Vielleicht sollte man Brigadegeneral a.D. Reinhard Günzel dankbar sein. Immerhin hatte sein Brief an den CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann erheblichen Anteil daran, dass es der CDU Anfang November 2003 nicht gelang, die Affäre um Hohmanns antisemitische Neuhofer-Rede vom 3. Oktober (vgl. GWR 284) schnell unter den Teppich zu kehren.
Als Hohmann den Brief des damaligen Befehlshabers des Kommando Spezialkräfte (KSK) ZDF-Journalisten zu seiner Verteidigung präsentierte, zog Militärminister Peter Struck sogleich die Notbremse: Er entließ Günzel und demonstrierte damit der CDU, was sie im Fall ihres Bundestagsabgeordneten dringend zu tun hätte. Die CDU/CSU-Fraktion schloss Hohmann dann gegen das Votum einer beachtlichen Zahl ihrer Mitglieder aus. Das Parteiausschluss-Verfahren im Landesverband Hessen ist nun für April angekündigt. Ende Februar meldete sich Günzel in der Wochenzeitung Junge Freiheit wieder zu Wort. (1) Mit seiner – im einschlägigen Jargon gesprochen – „Wortergreifung“ liefert der bis zu seiner Entlassung exponierteste General der Bundeswehr ein Stimmungsbild aus der Truppe, für das man ihm vielleicht auch dankbar sein sollte; denn vorausgesetzt, man liest es, wie in Zeiten des „Ernstfalls“ geboten, gegen den Strich, hat es hohen aufklärerischen Wert.
Günzel stellt sich als verfolgte Unschuld dar. Völlig maßlos kommentiert er seine Entlassung: „Tja, wer an einem Tabu rührt, der muß mit allen Mitteln vernichtet werden“, meint er, und die Junge Freiheit generiert daraus die Schlagzeile. Strucks Vorgehen erinnere ihn „an die Methoden der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa“, es gehe Struck darum, „das konservative Lager auszugrenzen, möglichst auszumerzen“, der Minister habe „nicht einfach die Fassung verloren, sondern […] hat diesen Exorzismus systematisch inszeniert“. Dass Günzel zum Opfer eines „Rituals […] wie vor Urzeiten“ geworden sei, lässt die Junge Freiheit später nach seiner persönlichen Disposition fragen.
Die knappe Antwort besteht aus einer Applikation eines deutschen Klassikers: „Im ‚Tell‘ steht der Satz: ‚Wär‘ ich besonnen, wär ich nicht der Tell.“ Und so ist auch das Foto beschriftet, das Günzel, in ein Zielfernrohr schauend, bei einer KSK-Schießübung in Afghanistan zeigt. Günzel zitiert hier aus Tells Antwort, als dieser in Schillers Befreiungskampf-Drama zur Rede gestellt wird, dass er den Gessler-Hut nicht gegrüßt hat, bevor er dann mit seiner Armbrust den Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen muss. Ob Günzel wohl davon träumt, wie der Tell nach dieser herrschaftlichen Demütigung auf der Lauer zu liegen (‚Durch diese hohle Gasse muss Struck kommen…‘) und den Tyrannen zur Strecke zu bringen? Man muss diese Frage nach der Lektüre des Interviews stellen. Denn auf die Frage, wann denn die angebliche „stillschweigende politische Säuberung in der Bundwehr […] enden“ werde, antwortet der KSK-Tell äußerst knapp: „Mit dem ersten scharfen Schuss.“ Kriegseinsätze der Bundeswehr können damit nicht gemeint sein, denn da sind die ersten scharfen Schüsse 1999 gefallen.
Günzel kontrastiert die von ihm erlittene finstere Demütigung durch Gessler-Struck mit der Reaktion seiner Truppe, der Eliteeinheit der Bundeswehr: „Im Gegensatz zu meinen Vorgesetzten und Generalskameraden war die Reaktion meiner Untergebenen solidarisch. Die Männer waren schlicht schockiert. Da standen Tränen in den Augen. Einige wollten spontan ihr Barett hinwerfen. Ich habe sie aber davon abgehalten – was hätte das schon genutzt?“ „Die Männer“ hätten – einer für alle, alle für einen! – Günzels Entlassung „als einen Schlag ins Gesicht des KSK empfunden“. „Eben ist das KSK noch für seinen Einsatz in Afghanistan gelobt worden, und nun wird es durch einen solchen Umgang mit seinem Kommandeur, der wie ein Hund fortgejagt wird und dem man den Abschied von seiner Truppe verweigert, beleidigt.“ Wenn es stimmt, dass sich das KSK derart mit der Position Günzels identifiziert, seiner in der für die „Neuen“ Rechten typischen Diktion (2) formulierten Zustimmung zu Hohmanns antisemitischer Rede, wäre dies (allein schon) ein guter Grund, die Einheit komplett aufzulösen. Das wird allerdings nicht passieren, obwohl Günzel im Interview zusätzliche Belege für das unauflösliche Spannungsverhältnis von Demokratie und Militär (bzw. insbesondere Eliteeinheiten des Militärs) liefern wird.
