Vom 21. bis 25. März 2012 wird an der Technischen Universität Berlin die "Linke Medienakademie" stattfinden.
Es wird viele verschiedene Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden geben. Wir haben als Gruppe von autonomen und anarchistischen Studis auch ein paar Veranstaltungen organisiert, die nicht nur für unser politisches Spektrum interessant sein könnten.
Am 24.03. wird das Buch „Kleine Geschichte des Zapatismus“ von Luz Kerkeling und Findus vorgestellt. (1)
Am 25.03. wird Bernd Drücke zwei Veranstaltungen zur Geschichte der libertären Presse in Deutschland machen (1844-2012). (2)
Am 22.03. wird es eine Veranstaltung „Ökonomisierung der Hochschulen“ von Leuten vom AStA TU geben, welche „einen Überblick über die Zusammenhänge von Marktwirtschaft, deutscher Bildungspolitik und der veränderten Situation an den Universitäten geben“ soll.
Am 21.03. wird es einen Vortrag von Leuten der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB) zur „Funktion der Totalitarismus- und Extremismusideologien“ geben und am 23.03. einen Vortrag von ALB-Leuten zu Stadtumstrukturierungen und ihre Folgen.
Spannend wird vermutlich auch die Veranstaltung „Ästhetik des Widerstandes“ am 25.03. von Zersetzer.
Wenn ihr euch das Programm (3) anschaut werdet ihr sicher noch weitere interessant klingende Veranstaltungen finden. Dort findet ihr auch noch mehr Informationen zu den oben nur kurz angerissenen Veranstaltungen.
Auf der Internetseite des AStA der TUB (4) werden dann, wenn ihr diese GWR in der Hand haltet die autonomen/anarchistischen/studi-Veranstaltungen direkt verlinkt sein, damit sich nicht immer jede/r durch den Programm-Wust auf der LiMA-Seite klicken muss.
Dort gibt es auch die Möglichkeit für Studis an kostenlose Karten zu kommen. Für Menschen, die keinen StudentInnen-Status haben und denen die LiMA Solidar-Tickets (ab 30 Euro) noch zu teuer sind, kann der AStA TU im begrenzten Maße kostenlose Tickets besorgen. Meldet euch einfach per Mail. Speziell für Leute, die noch einen Bücher/Zeitungs-Stand machen wollen, würden wir die gerne besorgen.
Vermutlich wird nach Eintrittskarten eh nur bei bestimmten Veranstaltungen gefragt.
Meldet euch ruhig, auch wenn ihr noch eine Veranstaltung anbieten wollt, vielleicht bekommen wir die noch unter (wegen der knappen Raumkapazitäten können wir da nichts versprechen).
Warum denken wir, dass sich auch die radikale Linke an solchen großen linskbürgerlichen Events beteiligen sollte?
Aus unserer Sicht gibt es dafür einige Gründe.
Vernetzung für größere Bündnisse
Eine Vernetzung und gegenseitige Beziehungsentwicklung kann der erste Schritt zu weiteren größeren Bündnissen sein. Die Dresden- und Wendland-Bündnisse lassen erahnen was dadurch für eine widerständige Kraft entwickelt werden kann. Spaltungsbestrebungen können somit vielleicht zukünftig verhindert werden. So kommen dann vielleicht z.B. auch Artikel wie der taz-Artikel „Die Lügen von Dresden“ (5) von Martin Kaul zukünftig ohne Aufrufe zur Spaltung von „gemäßigtem“ und „militantem“ Widerstand daher.
Solidarisches Miteinander erarbeiten
Besser noch wäre es, wenn die linksbürgerliche Presse zukünftig vielleicht sogar solidarische Artikel schreibt, in welchen sie betont wie wichtig ein bunter, verschiedenenartiger Widerstand für eine positive Gesellschaftsentwicklung für alle auf der Welt ist. Aber davon sind wir wohl noch weit entfernt.
Linksbürger_innen an ihre Verantwortung erinnern
Linksbürger_innen haben oft einiges an Kapital. Sie sollten daran erinnert werden, dass sie schon im Hier und Jetzt eine (staatsunabhängige) Umverteilung von oben nach unten betreiben können und helfen können alternative Formen des Wirtschaftens zu etablieren. Ich denke da z.B. an Projekte wie die oder ähnlich denen, wie sie unter anderem in der „Contraste – Monatszeitung für Selbstverwaltung“ (welche Kooperationspartner der LiMA ist) vorgestellt werden.
Propaganda der Tat
Es ist wichtig, dass wir uns in unseren Gruppen organisieren, aber wir halten es auch für wichtig, dass diese in linke bürgerliche Kreise hineinwirken.
Aus unserer Sicht ist es auch wichtig unsere Positionen in Auseinandersetzung mit linksbürgerlichen Kreisen zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Vor allem ist es bedeutsam freiheitlich-sozialistische Positionen auch an den Orten zur Sprache zu bringen, wo noch viel über herrschaftssozialistische Modelle gesprochen wird. Es sollte immer wieder daran erinnert werden, dass diese keine Alternativen sein können, bzw. dass sie keine großen qualitativen Verbesserungen für alle Menschen auf der Welt bringen können.
Ein guter Input zu diesem Thema ist z.B. der Artikel „Internationalismus und Antiimperialismus von unten“ aus der Direkten Aktion Nr. 209 (Jan./Feb. 2012).
„[…] Der interessanteste – und historisch wichtigste – Ansatz der Anarchisten und Syndikalisten war der jener Strömung, die als unabhängige Kraft innerhalb der nationalen Befreiungsbewegungen arbeitete, um diese Kämpfe umzuwandeln in eine anarchistische soziale Revolution. Sie weigerte sich, die nationale Befreiung den Nationalisten zu überlassen. Obwohl sie in einigen Punkten mit Nationalisten zusammenarbeitete, zielte sie darauf, deren Einfluss durch das anarchistische und syndikalistische Programm zu ersetzen. [..]“ (6) Leider wurde beim Übersetzen des Textes das Gendern vergessen.
Wir denken dabei nicht nur an die diesjährige LiMA sondern auch an andere ähnliche Kongresse und Veranstaltungen.
Wir plädieren dafür, dass zu zukünftigen LiMAs mehr Zeitungen und Gruppen aus dem autonomen/anarchistischen Spektrum dazustoßen und sich nach ihren Möglichkeiten einbringen.
(1) www.linke-journalisten.de/LiMA12/Workshops/events/1561.de.html
(2) www.linke-journalisten.de/LiMA12/Workshops/events/1254.de.html
(3) www.linke-journalisten.de/LiMA12/Workshops/index.de.html
(4) http://asta.tu-berlin.de/drupal7/lima12
(6) www.direkteaktion.org/209/internationalismus-und-antiimperialismus-von-unten