was machen wir bis zur revolution?

„Das Schwert, das heilt“

Zur Kritik des Insurrektionalismus, Teil 2: Ward Churchill gegen George Lakey

| N.O. Fear

Im September 2017 hatten wir in der Graswurzelrevolution Nr. 420 (S.9f.) eine Artikelserie zur gewaltfrei-anarchistischen Kritik des "Insurrektionalismus" begonnen und die Diskussion zwischen Peter Gelderloos und Gabriel Kuhn beleuchtet. In diesem 2. Teil bleiben wir in den USA. Ward Churchills These vom "Pazifismus als Pathologie" wird in Kreisen jugendlicher "InsurrektionalistInnen" von heute rezipiert. Wenig bekannt ist jedoch die Antwort des gewaltfreien US-Basisaktivisten George Lakey, die nun anlässlich dieser Rezeption in belgischen und französischen Kreisen neu veröffentlicht worden ist. (GWR-Red.)

Die Diskussion zwischen Ward Churchill und George Lakey fand schon bald nach dessen Veröffentlichung von „Pacifism as Pathology. Reflections on the Role of Armed Struggle in North America“ (1998) statt, nämlich im Jahre 2001. Im Februar 2001, also noch vor den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center, kam es zu einem öffentlichen Streitgespräch zwischen beiden am Sitz der Universität von Colorado, Boulder, das laut Lakey in gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Wertschätzung ablief. Junge Leute aus dem Publikum bemerkten damals, in der Zeit nach dem „Battle of Seattle“, den Auseinandersetzungen um den WTO-Gipfel 1999, dass „sich zwei alte Aktivisten mit realen Meinungsverschiedenheiten dennoch wie Verbündete“ in der Sache austauschen konnten. Kurz darauf erschien George Lakeys Antwort auf „Pacifism as Pathology“ unter dem Titel „The Sword That Heals“ (Das Schwert, das heilt; Philadelphia 2001). Weil die Rezeption von Ward Churchills Thesen heute unter jungen „InsurrektionalistInnen“ in Europa wieder auflebt, haben zwei belgische Gruppen für direkte gewaltfreie Aktion, „Agir pour la Paix“ und „Quinoa“, 2017 eine Übersetzung von George Lakeys Antwort in französischer Sprache publiziert: „10 mythes sur la lutte non-violente“ (1), die in Belgien und Frankreich vertrieben wird. Beide Gruppen sind durch die an Paolo Freire angelehnte Trainingsmethode Lakeys, „Training for Change“, beeinflusst. „Agir pour la Paix“ ist eine antimilitaristisch-pazifistische Gruppe für Volksbildung, die derzeit mittels Öffentlichkeitsarbeit und direkter gewaltfreier Aktion zwei Kampagnen führt, eine für die Entnuklearisierung Belgiens (rund 20 US-Atombomben sind noch immer auf belgischem Boden stationiert), eine zweite gegen den Waffenhandel auf europäischer Ebene. „Quinoa“ (die Pflanze als Symbol) ist eine bildungspolitische Basisgruppe, die für Weltbürgertum (global citizenship) eintritt.

Wer ist Ward Churchill? Wer ist George Lakey?

