anarchismus

Anarchistische Buchmesse Mannheim: Programm

Freitag, 19.04

JUZ in Selbstverwaltung, Mannheim

ab 18.00 Uhr: Schlafplatzbörse
ab 20.00 Uhr: Eröffnungskonzert mit:

  • Dubvasion
    Dubvasion (ehemals Subvasion) ist ein DubTechStep Projekt von Guts Pie Earshot mit live gespieltem elektronischem Cello, Schlagzeug und Keyboard.
    Angefangen hat Dubvasion damit, dass sich Guts Pie Earshot und die Züricher Musikerin L.N/A zu einer Kollaboration unter dem Namen "Subvasion" zusammenschlossen.
    Subvasion wiederum schrumpft auf ein Duo zusammen, nennt sich fortan Dubvasion, fusioniert weiterhin instrumentalen Cello-basierten Tribal Dance Punk’n’Bass mit Dub, melancholischem Live-Techno ohne die Punk-Roots zu vernachlässigen.
    Das Ganze klingt derartig ausgereift und souverän, als hätten sie nie etwas anders getan.

  • Nitro Injekzia
    Berlin ist sicherlich nicht Sibirien, aber den drei Jungs von Nitro Injekzia hat es anscheinend noch keiner gesagt. Denn nach wie vor leben sie nach dem altsibirischen Sprichwort: "du sollst rocken sonst frierst du dir die Eier ab!"
    Alle Drei hatten in ihrem Leben bereits Scheiße wie Gold gefressen: glorreiches Touren durch ganz Europa, monatelanges Minus auf dem Konto, Leben in besetzten Häusern und im warmen Nest der Familie, jahrelanger Alkohol- und Drogengenuss und ein enthaltsames Leben in psychiatrischen Anstalten.
    Das kann man nun hören und beinahe riechen: denn ihrer Sound und ihre Texte sind nichts weiter als reines Rock’n’Roll!

  • Battenkill Rambers
    BATTENKILL RAMBLERS sind die 3 köpfige Reinkarnation der Black Diamond Express Train to Hell Truppe aus Mainz/Deutschland…Plunky Banjo’s, quietschende Fiddle, sägende Gitarren und allen voran die bezaubernden Gesangslinien kreieren ein verblüffendes Klangbild, irgendwo zwischen Old Time, Country und Folklore.
    Die Arrangements des Trios sind wild, doch traditionell und erzählen Geschichten von andereren Zeiten, vermitteln alternative Lebensweisen und Ideen, die meist auch noch kuriose Literaturtipps enthalten.
    Das brandneue Album ‚around my grave, sing songs of joy‘ ist ab Juli 2012 erhältlich und die Band wird an den verschiedensten Orten zu sehen sein…..come for the music – stay for the whiskey.

Samstag, 20.04.

Jugendkulturzentrum FORUM

9.00 Uhr
Messebeginn

10.00 Uhr

  • Raum 1:
    "Der Anarchismus und seine Ideale" von Cindy Milstein
    Lesung mit dem Übersetzer Gabriel Kuhn

11.30 Uhr

  • Raum 1:
    Anarchistische Bewegung heute in der BRD
    Vortrag mit Rudolf Mühland

    In den letzten Jahren ist ein deutlicher Aufschwung in der anarchistischen Bewegung weltweit und in Deutschland zu bemerken.
    Der Vortrag soll einen groben Überblick über die anarchistsche Bewegung und ihre Potentiale geben. Dabei geht es neben den Geimsamkeiten und den Unterschieden vor allem um die Punkte an denen Vernetzung und Verbindung der Kämpfe und Projekte möglich sind.

    Zum Referenten:
    Rudolf Mühland, Militanter Anarcho-Syndikalist und Mitglied der anarchistischen Föderation

  • Raum 2:
    "Guttentag: Das Leben des jüdischen Verlegers Werner Guttentag zwischen
    Deutschland und Bolivien" von Stefan Gurtner

    Lesung mit Andreas W. Hohmann

    Literatur und Bolivien? Es gibt sie!! Dank eines deutsch-jüdischen Flüchtlings
    namens Werner Guttentag, der ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Nazis die
    Bücher verbrennen, seine Liebe zu ihnen entdeckt. Gedruckte Worte sind für ihn
    der Schlüssel zum Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Ignoranz. Er sieht in
    ihnen ein Sprachrohr, nicht nur um Missständen zu begegnen, sondern auch um der
    Bevölkerung Boliviens (mehrheitlich Indigene) ein Selbstbewusstsein/ihren Stolz
    (zurück)zugeben, in dem er ihre Geschichte, ihre Traditionen, eingebettet in die
    Schönheit und Vielfältigkeit ihres Landes, veröffentlicht. Er eröffnet zunächst
    einen Buchladen, gründet einen Verlag, ruft einen Buchpreis ins Leben, in dessen
    Jury niemand Geringerer als der Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa sitzt, der
    Guttentag als seinen Freund, den "großen bolivianischen Verleger und
    Buchhändler" bezeichnete. Er trifft auf Klaus Barbie und wird hineingezogen in
    den Strudel im Kampf um Che Guevara.

