünf Euro bei Georg Fischer, Tel/Fax: 06293-79231, e-mail: circampulus@freenet.de zu beziehen.) lesen. Im workshop werden Papiere verteilt. Das Ergebnis soll schriftlich festgehalten werden.
18.00-19.15 Uhr (ESG):
Abendessen
19.30-21.00 Uhr (ESG, Aula):
Alfred Schobert (DISS): „Deutsche Normalisierung und Krieg“
NS-Analogien sind ein beliebtes Mittel, um diskursiv ‘dringenden Handlungsbedarf’ zu produzieren. Sie setzen einen Automatismus in Gang, der nach dem 11. September nochmals an Geschwindigkeit gewonnen hat. Da muss dann blitzschnell politisch und militärisch etwas passieren, denn „so kann das nicht weiter gehen“. Es „zerreißt“ einen, man kann „diese Bilder“ nicht mehr ertragen, man muss „ein Zeichen setzen“ und mehr – letzteres läuft seit dem Nato-Angriffskrieg auf Jugoslawien durchweg auf eine neue Aufgabe für die Bundeswehr hinaus. Denn Deutschland könne sich vor seiner „gewachsenen Verantwortung“ nicht länger „drücken“. Siehe auch Alfred Schobert (Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung): „Deutsche Blauhelme im Nahen Osten – Symbolischer Endpunkt deutscher ‘Normalisierung’?“, in: GWR 269, S. 1, 13
19.30-21.00 Uhr (Clubraum 1, ESG):
Wolfgang Eckhardt: „’Die beste Verfassung ist die Abschaffung des Staates’ Über Bakunin – russischer Revolutionär“
Anarchistische Themen dargestellt am Beispiel von Leben und Werk Michail Bakunins. Wolfgang Eckhardt (Berlin), Herausgeber der auf zwölf Bände angelegten Ausgewählten Schriften Bakunins, gibt einen Überblick über Leben und Werk des ersten anarchistischen Revolutionärs und stellt die neue Werkausgabe vor.
19.30-21 Uhr (Clubraum 2, ESG):
Annette & Michael Schiffmann: „Unschuldig in der Todeszelle: Mumia Abu-Jamal“
Seit mehr als 20 Jahren sitzt Mumia Abu Jamal unschuldig in der Todeszelle. Er ist kein Einzelfall. Die Todesstrafe und das Gefängnissystem in den USA analysieren zwei Mitglieder der Heidelberger Gruppe Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
21.15 – 22.45 Uhr (ESG, Aula):
Fromage Diatonique: Bal Folk (Berlin)
Tanzmusik aus Frankreich (Elsass, Gascogne, Bretagne, Südfrankreich) zum Mitmachen !!! (die einfachen Tänze werden kurz erklärt – Kreis-,Gassen-Paartänze)
20.00 – 21.30 Uhr: (Ort: Baracke, Aasee, Scharnhorststr. 100):
Petrograd
Die Kultband aus Luxemburg steht für einen unverkennbaren Stil: treibender, melodischer Punkpop mit Frau-/Mann-Gesang.
21.30 – 23 Uhr: (Baracke, Aasee, Scharnhorststr. 100):
Schon deine Erben
Diese Combo spielt eigene und gecoverte Songs in der Tradition der legendären Anarchorockband „Ton Steine Scherben“.
23 Uhr – open end: (Baracke, Aasee, Scharnhorststr. 100):
Daddy Longleg
Die libertäre Punkband aus dem Münsterland spielt „Punk zwischen Melancholie, Melodie und Abkotz.“
Sonntag, 23.6.,9-16 Uhr
9.00-10.30 Uhr (ESG):
Frühstück
10.30-12.00 Uhr (ESG, Aula):
Baxi – Münsteraner Liedermacher
Entgegen aller Unkenrufe: es ist nie wirklich ausgestorben, das garstig politische Lied. Freche Verse zur Wandergitarre, Geschliffen – giftiges zu den Klängen eines knarzenden Akkordeons oder sonst eines anspruchslosen akustischen Begleiters haben sich als widerständischer Ausdruck durch alle Moden und Trends erhalten, stetig neu erfunden und womöglich von der künstlerischen Steifheit manches „Übriggebliebenen” sogar profitiert. Baxi mischt eine wilde Vielzahl musikalischer und literarischer Einflüsse zu seinem unprätentiösen, eigensinnigen Stil, der mittlerweile schon auf zwei Tonträgern zu hören und in ungezählten Auftritten gefestigt und erprobt ist. Eine Stimme, eine Gitarre und ein Haufen Songs. Mehr braucht er nicht für eine stimmungsvolle Darbietung.