Die Junge Freiheit nimmt Günzels Behandlung und insbesondere das von ihm bitter beklagte Verhalten der „Generalskameraden“ zum Anlass, die Generalität der Bundeswehr mit der von Hitlers Wehrmacht zu vergleichen. Angesprochen auf Hitlers Entlassung des Oberbefehlshabers des Heeres, Werner Freiherr von Fritsch, wegen angeblicher Homosexualität gerät Günzel ins Schwärmen: „Ja, und die Generalität der Wehrmacht setzte schließlich die Rehabilitierung von Fritschs durch, weil sie ihn, der offensichtlich zu Unrecht beschuldigt worden war, nicht fallen ließ, sondern auch vor Hitler zu ihrem Kameraden stand. Eine Leistung der Generalität, der vielgeschmähten Wehrmacht – in einer Diktatur -, zu der die Generalität der Bundeswehr – in einer Demokratie – bislang nicht imstande war. 1984 gab es in der Bundeswehr keine Soldaten mehr, die noch in der Wehrmacht gedient hatten. Man kann also im Fall Kießling durchaus die Bewährungsprobe des neuen Erziehungsideals der Bundeswehr sehen. Heute blicken nicht wenige voll Verachtung auf die Zeiten unserer Geschichte, die vom sogenannten Untertanengeist geprägt waren und in denen es mit Sicherheit nicht weniger ‚Männerstolz vor Königsthronen‘ und nicht weniger Selbstbewußtsein und Verantwortungsgefühl gegeben hat als heute.“ Aus Günzels Perspektive schneiden die Generalität und die Ideale der Wehrmacht also besser ab als die der Bundeswehr. Günzel stimmt gar verzückt Friedrich Schillers Ode „An die Freude“ an, in der der „Männerstolz vor Königsthronen“ besungen wird – als wäre die Wehrmacht der Ort der Verwirklichung des Traums universeller Verbrüderung („Alle Menschen werden Brüder“).
Da fällt es der Jungen Freiheit leicht, sich im Dialog mit dem General a.D. kritisch zu gerieren: „Allerdings belastet die Ehre der Wehrmacht nicht nur der Verrat an zwei Generalen während des ‚Röhm-Putsches‘ sondern vor allem die Duldung der Maßnahmen gegen die jüdischen Kameraden durch die Nationalsozialisten.
Günzel: Ich habe mich früher auch echauffiert, wie die Kameraden damals so etwas nur haben geschehen lassen können. Inzwischen aber, nachdem ich mich durch viel Lektüre mit dieser Zeit auseinandergesetzt habe, weiß ich, daß diese Empörung der Selbstgerechtigkeit der Jugend entsprang. Mit dem, was ich heute über die Nöte und Zwänge dieser Zeit weiß, bin ich nicht mehr bereit, über irgend jemanden selbstherrlich den Stab zu brechen, wie dies heute bei uns in dünkelhaftem Hochmut fast schon zum guten Ton gehört.
Aber die Aussonderung der jüdischen Kameraden war eine Sache, die ganz klar gegen den damaligen Soldaten-Kodex und gegen den tradierten Ehrbegriff der Konservativen in Deutschland verstieß.
Günzel: Das ist natürlich richtig, und natürlich sind diese Dinge ein Makel auf dem Schild der Wehrmacht und nicht zu vereinbaren mit dem deutschen Offizier- und Soldatenethos. Das sich aber bei anderer Gelegenheit auch gegen die nationalsozialistischen Machthaber durchaus bewiesen hat.“
Von den Verbrechen der Wehrmacht, ihrer Beteiligung an der Judenvernichtung ist nicht die Rede. Schon bei Hohmanns Neuhofer Rede musste man ja befürchten, dass es keine Verwechslung von But und Göse war, als er von „braunen Horden, die sich unter den Symbolen des Guten sammeln“, sprach, sondern dass mit den „Symbolen des Guten“ Transparente von Neonazi-Aufmärschen gegen die Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht“ gemeint waren.