Ward Churchill (geb. 1947) war bis 2007 Professor für „Ethnic Studies“ an der Universität von Colorado/USA. Seine theoretischen Ursprünge hat er in einer Verbindung von Marxismus und „American Indian Movement“, sein erstes Buch von 1984 hieß: „Marxism and Native Americans“. Seither ist seine Publikationsliste lang und umfasst Themen wie Kulturimperialismus, das FBI-Repressionsprogramm COINTELPRO, das US-Gefängnissystem, die Kämpfe schwarzer bewaffneter Gruppen wie der Black Panther Party, Genozid und Ethnozid an indigenen Völkern sowie sein „Pacifism as Pathology“. Sein Werdegang ist von zahlreichen Skandalen begleitet: Seine Vollprofessur hatte er 1997 im Rahmen eines Programms der positiven Diskriminierung als Angehöriger der Native Americans erhalten. Später wurde ihm vorgeworfen, seine indianische Abstammung nur vorgetäuscht zu haben, eine universitäre Untersuchung wurde allerdings eingestellt; doch eigene Angaben zu seiner Herkunft sind selbst widersprüchlich. 1966 hat Ward Churchill als 19-Jähriger im Vietnamkrieg gedient. Seine Behauptung, dort habe er eine Spezialausbildung zum Bombenbau erhalten, deren Wissen er später der bewaffneten weißen Gruppe „Weathermen“ zur Verfügung gestellt habe, erwies sich bei einer Recherche 2005 als frei erfunden. Er war in Vietnam als Soldat LKW-Fahrer und Filmvorführer gewesen. 2005, also vier Jahre nach der Auseinandersetzung mit Lakey, war das Jahr des großen Skandals für Churchill, als eine geplante Rede in einem College im Bundesstaat New York platzte, weil Passagen einer Schrift aus 2001, direkt nach den Anschlägen des 11. September auf das World Trade Center, „On the Justice of Roostin Chickens“ (Böse Taten fallen auf den Übeltäter zurück, das ist nur gerecht – der Ausdruck geht zurück auf einen Ausspruch von Malcolm X nach dem Mord an Kennedy), einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden. Darin hatte er den islamistischen Angriff auf das WTC legitimiert, indem er u.a. die dort Beschäftigten aufgrund ihrer imperialistischen Verbrechen als lauter „kleine Eichmänner“ bezeichnete. Dies führte zu einem universitären Disziplinarverfahren gegen Churchill, in dessen Rahmen ihm fünf Fälle von Fälschung und Plagiat nachgewiesen werden konnten. 2007 wurde Churchill entlassen, klagte in mehreren Instanzen, zunächst auf Wiedereinstellung, dann auf Entschädigung, bekam in einem Fall Recht und erhielt eine Entschädigungszahlung von einem (!) Dollar, alle weiteren Verfahren gingen bis 2012 zu seinem Nachteil aus. (2)

George Lakey (geb. 1937) war Sohn eines Bergarbeiters im Schieferabbau. Als Jugendlicher war er zuerst militant, dann wurde er gewaltfrei (siehe Kasten). Erst 1973 outete er sich öffentlich als Homosexueller und beteiligte sich seit ihren Anfängen an der US-amerikanischen LGBT-Bewegung. (3)

Nach Anfängen in der Bewegung gegen US-Atomtests war er in den Sechzigerjahren Teil der US-Bürgerrechtsbewegung, wurde 1963 wegen einer Sitzblockade verhaftet und dann schnell Trainer für gewaltfreie Aktion im „Mississippi Freedom Summer“ 1964. (4) 1967 nahm er als Beteiligter einer Quäker-Aktionsgruppe an der Protest-Segelschifffahrt der „Phoenix“ nach Südvietnam teil, wo mitgebrachte medizinische Hilfsgüter als Solidarität an die buddhistische Antikriegsbewegung verteilt wurden. 1971 war Lakey Mitbegründer des „Movement for a New Society“ (MNS), wo er in Basisgruppen eine Strategie für gewaltfreie Aktion sowie seine Trainingsprogramme in gewaltfreier Aktion entwickelte. (5) Seine Pädagogik, die er in den Neunzigerjahren mit Barbara Smith weiter entwickelte, nannte er „Direct Education“. Sie fand inzwischen Anwendung in mehr als 20 Ländern. Noch 2009 gründete Lakey das Earth Quaker Action Team und führte Kampagnen gewaltfreier Aktion gegen die Extraktion fossiler Brennstoffe durch. Es gelang ihr, eine Bank zum Abbruch der Finanzierung des Kohlebergbaus in den Appalachen-Bergen zu zwingen. (6)

Die Mythen von Ward Churchill und der Widerspruch von George Lakey

George Lakey nennt in seinem Text zwei gemeinsame Voraussetzungen der Diskussion: Zunächst sieht er Ward Churchill und seine eigene Person als Teile unterdrückter Minderheiten, Churchill der Native Americans, sich selbst als Teil der Homosexuellen und auch der Arbeiterklasse. Weiterer gemeinsamer Ausgangspunkt: „Wir machen uns keinerlei Illusion über den Kapitalismus, die autoritären und ultra-hierarchischen Strukturen oder über den mörderischen Charakter des amerikanischen Imperiums.“ (7)

Lakey zeigt sich als pragmatisch orientiert, ihm geht es nicht um Ideologien, sondern um die Entwicklung einer mittel- und langfristigen Strategie für eine Revolution, die er jedoch gerade auf Seiten des bewaffneten Kampfes nicht sieht und worin ihm Ward Churchill auch ausgewichen sei. Es folgen Lakeys Widerlegungen von zehn Mythen, die Ward Churchill in „Pacifism as Pathology“ über den gewaltfreien Kampf verbreitet.