13.00 Uhr

  • Raum 1:
    Türkiye’de ve kürdistan’da anarsizm – Anarchistische Bewegung in der
    Türkei und in Kurdistan

    zweisprachiger Vortrag mit der Gruppe Karakök Otonomu/Autonome

    Die Existenz einer anarchistischen Bewegung im Gebiet der Türkei und Kurdistan sind im deutschsprachigen Raum kaum bekannt. In unserem Vortrag möchten wir daher die Geschichte sowie Gegenwart der anarchistischen Bewegung in dieser Region vorstellen. Insbesondere werden wir darüber berichten, wie die anarchistische Bewegung zustande kam, was sie bisher erreicht hat und welche Themenschwerpunkte und Aktivitäten aktuell von Bedeutung sind. Anschliessend besteht Raum für Fragen und Diskussionen.

  • Raum 2:
    "Leben! Ein Begriff bei Stirner und Nietzsche"
    Vortrag mit Tuli

    Sowohl bei Max Stirner als auch Friedrich Nietzsche spielt der Begriff des Lebens eine bedeutende Rolle. Doch obwohl zwischen Nietzsche und Stirner nicht ganz zu Unrecht Verbindungen gezogen werden, so zeigen sich hier doch beträchtliche Unterschiede.
    Während Nietzsche etwa Moral und Historie nach ihrem Verhältnis zum Leben bewertet, es sei an seine Verwendung der Wörter "krank" und "gesund" erinnert, ist für Stirner das Leben nicht der Maßstab aller Dinge, sondern etwas zu Verbrauchendes: "Lebensgenuss ist Verbrauch des Lebens."
    In diesem Vortrag sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Begriffe in einer philosophischen Erkundung nachgezeichnet werden.

14.30 Uhr

  • Raum 1:
    "Kurze Weltgeschichte des Faschismus"
    Lesung mit Frank Pfeiffer

  • Raum 2:
    "Kaperfahrt nach Palmares – oder die wahre Geschichte des irischen Piraten Hugh O Driscoll"
    Lesung mit Oliver Steinke

16.00 Uhr

  • Raum 1:
    Die politische Situation und die der Anarchist*innen in Weißrussland
    Vortrag mit Anarchist*innen aus Weißrussland

  • Raum 2:
    "Gegen die Arbeit. Über die Arbeiterkämpfe in Barcelona und Paris 1936-38" von Michael Seidman
    Lesung mit Lou Marin

17.30 Uhr

  • Raum 1:
    "Mit den Besiegten" und "feather weight champion Cassius Clay"
    Zwei jüdische Biographien: die Antimilitaristin Hedwig Lachmann und die Kämpferin gegen Antisemitismus Eleonore Sterling

    Lesung mit Birgit Seemann

  • Raum 2:
    "Cecosesola – Auf dem Weg: Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela"
    Filmvorführung und Lesung mit Peter Bach

19.00 Uhr

  • Raum 1:
    "Anarchie und Demokratie – Gegensatz oder vereinbar?"
    kurze Lesung mit Jörg Bergstedt mit anschließender Diskussion in Form
    eines ‚Fishbowls‘ (Streitdebatte zum Mitmachen)

    Inhalt: Demokratie ist das Lieblingskind aller politischen Richtungen im Land. Vom rechten Rand der National"demokratie" über die bürgerliche Mitte, sozial"demokratischer" Kapitalismusformen bis zur Volks"demokratie" im Realsozialismus reicht der Bezug auf den Maßstab von gut böse. Doch obwohl das bereits Verdacht erzeugen müsste, beziehen sich auch die meisten Anarch@s positiv auf Basis- oder Konsens"demokratie". Warum? Wie kann die "Herrschaft" des "demos" (Volk, Kollektiv, Plenum …) herrschaftsfrei sein? Es wird Zeit, diese Frage kritisch zu stellen – wenigstens das. Ob es eine Antwort geben kann, zeigt sich erst, wenn ein kritischer Blick überhaut gelingt. Das ist Ziel dieser Veranstaltung.
    Ablaufkonzept: Statt frontaler Belehrung soll die Frage in einer gleichberechtigten Streitkultur erörtert werden. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, mitzudiskutieren. Damit nicht vom Podium oder in großer Runde Reden aneinander vorbei gehalten werden, soll eine Fishbowl eine Atmosphäre niveauvoller Streitkultur schaffen. Das Verfahren wird zu Beginn erläutert (wer es vorher wissen will, kann die Beschreibung unter www.hierarchnie.de.vu lesen). Zu Beginn werden einige kurze Texte mit kontroversen Positionen verlesen, um die Diskussion zu entfachen.