Statt sich mit historischen Fakten über die Wehrmacht beim Judenmord aufzuhalten, schwenkt die Junge Freiheit über zur Frage, ob es „bei der Bundeswehr denn noch ein Offizier- beziehungsweise auch nur ein Soldatenethos“ gebe. Günzel nimmt die Frage zum Anlass für eine Generalabrechnung mit der Konzeption der Bundeswehr: „Nein, ein solches Ethos gibt es […] wirklich nicht mehr. Wie soll es denn das auch geben bei einem ‚Beruf wie jedem anderen‘.“ Ganz auf der Linie der Kulpabilisierung von 68, wie sie von allen Publikationen des völkischen Nationalismus betrieben wird (3), kommen in Günzels Herleitung die 68er zu Ehren: „Vielleicht war dies auch ein Nebenprodukt der Achtundsechziger Kulturrevolution. Die sozial-liberale Koalition hat schließlich an der ‚Ein Beruf wie jeder andere‘-Vorstellung konsequent weitergearbeitet, etwa mit der Unterstützung der ‚Leutnante 70‘ […] Damals wurde dem Offizierkorps der Zahn gezogen, besondere ethische Verpflichtungen zu haben. Und dies ist bis heute das Credo von Armee und Politik geblieben.„
Nach den eigenwillig geschichtsklitternden Lobpreisungen auf die Wehrmacht kann Günzels Diagnose des Geburtsfehlers der Bundeswehr nicht sonderlich verwundern: „Die Bundeswehr krankt […] daran, daß es schon bei ihrer Aufstellung nicht in erster Linie darum gegangen ist, als militärischer Verband Schlagkraft zu entwickeln. Es war die Zeit der ‚Abschreckung‘. Vorrangig war, unseren Alliierten schnell ein paar Divisionen hinzustellen. Und auch in der folgenden Zeit ist alles getan worden, um zu verhindern, daß die Bundeswehr eine Armee wie jede andere wird, das heißt sich auch wieder in den nationalen Traditionen sieht, was nämlich bedingt hätte, bei der Wehrmacht anzuschließen. Unter diesem Gesichtspunkt ist es dann geradezu erstaunlich, daß sich die Bundeswehr doch noch so gut entwickelt hat.“
Die Junge Freiheit bohrt nach, indem sie die Behauptung Martin van Crevelds einwirft, dass „es sich bei der Bundeswehr nicht um eine Nationalarmee“ handele. Martin van Creveld wird ausdrücklich als „israelischer Militärhistoriker“ vorgestellt. (4) Die Junge Freiheit pflegt einen guten Draht zu van Creveld, der seinerseits, so scheint’s, nicht kapiert, dass er so in die Rolle des Alibi-Israeli der deutschen extremen Rechten gedrängt wird; auch in der Zeitschrift Sezession, der Vierteljahreszeitschrift des der Jungen Freiheit nahe stehenden Instituts für Staatspolitik (INSTAPO) (5), ist er zum Interview angetreten. (6) Widerspruch erntet er dort bezeichnenderweise lediglich für seine Behauptung, die Verbrechen des Angriffskrieges und der Ausrottung der Juden wären ohne „aktive oder passive (Mit-)Wirkung“ der Wehrmacht „unmöglich gewesen“. (7)