In einer ersten These meint Ward Churchill, dass der Pazifismus als Ideologie der gewaltfreien politischen Aktion für alle Progressiven oder Linken in den USA eine Selbstverständlichkeit darstellt, gegen die er rebelliert. Lakey widerspricht ihm zunächst auf begrifflicher Ebene: Churchill werfe wild Pazifismus, gewaltfreie Aktion und gewaltfreie Revolution durcheinander und setze alles in eins. Lakey unterscheidet jedoch als Basisaktivist den Pazifismus als konventionelles Lobbying auf parlamentarischer und juristischer Ebene von der direkten gewaltfreien Aktion, die sowohl überzeugte Gewaltfreie als auch Nicht-Gewaltfreie aus taktischen und Effizienzgründen durchführen können: außerparlamentarische Aktionen wie Demos, Streiks, Blockaden, Boykotts, Betriebsbesetzungen (S. 24ff.). Für die Strategie einer gewaltfreien Revolution verweist Lakey auf sein „Manifest für eine Gewaltfreie Revolution“, das er 1972 der 14. Konferenz der War Resisters‘ International (WRI) vorgelegt hatte und das u.a. die Abschaffung des Kapitalismus, der Nationalstaaten, aber auch der Umweltverschmutzung, des Patriarchats und des Rassismus vorsieht sowie eine Strategie in fünf Ablaufphasen vorstellt. (8)

Manche Thesen zeigen Churchills Grobschlächtigkeit und Niveaulosigkeit, wie etwa These 2, die jüdische Bevölkerung sei ja gewaltfrei geblieben, als sie sich von den Nazis zum Holocaust habe führen lassen. Lakey antwortet hier mit dem Unterschied von Nichtstun bzw. Passivität zum immer aktiven gewaltfreien Widerstand sowie der Maxime Gandhis, der sich entschlossen gegen Feigheit und Passivität gewandt habe und meinte, wenn er nur die Wahl zwischen Nichtstun und Gewalt habe, würde er die Gewalt wählen. Aber er war sich sicher, gewaltfreier Widerstand sei fast immer möglich, auch im antifaschistischen Kampf (S. 32f.).

Je weiter historisch zurück und geografisch weg von den USA die Ereignisse liegen, desto abstruser werden die Thesen Churchills. So meint er in These 3, dass die Erfolge der indischen Unabhängigkeitsbewegung gegen den britischen Kolonialismus und der US-Bürgerrechtsbewegung in Wirklichkeit Erfolge der Gewalt waren. Für Indien führt er tatsächlich den Zweiten Weltkrieg an, der Großbritannien „militärisch ausgelaugt“ (S. 36) habe, während doch alle Anti-Gandhianer, wenn schon, dann die Indian National Army (INA) des Subhas Chandra Bose anführen, deren Bekanntwerden in der Nachkriegszeit zur Unabhängigkeit geführt habe – die INA scheint Churchill nicht einmal zu kennen. Vergessen wird in dieser Variante aber immer, dass die INA eine Marionette des japanischen Faschismus war. Für die US-Bürgerrechtsbewegung zeigt Lakey intelligent auf, dass reale Erfolge gerade in der Zeit der gewaltfreien Phase dieser Bewegung, d.h. 1955 bis 1965 errungen wurden, während die „Kurve der Effizienz“ danach, in Zeiten von Black Power und Black Panther Party, gerade drastisch zurückging (S. 37).

