Unter dem Titel „Krieg im Informationsraum“ wird vom 17. bis 19. November 2017 der 21. Kongress der Informationsstelle Militarisierung e.V. in Tübingen stattfinden.
Im Verlauf des Jahres 2017 hat die Bundeswehr ein „Kommando Cyber- und Informationsraum“ und einen entsprechenden Organisationsbereich eingerichtet, der den Teilstreitkräften Heer, Marine und Lufwaffe gleichgestellt ist. Zugleich haben EU und NATO ihre Kapazitäten im Bereich „strategischer Kommunikation“ massiv ausgebaut, mit denen sie sog. „hybriden Bedrohungen“ v.a. aus Russland begegnen wollen. Kein Zweifel: Der Informationsraum ist zum Schlachtfeld geworden. Propaganda und Gegenpropaganda beeinflussen spürbar die Berichterstattung, nähren Kritik und Zweifel an den etablierten Medien und schaffen somit Raum für Verschwörungstheorien und tw. extrem reaktionäre Gegenöffentlichkeiten.
Deshalb hat die Informationsstelle Militarisierung (IMI e.V.) den Informationsraum zum Gegenstand ihres diesjährigen Kongresses gemacht. Dabei sollen „Strategien, Akteure und Profiteure im Kampf um Wahrheiten vorgestellt und analysiert werden“, so Jürgen Wagner, geschäftsführender Vorstand der IMI e.V.. „Wir möchten uns dabei keinen Spekulationen hingeben, sondern auf öffentliche und offizielle Dokumente beziehen, und zeigen, dass dies Grund genug ist, um auf die Barrikaden zu gehen“, so Wagner weiter.
Der Kongress wird jedoch auch militärische Kommunikationsstrukturen in den Blick nehmen: „Die Störung und Abschirmung militärischer IT ist ein gewaltiger Rüstungsmarkt“, so Wagner. „Bereits jetzt fließen unvorstellbare Summen in die Satellitenkommunikation, Funk und Entschlüsselungssysteme, die in jedem Panzer, Kriegsschiff und Flugzeug der Bundeswehr verbaut sind. Wir rechnen damit, dass die Ausgaben im Bereich ‚Cyber‘ weiter explodieren werden, wenn sich die neue Bundesregierung tatsächlich dem 2%-Ziel der NATO annähern und damit 30 Mrd. Euro jährlich mehr für die Rüstung ausgeben will“.
Der Kongress wird Freitag und Samstag im Schlatterhaus in Tübingen stattfinden. Es können gerne auch nur einzelne Vorträge besucht werden. Die IMI rechnet mit durchschnittlich 100 und insgesamt etwa 200 Besucher*innen. Am Freitagabend wird auf einer informellen Auftaktveranstaltung in der Hausbar des Wohnprojekt Schellingstraße mit kurzen Beiträgen in das Thema eingeführt. Dabei werden v.a. die zu erwartenden Gewinne der Rüstungsindustrie im Mittelpunkt stehen.
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