Durch die Nachrichten geistert das Sterben von Zeitungen - Frankfurter Rundschau, Financial Times Deutschland - und schon geht ein Schrei durch die Reihen, dass der seriöse Journalismus in Gefahr ist.
Wenn Information mit kommerziellen Interessen verknüpft werden, kann der seriöse Journalismus nur den kürzeren ziehen. Und aus gutem Grund ist das bei der Graswurzelrevolution (GWR) auch nicht der Fall.
Der größte Teil der Anzeigen in der GWR sind Soli- und Austauschanzeigen. Das Zeitungsprojekt GWR lebt von seiner nicht-kommerziellen Art, aber das bedeutet auch, dass die AutorInnen kein Geld bekommen. Der Zeitungspreis muss die Druckkosten, den Zeitungsvertrieb und einen Teil des Fulltimejobs unseres Koordinationsredakteurs tragen.
Dass unser Koordinationsredakteur für seine Arbeit einen halbwegs ordentlichen Lohn bekommt, verdanken wir auch einem Teil unserer LeserInnenschaft, die unserem Spendenaufruf im Sommer kräftig unterstützt haben. Dafür auch hier noch mal ein herzliches Dankeschön!
Dass aber auch das langlebigste und womöglich einflussreichste anarchistische Zeitungsprojekt im deutschsprachigen Raum ständig gerade in finanzieller Hinsicht an seine Grenzen stößt, dürfte wohl niemanden wundern.
Eine Preiserhöhung für die GWR ist nicht erwünscht, aber die Unwägbarkeiten der uns umgebenden kapitalistischen Welt, stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen: So haben wir im Herbst erfahren, dass unsere langjährige Druckerei in Frankfurt/M. zum 1. Januar 2013 schließt. Dies ist nicht nur schlimm für die 30 MitarbeiterInnen von CARO-Druck, sondern auch für uns. Nicht nur, dass relativ wenige Druckereien in Deutschland unsere Zeitung herstellen können, auch wird nach einigen Angeboten klar, dass die Preise demnächst womöglich um einige hundert Euro pro Ausgabe teurer werden.
Und neben diesen alltäglichen Schwierigkeiten sieht sich der GWR-HerausgeberInnen-Kreis auch ständig anderen Herausforderungen gegenüber stehen, die mangels finanzieller Möglichkeiten geschoben werden müssen. Jetzt könnten wir uns sagen: O.k., das ist eben so. Wir haben uns das ja auch so ausgesucht. Und auf alle Fälle möchten wir nicht dem taz-Syndrom verfallen – die taz droht ihr Erscheinen einzustellen, wenn die Leute nicht Geld spenden, und umgekehrt droht die LeserInnenschaft gerne mit Abo-Kündigung, wenn es um unliebsame Artikel geht. Wir wollen ein anderes Leben, also brauchen wir auch einen anderen Umgang mit Problemen.
Wir wollen an dieser Stelle als erstes unserer LeserInnenschaft danken, u.a. für die vielen Spenden über das Jahr hinweg, die stillschweigend oft mit der Abobezahlung überwiesen werden. Dies ist neben den Förderabos für die GWR ein ganz wichtiger Beitrag zum monatlichen Erscheinen, bzw. 10 mal pro Jahr, und wir hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Natürlich freuen wir uns auch darüber, wenn AbonnentInnen Ihre normalen Abos in Förderabos umwandeln, weil uns dies eine höhere Planungssicherheit gibt, und auch ansonsten werden wir uns über jeden Euro freuen, den Ihr freiwillig in dieses Projekt investiert.
In diesem Jahr konnte die GWR ihr 40jähriges Bestehen mit einer dreitägigen Konferenz in Münster feiern.
Dies verdanken wir vielen Menschen, die an diesem Projekt mitwirken, es unterstützen und bestätigen. Wir hoffen auch weiterhin unseren Beitrag zu einer gewaltfreien, libertären Gesellschaft mit diesem Projekt leisten zu können. Und dafür werden wir auch immer auf Eure Solidarität angewiesen sein.
In diesem Sinne wünschen wir uns allen Gesundheit und ein erfolgreiches Jahr 2013.
Anmerkungen
P. S.: Hier noch eine Bitte der Buchhaltung: Und immer daran denken, bei Überweisungen bitte die KundInnen-Nummer angeben.
Steuerlich abzugsfähige Spenden bitte an: Förderverein für Freiheit und Gewaltlosigkeit e.V.
Postbank Karlsruhe, Kontonummer: 31761759, BLZ 66010075. IBAN: DE 6601 0075 0031 7617 59. BIC: PBNKDEFF
Verwendungszweck: "Spende StNr. 2.2 VerzNr. 615 FA HD"
Für Spenden bis 200 Euro reicht eine Buchungsbestätigung der Bank aus. Der Buchungsbestätigung müssen Name und Kontonummer des Auftraggebers und Empfängers, der Betrag und der Buchungstag ersichtlich sein. Für Spenden über 200 Euro stellen wir eine Zuwendungsbestätigung aus, wenn Ihr uns Euren Namen und Adresse per Mail finanzen@graswurzel.net oder Fax (030) 54732264 mitteilt.