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Die EZLN – eine gewaltfreie Guerilla?!

Eine These zum Aufregen

| Darth Korth

Der militärische Aufstand der EZLN am 1. Januar 1994 dauerte 12 Tage. Er brachte den Zapatistas nationale und internationale Aufmerksamkeit und führte zur Militarisierung des Gebietes durch die mexikanische Armee. Obwohl die EZLN ihr Recht auf gewaltsamen Widerstand betont, hat sie seitdem keine militärischen Aktionen durchgeführt. Das „Neue“ an der EZLN ist, dass sie als lateinamerikanische Guerilla auf gewaltfreie Kampfmittel zurückgreift. Dies macht ihre Stärke und die Begeisterung der Solidaritätsbewegung aus.

  1. Im Krieg der niedrigen Intensität, den Militärs und Paramilitärs in Chiapas führen, schützen nicht die bewaffneten Kämpfer, sondern ihre Angehörigen die autonomen Gemeinden, indem sie sich den Soldaten entgegenstellen und wenn möglich das Betreten der Gemeinden verhindern.
  2. Der Marcha Zapatista und die Consulta waren gewaltfreie Aktionsformen. Historische Parallelen sind der Salzmarsch Gandhis und die Befragung der Indigo Bauern in Champaran. Der Weg, die Mobilisierung und Willensbildung der Menschen, die den Marsch begleiteten oder an der Befragung teilnahmen, war wichtiger als das Ziel. Dass die Führung der EZLN aus dem lakandonischen Urwald nach Mexiko City reisen konnte, dass sie überhaupt auf diesen Einfall kamen, macht den Unterschied zu einer klassischen Guerilla – PKK, ETA, Hamas / Islamischer Dschihad etc. pp. – deutlich.
  3. Die Würde der Zapatistas ist die Selbstachtung, die entsteht, wenn einem die Wahrheit (Gandhi) oder das Aufbegehren gegen das Unrecht wichtiger ist, als das eigene Wohlergehen oder die Erfolgsaussichten. Das Moment der Revolte, „Lieber tot als Sklave sein!“, „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“, „!Ya basta!“ Dass diese Haltung, wenn sie nicht durch eigenes Unrecht tun – sprich Gewalt – entwertet wird, auch dem anderen Respekt und Achtung abverlangt, ist eine gewaltfreie Überzeugung.
  4. Dass Marcos das Rauchen aufgeben will, bis die Verträge von San Andres erfüllt sind, ist ein Gerücht, das ich hier verbreite.