In These 4 unterstellt Churchill, dass die Regierung jede gewaltfreie Bewegung einfach niederschlägt, wie es ihr gefällt. Lakey antwortet, dass Churchill hier nicht-bewaffneten Massenwiderstand, den Lakey nach dem philippinischen Beispiel des Sturzes der Marcos-Diktatur 1986 „People Power“ nennt, massiv unterschätzt. Lakey bringt zahlreiche Beispiele, auch für uns unbekannte, in denen gewaltfreie Massenbewegungen Erfolg hatten, etwa den aufeinander folgenden Sturz der Diktaturen Martinez in El Salvador und Ubico in Guatemala 1944. Dann führt er den Sturz militaristischer Regimes in Osteuropa 1989 an und zeigt anhand der Beispiele des Zapatismus und des südafrikanischen ANC ab 1980 im Kampf gegen die Apartheid, dass selbst ursprünglich bewaffnete Bewegungen an einem Punkt zu hauptsächlich nicht-bewaffneten und massenhaften Kampftaktiken übergingen, und zwar aus Gründen der Wirksamkeit (S. 40-44).

These 5: Es ist erstaunlich, dass jemand wie Ward Churchill, der 1990 bereits ein Buch über die COINTELPRO-Repression des FBI veröffentlicht hatte, immer noch hartnäckig am Dogma der bewaffneten Selbstverteidigung der Black Panther Party festhält. Lakey führt COINTELPRO gerade an, um zu zeigen, wie J. Edgar Hoover versuchte, die Bürgerrechtsbewegung Martin Luther Kings zur Gewaltaktion zu verführen: „Deshalb bezahlen Regierungen regelmäßig Agenten, um gewaltfreie Bewegungen zu infiltrieren und sie zur Gewaltaktion anzustiften. Gewaltsame Bewegungen ermöglichen es den Regierungen, sie wirksam zu unterdrücken“ (S. 49), und zwar durch über die herrschenden Medien hergestellte öffentliche Legitimierung der Repression.

Gewaltfreie Aktion – eine Angelegenheit weißer AktivistInnen?

Es ist frappierend, mit welcher Unkenntnis Ward Churchill in den nächsten beiden Thesen behauptet, die gewaltfreie Aktion werde nur von Weißen praktiziert und Weiße spalteten indigene Gegenbewegungen, indem sie statt Widerstand den Aufbau alternativer Projekte und Institutionen propagierten. Lakey antwortet hier mit einer Kritik der reinen Zerstörungsstrategie, die auch heute im Insurrektionalismus viele Nachahmer findet, sowie mit vielen Beispielen gewaltfreier Massenbewegungen aus dem Trikont bzw. von Schwarzen, nicht nur Gandhi und M.L. King und besonders von César Chávez bzw. dem Kampf der mexikanischen LandarbeiterInnen in den USA, sondern auch mit den Erfolgen der schwarzafrikanischen antikolonialen Bewegungen um Kwame Nkrumah in Ghana in den Fünfzigerjahren sowie den Kampagnen des zivilen Ungehorsams von Kenneth Kaunda, die Zambia 1961-1964 die Unabhängigkeit brachten (S. 54ff.). Lakey führt auch den Kampf der Aung San Suu Kyi als Beispiel für Erfolg an, das war 2001 sicherlich verständlich, dahinter möchte ich aber ein aktuelles Fragezeichen setzen: Die Macht des Militärs in Myanmar ist nicht gebrochen und Suu Kyi scheint heute als De-facto-Präsidentin immer mehr zum Feigenblatt der derzeitigen Massaker gegen die muslimischen Rohingya zu verkommen. Was Lakey Churchill ganz besonders vorwirft, ist dessen Abwertung jedes Aufbaus positiver Gegeneinrichtungen, also der vorwegnehmenden – oder „präfigurativen“ – Politik. Für Churchill ist das gar nur eine weiße rassistische Spaltungsstrategie, die die Indigenen vom ausschließlichen Widerstand ablenkt. Lakey antwortet mit den zahlreichen „konstruktiven Programmen“ im Kampf etwa von Gandhi und César Chávez, die in Lakeys Revolutionskonzept strategische Bedeutung bekommen – zudem zeigen sie nach Lakey im Gegensatz zu Churchill auch den Willen zur Bekämpfung nicht nur des kolonialen oder rassistischen Gegners, sondern auch zum gleichzeitigen Infragestellen eigener traditioneller Hierarchien: Ein Zug des selbstkritischen Bewusstseins, der bei Churchill nach Lakey völlig fehlt (S. 60ff.).

