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Der Löwe ist los!

"Die Augsburger Popenkiste"

| l.f.

Das weltberühmte Marionettentheater "Die Augsburger Popenkiste" tritt in diesem Jahr mit dem Programm "Der Mixxa" an.

Damit löst es sich endgültig von der Tradition des Kinderprogramms, denn der „Mixxa“ ist von der Freiwilligen Selbstkontrolle zu Recht mit dem Label „FSK 24“ versehen worden.

Die Handlung ist auf den ersten Blick etwas konfus. Der Mixxa, ein Militärbischof, der einst auf einem Eisberg in einem großen Ei angeschwemmt wurde und daher als das von der Wissenschaft lang gesuchte evolutionäre Bindeglied zwischen Katholik und denkendem Mensch gilt, führt seine Blechbüchsenarmee durch eine turbulente Abfolge von Szenen, in denen die Gewalt immer mehr eskaliert. Der Mixxa erklärt den Zuschauern ein ums andere Mal, dass dies alles „an den 68ern“ liege; im Übrigen habe eine „Watsch’n“ noch niemandem geschadet. Dabei assistiert ihm seine Haushälterin, das Hausschwein „Wutz“, die seine Kernaussagen stets mit einem entschiedenen „Öfföff“ unterstreicht.

Als der Mixxa die Blechbüchsenarmee zu einer Offensive gegen die Kita „Jim Knopf“ führt, kommt es zu einem Blutbad. Dieses kommentiert der Mixxa dahingehend, das sei „noch gar nichts“ verglichen mit den „milliardenfachen Schwangerschaftsabbrüchen“. Daraufhin wird der Mixxa als Mixxionar nach Lummerland versetzt, wo er versucht nachzuweisen, dass die Anwesenden beim „Heiligen Abendmahl“ der Bibel nicht identisch mit der „Wilden 13“ waren.

Spätestens hier fällt es dem Zuschauer schwer, die Fäden noch zu entwirren. Die formalen Mängel des Handlungsaufbaus werden aber durch die brillante schauspielerische Leistung der Marionetten mehr als wettgemacht. Denn die Fäden zieht der bewährte Joseph Ratzinger, auch bekannt als „Benedikt der Viertel-vor-Sechzehnte“.

Öfföff.