  • Raum 2:
    "Wilder Streik – das ist Revolution – Der Streik der Arbeiterinnen bei Pierburg in Neuss 1973"
    Lesung und kurze Filmvorführung mit Dieter Braeg

Ab 20.30 Uhr
Abendprogramm. Konzert mit:

  • Berlinska Dróha
    Berlinska Dróha ist ein im Jahre 2007 gegründetes Post Punk / Folk – Duo aus Berlin, bestehend aus Uta Schwede (Klavier/Gesang) und Paul Geigerzählerl (Violine/Gesang). Der Name der Gruppe bedeutet "Berliner Straße".
    Ihre eigenwillige Mixtur aus semi-akustischem (Post) Punk, Folk, traditionellem sorbischen Liedgut und teils sarkastisch – provokativen, immer auch politischen Texten wird vor allem und zunehmend durch intensive Live-Auftritte dargeboten; der Bekanntheitsgrad und folglich der Aktionsradius der Band wächst stetig. Im Jahre 2009 wurden einige Stücke professionell aufgenommen und in Form der Debüt – EP "zrudny koncak" veröffentlicht. In den – auf Deutsch und Sorbisch verfassten – Liedern werden unter Anderem die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, das Problem des Rechtsradikalismus oder die Notwendigkeit verbaler Kommunikation thematisiert.

  • The Tinkers
    THE TINKERS (D/IRL)
    Sind eine re-formierte irisch-deutsche Folk Rock Band die 1989 gegründet wurde. Sie treten in wechselnden Besetzungen auf. Aktuell mit Gitarre, Banjo, Bass, Akkordeon und Percussions. Und natürlich mit Gesang.
    Sie spielen überwiegend traditionelle irische Musik die sie individuell und auf eigene Art Bearbeitet haben. Da Sie sich musikalische Reisende zwischen den Kulturen sehen finden sich aber auch Einflüsse aus anderen Musikrichtungen dieser Welt. (Z.Bsp. Italien, Lateinamerika, Frankreich und dem Balkan)
    Anlehnungen an andere Bands dieses Genres sind naheliegend. Nach wie vor hört man SHANE MCGOWAN, THE POGUES oder THE DUBLINERS.
    Die Show und die Musik der Band lädt ein zum mitsingen und zum tanzen.
    Die Texte der TINKERS handeln von Liebe, Whiskey, der Sehnsucht nach Irland, der Ehrfurcht vor der Natur und vorallem dem Abentuer.
    Aber genauso regen sie zum Nachdenken an über zeitgenössische Probleme
    wie z.Bsp. die Überfischung der Ozeane, Umweltprobleme, Diktatur und Rebellion, Verrat, Soziale Ungerechtigkeit und Unterdrückung.
    Meilensteine in der Bandgeschichte waren eine Deutschland Tour im Vorprogramm der Skaband THE BUSTERS, Festivalauftritte mit Justin Sullivan (NEW MODEL ARMY) und vielen irischen und internationalen Acts, sowie ein Fernsehauftritt im nationalen tschechischen Fernsehen.
    Ihre musikalischen Reisen führte die Band bislang durch ganz Deutschland, Frankreich, Holland, Belgien, Polen, Tschechien, die Schweiz und Italien.
    Man darf gespannt sein wohin der Weg sie diesmal führt.
    TINKER ist ein überwiegend in Irland benutzter Begriff für travelling people, als nichtsesshafte Menschen. Ähnlich dem hiesigen als Schimpfwort benutzten Wort Zigeuner. Offiziell ist das Wort in Irland per Gesetz als deklariert worden. Die Band versteht es aber nicht als solches sonderen hat den Namen selbst für sich gewählt.

Sonntag, 21.04.