In These 8 geht es um die Diversität der Taktiken. Nach Churchill dürfe keine Taktik ausgeschlossen werden, auch nicht der „offene Krieg“. Lakey bringt einige Gegenbeispiele von erfolgreichen Kampagnen, u.a. das interessante Beispiel eines US-Hafenarbeiterstreiks gegen die Beladung von Schiffen mit Waffen für die pakistanische Militärdiktatur, bei dem die ArbeiterInnen zunächst zur Solidarität mit den antimilitaristischen AktivistInnen und dann zum Streik gerade deshalb bewegt wurden, weil bestimmte Aktionsformen bewusst ausgeschlossen wurden und sich die ArbeiterInnen darauf auch verlassen konnten (S. 66-70).

Nicht ganz einverstanden bin ich bei Lakey mit dessen konstant negativer Bewertung der Zerstörung von Sachen. Sicher kann sie eine Ausweitung der Massenaktion abschrecken, wenn sie die Perspektive simpler Zerstörungswut spiegelt – aber als öffentlich begründete gewaltfreie Sachbeschädigung kann sie im besten Falle auch produktiv wirken und zu mehr Solidarität führen.

In These 9 lehnt Churchill rundweg die Möglichkeit ab, man könne zugleich gewaltfrei und revolutionär sein. Lakey antwortet darauf mit einer interessanten Analyse des Pariser Mai 68, der vor allem mit sich verbreitenden Betriebsbesetzungen der ArbeiterInnen und der Flucht de Gaulles nach Deutschland kurz vor einer nicht-bewaffneten Revolution gewesen sei. Dann jedoch hätten vor allem die Medien den Fokus der Ereignisse völlig auf die in Flammen aufgehenden Autos und Barrikaden im Quartier Latin verengt, wodurch an einem entscheidenden Punkt die Mittelklassen abgeschreckt und nicht auf die eigene, sondern auf die Seite der Repression übergelaufen seien (S. 74ff.).

In These 10 schließlich wehrt sich Lakey noch einmal grundsätzlich gegen die von Churchill betriebene und für Linke typische Ineinssetzung von Radikalität, Gewaltanwendung und Revolution. Gewalt werde gerade in den USA für alle möglichen reformistischen Zwecke eingesetzt und sei als individuelles Waffentragen Ausdruck des ideologisch herrschenden Mainstreams in den USA – also alles andere als per se „radikal“ (S. 82f.). Sie sei als prägender Bestandteil der patriarchalen US-Kultur im Gegenteil so „radikal“ wie ein John Wayne oder ein George W. Bush – oder ein Donald Trump, so müsste man heute hinzufügen (S. 88).

N.O. Fear

(1) George Lakey: 10 mythes sur la lutte non-violente (10 Mythen über den gewaltfreien Kampf), Agir pour la Paix & Quinoa, Brüssel 2017, 95 S.

(2) Vgl. zur Biographie von Ward Churchill seinen engl. und dt. Wiki-Eintrag: https://en.wikipedia.org/wiki/Ward_Churchill und https://de.wikipedia.org/wiki/Ward_Churchill

(3) LGBT: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender-Movement.

(4) Organisiert vom Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC), siehe dazu: Clayborne Carson: Zeiten des Kampfes. Das SNCC und das Erwachen des afro-amerikanischen Widerstands in den sechziger Jahren, Verlag Graswurzelrevolution, Netttersheim 2004, S. 223-254.

(5) Vgl. Sebastian Kalicha: Gewaltfreier Anarchismus & anarchistischer Pazifismus. Auf den Spuren einer revolutionären Theorie und Bewegung, Verlag Graswurzelrevolution, Heidelberg 2017, S. 219ff.

(6) Vgl. engl. Wikipedia-Eintrag zu George Lakey: https://en.wikipedia.org/wiki/George_Lakey

(7) Lakey: 10 mythes, a.a.O., S. 14, alle anderen Seitenangaben zu diesem Buch im Text.

(8) Das Manifest ist übersetzt in: George Lakey, Michael Randle: Gewaltfreie Revolution, Oppo-Verlag, Berlin 1988, S. 19-68.