Seit 2005 bemüht sich der Wanderverein, die 1926 von Anarchosyndikalist*innen errichtete Bakuninhütte wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für den Verein begann ein langer, steiniger Weg, den der Kreisheimatpfleger Axel Wirth anlässlich der Verleihung des Erich Mühsam-Förderpreises in seiner Laudatio am 26. Oktober 2019 im Literaturhaus Berlin beschreibt:
„Dieses außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement – teils aus großer Ferne – wurde begleitet von geradezu unlösbar erscheinenden Problemen bezüglich Eigentum, Baurecht, Nutzung und Bewirtschaftung, Zufahrtsrecht, persönlicher und ideologischer Missgunst und anderem mehr. […] Ein Meilenstein zur Belebung dieses Erinnerungsbewusstseins war die Doppelausstellung zu Leben und Werk von Erich Mühsam und der wechselvollen Geschichte der Bakuninhütte: ‚Sich fügen heißt lügen! Erich Mühsam in Meiningen. Meiningen und seine Anarchisten 2015 im Schloss Elisabethenburg in Meiningen.“ […] Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kooperationspartner (Meininger Museen, Stadt Meiningen, Erich-Mühsam-Gesellschaft und dem Wanderverein Bakuninhütte) und das durch eine geschickte Dramaturgie der einzelnen Veranstaltungen ausgelöste erstaunliche Medienecho zeitigten eine gesellschaftliche Wirkung: Die Bakuninhütte wurde 2015 zum Kulturdenkmal erklärt. […] Mit Hilfe des beschriebenen Veranstaltungsreigens sowie unzähligen weiteren Maßnahmen der professionellen Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ist es gelungen, verschollenes heimatgeschichtliches Wissen maßgeblich wieder ins öffentliche Bewusstsein zu holen. Die Akteure des ‚Wandervereins Bakuninhütte e.V. waren und sind dabei die ausschlaggebende Triebfeder – wissenschaftlich, handwerklich und äußerst gastfreundlich.“
Hermann-Brill-Sonderpreis: „Der Preisträger ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes.“
Bereits im September 2019 erhielt der Wanderverein Bakuninhütte den diesjährigen Hermann-Brill-Sonderpreis, der von der thüringischen SPD-Landtagsfraktion verliehen wird. Beim Kommunalpolitischen Empfang der thüringischen SPD-Fraktion würdigte Diana Lehmann die Vereinsarbeit: „Er sticht aus den Auszuzeichnenden hervor, weil wir hier keine Einzelperson, sondern einen Verein ehren. Der Preisträger ist aber auch deshalb etwas Besonderes, weil die Arbeit, die er ausschließlich ehrenamtlich leistet, mehr als einfach nur bemerkenswert ist. Wir möchten heute einen Verein auszeichnen, der sich in seiner Arbeit darum bemüht, ein (…) einzigartiges Kulturdenkmal zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um die bauliche Instandsetzung, sondern auch darum, den Ort als lebendigen Ort der Geschichte für alle Generationen aufrechtzuerhalten.“
Die Preisübergabe fand am 21. September 2019 im Rahmen des Meininger Zwingergassenfestes statt. Überreicht wurde er von Diana Lehmann, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag und dem Thüringer Innenminister Georg Maier.
Ein Wanderfreund