10.30 – 12.00 Uhr (ESG, Clubraum 2):
Georg Fischer & Arno Huth: Workshop zu „Neuschöpfung der Gesellschaft“ (Teil 2)
10.30-12.00 Uhr (ESG, Cafeteria):
Erich Landrocker: „Multitude oder cross-over? Darstellung von Hardt/Negris ‘Empire’ mit anschließender Diskussion“
Die cross-over-conference in Bremen war ein überraschender Erfolg, da völlig unerwartet an die 700 TeilnehmerInnen gekommen sind. Inzwischen gab es ein Folgeseminar, wo wir in einem workshop diskutiert haben, ob sich das Konzept von Hardt und Negri mit den Ansätzen einer „cross-over-Bewegung“ vereinbaren ließe.
Cross-over meint, dass es verschiedene Herrschaftsformen gibt, wie z.B. Rassismus, Sexismus, Klassismus, die ineinandergreifen und wo sich nicht ein „Hauptwiderspruch“ sehen lässt. Während der conference in Bremen wurde bemängelt, dass die ökonomische Realität der Anwesenden in den Diskussionen ausgeblendet wurde. Weiterhin fehlt eine Analyse von globaler institutioneller Gewalt. Hardt und Negri betreiben hingegen eine Kritik an der Ökonomie und liefern mit „Empire“ einen handgreiflichen gemeinsamen Feind, gegen den die sich formierende „Multitude“ (Menge/Vielfalt) kämpft. Aber blendet ein Begriff wie „Multitude“ nicht die nicht-ökonomischen Widersprüche aus?
Siehe dazu auch den Artikel Graswurzelrevolution oder Empire? in GWR 270.
10.30 – 12.00 Uhr (ESG, Clubraum 1):
Edo Schmidt: „Demokratische Propaganda“
Wie in westlichen Demokratien Kriege vorbereitet werden. Siehe dazu auch den Artikel des Soziologen Edo Schmidt im aktuellen „Schwarzen Faden“ Nr. 2/2002 (SF, Postf. 1159, 71117 Grafenau).
10.30 – 12.00 Uhr (ESG, Clubraum 2):
Georg Fischer & Arno Huth: Workshop zu „Neuschöpfung der Gesellschaft“ (Teil 2)
12.00 – 12.30 Uhr (ESG, Aussenfläche):
Jorge Hidalgo: „Por La Paz En Colombia“
Performance des kolumbianischen Aktionskünstlers.
12.30 – 14 Uhr (ESG, Clubraum 1):
Lou Marin (Marseille): Graswurzelrevolution und neue Bewegung für eine andere Globalisierung
Kurzreferat, anschließend Diskussion: Entstehungsbedingungen der Bewegung in den 90er Jahren – Geschichte und Gegenwart der Bewegung, prägende Personen und Organisationen – Eindrücke aus Frankreich – GraswurzelrevolutionärInnen und gewaltfreie AnarchistInnen in der Bewegung für eine andere Globalisierung. Welche Inhalte können wir wie einbringen?
12.30 – 14.00 Uhr (ESG, Aula):
Klaus der Geiger
Deutschlands bekanntester Straßenmusiker aus Köln fidelt und singt seine Lieder von Widerstand, Lust auf Leben, Liebe und Anarchie.
14.00 – 16.00 Uhr (ESG):
Mittagsmahl und Abschied
Spenden
Bernd Drücke
Stichwort: GWR Kongress
Sparkasse Münster
Kto.Nr. 134029909
BLZ 40050150
Anmeldung
GWR-Redaktion
Breul 43
48143 Münster
Tel.: 0251/48290-57
Fax: 0251/48290-32
redaktion@graswurzel.net
Plakate
Graswurzelwerkstatt
z.Hd. Andreas Peters
Scharnhorststr. 6
50733 Köln
Fax: 0221/765889
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Umweltzentrum
Scharnhorststr. 57
48151 Münster
Tel.: 0251/521112
Fax: 0251/5389797
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Kinderbetreuung
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