Jugendkulturzentrum FORUM

9.00 Uhr
Messebeginn

10.00 Uhr

  • Raum 1:
    "Begegnungen feindlicher Brüder – zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte der sozialistischen Bewegung"
    Lesung mit Philippe Kellermann

11.30 Uhr

  • Raum 1:
    "Anarchismus und Christentum"
    Vortrag und Diskussion mit Sebastian Kalicha

    "Biblisches Gedankengut führt direkt zum Anarchismus" hatte der Philosoph und christliche Anarchist Jacques Ellul einmal geschrieben. Dennoch werden Anarchismus und Christentum relativ selten zusammen gedacht. Christliche AnarchistInnen sind aber der Überzeugung, dass eben dies eine große Bereicherung sowohl für den Anarchismus als auch für das Christentum wäre. Der Vortrag untersucht das Verhältnis zwischen Anarchismus und Christentum kritisch, geht der Frage nach wie libertäres Christentum aussehen kann, stellt unterschiedliche christlich-anarchistische Traditionen vor und untersucht diverse Aspekte dieser libertären Strömung und der sich darauf berufenden Bewegung(en).

  • Raum 2:
    "Gaidao und systempunkte.org — zwei neue libertäre Presseprojekte stellen sich vor"

13.00 Uhr

  • Raum 1:
    "Die aktuelle politische Situation in Griechenland"
    Vortrag mit Ralf Dreis

    Das kapitalistische Spardiktat der Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF treibt die Menschen in Griechenland in Armut und Verzweiflung. Der Ausverkauf des Landes wird seit dem Sommer 2012 verschärft vorangetrieben. Entlassungen, Lohnkürzungen, Arbeitslosigkeit, Auswanderung und Suizide aus Verzweiflung sind Alltag. Begleitet von brutalen rassistischen Repressionsmaßnahmen gegen Flüchtlinge. Unter dem zynischen Namen Xénios Zeus (gastfreundlicher Zeus) wurden mehrere Zehntausend Flüchtlinge und "ausländisch" aussehende Menschen seit Sommer 2012 kontrolliert, Tausende verhaftet, abgeschoben und oftmals auf Polizeiwachen misshandelt. Darüber hinaus blasen Staat und Nazis verstärkt zum Angriff auf die anarchistische Bewegung und selbstverwaltete Strukturen. Ziel ist, die Infrastruktur der Bewegung, als dem widerständigsten Teils der griechischen Bevölkerung, zu zerschlagen.
    Doch all das ist natürlich nicht alles. Anarchistische Mobilisierungen, antifaschistische Gegenwehr, Kollektivgründungen, Landbesetzungen und selbstbestimmte Arbeitskämpfe sind die emanzipatorische Seite der Entwicklung. Da noch so starke Gegenwehr gegen die kapitalistische Ausplünderung auf rein nationaler Ebene nicht zum Erfolg führen wird, versucht das internationale Netzwerk M31 unter dem Motto "Der Kapitalismus ist die Krise” den Widerstand europaweit zu vernetzen. Im zweiten Teil der Veranstaltung soll es auch darum gehen wie diese Vernetzung schlagkräftiger ausgebaut werden kann. Der Referent Ralf Dreis, Griechisch-Übersetzer, freier Journalist und FAU-Aktivist, berichtet von den sozialen Kämpfen, der Gefahr eines wieder erstarkenden Faschismus und möglichen antikapitalistischen Perspektiven in Griechenland.

  • Raum 2:
    "Topf & Söhne – Besetzung auf einem Täterort"
    Lesung mit Karl Meyerbeer und Pascal Späth

14.30 Uhr

  • Raum 1:
    "Occupy Anarchy! Libertäre Interventionen in eine neue Bewegung"
    Lesung mit der Infogruppe Bankrott

  • Raum 2:
    "…und über uns kein Himmel. Graphic Novel über Heime und Psychiatrien in NS- und Nachkriegszeit."
    Lesung mit Daniel Daemgen (Zeichner) und Robert Krieg (Texter)

16.00 Uhr

  • Raum 1:
    "Macht gar nix, sei glücklich"
    Zeitkritische und satirische Lieder / Lieder der Arbeiterbewegung mit Peter Kühn

    Peter Kühn, Jahrgang 48, geboren in Landau in der Pfalz. Liedermacher seit 1972, viele Auftritte in Folkclubs, bei Demos, in Hörsälen, bei Gewerkschaften und Festivals. Auftrittsorte von Kiel bis Niederösterreich.
    Punktuelle Auftritte in selben Programm mit u. a. Mossmann, Zupfgeigenhansel, Hüsch, Süverkrüp, Hein & Oss Tourneen für die DFG/VK und die ÖTV. Mehrere Hörfunk- und Fernsehauftritte.

  • Raum 2:
    "Befreiung und soziale Emanzipation – Rätebewegung, Arbeiterautonomie und Syndikalismus"
    Lesung mit Roman Danyluk

Alles bei freiem Eintritt und (wirklich) pünktlichem Beginn!!