Zunächst beschreibt Günzel den Aufbau der Bundeswehr relativ nüchtern: „Es ging darum, eine funktionale Truppe – Abschreckung der sowjetischen Bedrohung – mit übergeordneten westlichen Werten und unter Kontrolle der Westmächte statt der Nation zu schaffen.“ In gezielter Umkehrung einer historischen Interpretation, die die deutsche Nationalstaatsentwicklung als „Sonderweg“ ansieht und in diesem den historischen Vorlauf für Entstehung und Durchsetzung des Nazismus sieht, nennt die Junge Freiheit diese Entwicklung der Bundeswehr einen „deutschen Sonderweg“ und fragt, ob dieser „ein Unglück“ sei. Günzel nutzt diese Vorgabe: „Eine Armee, die sich nicht aus nationalen Wurzeln speist, ist allemal eine unglückliche Konstruktion. Jeder Soldat wünscht sich, in einer selbstbewußten und effektiven Armee dienen zu dürfen. Wenn man aber weder patriotisch noch soldatisch sein darf, was bleibt dann noch übrig?“ Da kann die Frage, „wie kampfkräftig […] die Bundeswehr tatsächlich“ sei, nicht ausbleiben. Dazu der General a.D.: „Eine Armee bewährt sich immer erst im Krieg. […] Das Bild, das die Bundeswehr bei ihren bisherigen Auslandseinsätzen abgibt, ist in der Tat mindestens ebenso gut wie das der Armeen anderer Nationen. Das liegt zum einen an dem hervorragenden Nachwuchs, der immer noch zu dieser Armee geht, und zum anderen an einem offensichtlich immer noch gewissen soldatischen Kern in unserem Lande.“
Dass Günzel hier nicht von einem ‚gewissen militärischen‘, sondern tatsächlich von einem „soldatischen Kern in unserem Lande“ spricht, verdient Beachtung. Da Günzel gerne Schiller zitiert, sei das mit „soldatisch“ Gemeinte anhand von Schillers „Reiterlied“ (1797) verdeutlicht. Das von Jakob Zahn vertonte Reiterlied aus dem Wallenstein war ein wichtiges Mittel soldatischer Propaganda, die eben nicht erst mit Ernst Jünger begann. Mit ihm wird bis heute die soldatische Tradition am Leben gehalten. Im Zeitalter von TV und Internet fehlt vielen vielleicht die Vorstellung, dass ein auswendig zu lernendes bzw. zu singendes Gedicht ein effektives Propagandamittel sein kann, doch tatsächlich wurden Generationen des ‚Volkes der Dichter und Denker‘ (!) mit Schiller soldatisch angefixt. 1914 erschien beispielsweise als „Taschenausgabe für Klavier zum Begleiten gemeinsamer Gesänge“ eine Auswahl von 50 Vaterlands- und Soldatenliedern aus den „4 Bänden der schwarz-weiß-roten Sammlung Unsere Vaterlandslieder und Armeemärsche“ mit dem Reiterlied – für Schützengraben-Simulation im bürgerlichen Wohnzimmer. Später, nach dem Erfolg der von Robert Musil „Abschaffung des Zivilisten“ (8) genannten Tendenz, die den Soldaten gegen den Bürger ausspielte, fand es u.a. Eingang in das Liederbuch der Hitlerjugend. (9) Unter dem Titel „Wohl auf, Kameraden“, der ersten Zeile, findet es sich heute auch auf einschlägigen CDs, so auf „Auf zum Streit, sei bereit. Deutsche Soldatenlieder aus drei Jahrhunderten“ von Landsknechte, auf „Das Feuer der Freiheit“ von Der Bundschuh und auf der beim DSZ-Verlag erhältlichen CD „Soldaten, Helden, Vaterland“ (hier „mit Männerchor und Hörnern“). Das Reiterlied suggeriert, im Krieg sei – im Unterschied zur arbeitsteiligen Gesellschaft (siehe 2. Strophe) – noch eine ganzheitliche Erfahrung der menschlichen (und das heißt hier männlichen) Existenz möglich, im Feld gebe es Freiheit (Z 2), „da ist der Mann noch was wert“ (Z 3), in der Herausforderung des Todes, also im Einsatz des eigenen Lebens gewinnt Mann erst das wahre Leben (siehe Schluss-Zeilen).
Die Junge Freiheit interessiert sich in der ihr eigenen Weise für die Motivation der KSK-Soldaten und fragt, ob beim KSK „Soldatenethos und übergeordnete Werte wie Ritterlichkeit und Vaterland zu finden“ seien, und so gibt Günzel einen Einblick in Motivation und Kampfmoral derer, die er „meine Männer“ zu nennen pflegt: „Dieser Spezialverband ist noch zu jung, als das man auf diese Frage eine abschließende Antwort geben könnte. Wohl die wenigsten KSK-Soldaten wollen das christliche Abendland gegen die heranstürmenden „Horden von Kommunisten“, oder heute Islamisten, verteidigen. Vielmehr suchen sie, wie junge Leute zu allen Zeiten, die Bewährung. Sie wollen zur Elite gehören und suchen die Gemeinschaft Gleichgesinnter. Das sind Männer, die – im übertragenen Sinne – auf den Mount Everest klettern wollen. Diesen Typ kann man überhaupt nicht mit dem normalen Soldaten vergleichen, der die Masse der Bundeswehrsoldaten ausmacht.“
All diesen Abenteuer-Vorstellungen verhafteten soldatischen Subjekten und dem Typ Bungee-Springer ist die Entwicklung des Krieges im 20. Jahrhundert entgangen, die Karl Kraus als passende Antwort auf die dummen anachronistischen Vorstellungen von „Ritterlichkeit“ seinem Doktor Ing. Abendrot in den Mund legte: „Als Ritter vom Geist greifen wir noch zum Schwert, / wenn sich längst schon der Flammenwerfer bewährt, / und sind entschlossen, mit Dünsten und Dämpfen / und Minen bis aufs Messer zu kämpfen. / Den Wortschmuck beziehen wir gern für die Tat / aus der Zeit, wo es die noch gegeben nicht hat, / und sind selbst heut in Turnieren befangen, / wo wir längst schon die chlorreichsten Siege errangen. / Mit allen Schikanen der chemischen Kraft / kämpft der Deutsche im Geiste der Ritterschaft.“ (10)
(1) Vgl. Moritz Schwarz: "Wer an ein Tabu rührt, muß vernichtet werden". General a.D. Reinhard Günzel, ehemaliger Chef des KSK über seine Entlassung, den Fall Hohmann und eine Bundeswehr, die "weder patriotisch noch soldatisch sein darf". In: Junge Freiheit 10/2004, S. 4-5; alle nicht eigens ausgewiesenen und kursivierten Zitate entstammen diesem Interview.
(2) Vgl. "Diktion der Neuen Rechten". Politologe Gessenharter über General Günzel und innere Probleme der Bundeswehr. In: Frankfurter Rundschau 6.11.2003.
(3) Vgl. dazu Alfred Schobert: Kulturrevolution, völkisch und (neo)nationalistisch. Aus der Diskursgeschichte eines vormals verpönten Signifikanten. In: kultuRRevolution - Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie H. 45/46 (Mai 2003), S. 154-162, bes. S. 157f.
(4) In deutscher Übersetzung erschienen im Münchener Gerling Akademie Verlag Die Zukunft des Krieges (1998); Aufstieg und Untergang des Staates (1999), Frauen und Krieg (2001) u. Das bevorzugte Geschlecht (2003). Auch die Untersuchung zum Leistungsvermögen der Wehrmacht und der US-Army liegt in deutsch vor: Kampfkraft. Militärische Organisation und militärische Leistung 1939-1945. Freiburg i.Br.: Rombach 1989.
(5) Vgl. zum INSTAPO Martin Dietzsch u.a.: Nation statt Demokratie. Sein und Design der "Jungen Freiheit". Duisburg: DISS 2003, S. 75-94.
(6) Moritz Schwarz: Interview: Martin van Creveld. In: Sezession H. 1 (April 2003), S. 8-13
(7) Vgl. Klaus Hammel: Autorenportrait Martin van Creveld. In: Sezession H. 1 (April 2003), S. 2-7, hier S. 4.
(8) Vgl. Robert Musil: Tagebücher. Hrsg. von Adolf Frisé. Reinbek: Rowohlt 1976, S. 783: "Abschaffung des Zivilisten ließe sich die Entwicklung nennen. Neben die Militär- und Beamtenuniformen treten die Parteiuniformen."
(9) Unser Liederbuch. Lieder der Hitler-Jugend. Hrsg. von der Reichsjugendführung. München: Zentralverlag der NSDAP, Franz eher Nachfolger 7. Aufl. 1942, S. 156f. Vgl. weiter Kurt Heimark Holscher: Der Soldat, der Krieg und der Tod. Gedanken im Biwakfeuer. Mit Schillers Reiterlied. München: Ludendorff 1937; die erste Zeile ergab den Titel von Gerhard Pallmann: Wohl auf Kameraden. Kassel: Bärenreiter 1935.
(10) Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit. Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. Hrsg. von Christian Wagenknecht (= Schriften Bd. 10). Frankfurt/M.: Suhrkamp 1988, S. 744. Zu Kraus als Kulturrevolutionär vgl. Jürgen Link: Kulturwissenschaft, Interdiskurs, Kulturrevolution. In: kultuRRevolution - Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie H. 45-46 (Mai 2003), S. 10-23, bes. S. 15ff. Und als Plädoyer für Kraus-Lektüre in Zeiten des Krieges ders.: Karl Kraus im Kampf mit der Phrase oder Versuch über den Anteil der Katachrese an der modernen Kultur. In: kultuRRevolution H. 43 (Dez. 2001), S. 50-55.
Anmerkungen
Der Verfasser ist Mitarbeiter beim Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS).