Zubo Trust ist ein Frauenkollektiv in Simbabwe, das u. a. handgemachte Seife produziert, auch unter Pandemiebedingungen. Wie hat sich das Leben der Frauen im Lockdown und mit „Sicherheitsabstand“ verändert? Was sind die Auswirkungen für die gemeinsame Arbeit und die genossenschaftlich geführte Seifenmanufaktur der Zubo-Frauen? In ihrem Artikel für die Graswurzelrevolution tragen Bulemu Mutale und Claudia Wegener Informationen zu dem Projekt zusammen und veranschaulichen die aktuelle Situation. (GWR-Red.)
Als wir im Oktober 2021 beginnen, mit Matron Muleya über die Pläne zum vorliegenden Artikel zu sprechen, finden wir sie, wie so oft, in der Werkstatt; und schon schickt sie uns ein Foto von der Arbeit, die vor ihnen liegt. Matron leitet das Jatropha-Seifen-Projekt, und die Kollegin auf dem Bild, Engeline, ist die wunderbar erfahrene Produktionsleiterin der Manufaktur. Die beiden Frauen gehören zum engeren Team von Zubo Trust, einer Nichtregierungsorganisation (NRO) in der Kleinstadt Binga im Norden Simbabwes. (1) Gerade verpacken sie Seifenstücke für die anstehende Landwirtschaftsmesse in der Hauptstadt Harare. Hohe Infektionszahlen im Land hatten den Termin um einen Monat auf Ende Oktober verschoben. Aber nun hat sich die Lage entspannt, und Zubo wird mit einem Stand für handgemachte Seife und Körbe der Frauen sowie frische Tamarinde aus Binga vertreten sein. Vor der Pandemie wurden zwei Teams von je sechs Frauen abwechselnd für jeweils drei Wochen in der Produktion beschäftigt und bezahlt. In diesem Moment finden wir Matron und Engeline allein bei der Arbeit in der Werkstatt. Sind geltende Hygienevorschriften ein Grund? (2)
In den abgelegenen ländlichen Gebieten des Sambesi-Tals im Grenzgebiet zu Sambia lebt das indigene Volk der BaTonga, eine marginalisierte ethnische Minderheit in Simbabwe. Eine Gruppe engagierter, gut ausgebildeter Frauen aus dem Tal gründete die NRO vor zwölf Jahren, um die Lebenssituation der Frauen vor Ort zu verbessern und ihre Rechte zu vertreten; und zwar proaktiv und mit System. Nach Zubos langjähriger Erfahrung ist die wirtschaftliche Teilhabe der Frauen ein Schlüssel für sozialen Wandel, und das Empowerment, d. h. die Selbst-Findung in der kollektiven Arbeit, ist eine Voraussetzung für die schrittweise soziale und politische Integration der Frauen in das öffentliche Leben vor Ort. Im Zentrum von Zubos Arbeit steht daher immer auch dieser soziale Raum der gegenseitigen Stärkung der Frauen. (3)
Covid-19 in Simbabwe und im Sambesi-Tal
Im Sambesi-Tal wird zurzeit weniger über Corona als über die Hitze geklagt. Die Temperaturen sind tagsüber um die 42 Grad und kühlen, je nach Windlage, erst spät und sehr langsam ab. Das Tal ist für seine hohen Temperaturen berüchtigt. Die Infektionszahlen im Land sind im Vergleich zum Klima unaufdringlich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet zurzeit für Covid-19 in Simbabwe 136.379 bestätigte Fälle und 4.707 Todesfälle (Stand: 5. Dezember 2021). Als wir mit dem Artikel beginnen, Ende Oktober, liegen die täglichen Neuinfektionen zumeist zwischen 1 und 30; aber ab Anfang Dezember wird ein sprunghafter Anstieg auf über 1.000 verzeichnet. Auf der Höhe der kalten Jahreszeit, im Juli und August 2021, lagen die täglichen Neuinfektionen jedoch bei über 4.000. Dies war die dritte und bisher stärkste Welle im Land. (4)
Wir fragen nach Covid-Erkrankungen unter den mehr als 700 Frauen in den Dörfern, mit denen Zubo arbeitet. Niemand im Zubo-Team weiß von Erkrankten – so eine erste Information. Bedeutet dies ein „Letʼs not talk about it“? Im Weiteren erfahren wir mehr: Zwei Mitarbeiter waren während der dritten Welle infiziert und im Krankenhaus. Ein Großteil der Erkrankten, vor allem auf dem Land, wird wohl still in Selbst-Quarantäne gehen und die Symptome mit gängigen Hausmitteln wie bei Grippe und Erkältung behandeln, so eine Vermutung aus dem Team. Inzwischen sind einige Mitarbeiter*innen im Büro geimpft.
Abgesehen von den wahrscheinlich wenig präsenten Testmöglichkeiten im Bezirk Binga ist das Infektionsgeschehen schon durch die weit verstreuten Ansiedlungen im Sambesi-Tal verlangsamt; auch findet das tägliche Leben der Frauen draußen statt, auf dem Feld, im Garten, unter einem Baum, im „yard“ (dt. Hof). Die folgenden Informationen, die Matron uns gibt, können unser Verständnis der Situation vor Ort vervollständigen:
Umfassende Belege gebe es noch nicht, aber es seien einige Berichte von Frauen eingegangen, die klagten, dass Pflegepersonal vor Ort und in Gesundheitsstationen Hilfe suchenden Patient*innen abweisend begegneten; auf der anderen Seite hätten Furcht und Unwissenheit Frauen aber auch davon abgehalten, medizinische Hilfe zu suchen, wo es notwendig gewesen wäre. (5) Die Erfahrungsberichte aus dem Zubo-Team können für uns zumindest ein Licht darauf werfen, was es konkret für die Menschen vor Ort bedeuten mag, wenn Statistiker*innen verallgemeinernd von „Dunkelziffern“ bei den Infektionszahlen in afrikanischen Ländern reden.
Wir hören aus dem Team Berichte über den tiefen Schock und die Angst zu Beginn der Pandemie und im ersten Lockdown: Alles stand still, alle blieben zu Hause, niemand wusste, was tun, weder in den NROs noch den Gemeindeleitungen. Zwei bis drei Monate habe die furchtbare Ratlosigkeit gedauert, bis aufklärende Informationen Binga erreichten. Das Zubo-Team versucht, soweit möglich, die gemeinsame Arbeit im Homeoffice fortzusetzen; erst ab Mitte Mai 2020 gibt es wieder sporadische Präsenzkontakte unter den Mitarbeiter*innen; die Angst vor dem Virus ist groß; Sicherheitskräfte in den Straßen sind ein weiterer Angstfaktor.
Das Militär war und ist – selbst im abgelegenen Binga – präsent, um die Einhaltung der Covid-19-Verordnungen und des Lockdowns zu sichern. (6) So gilt auch zurzeit immer noch – zumindest laut einschlägiger Internetseiten der Regierung und der Botschaften – neben Maskenpflicht und Sicherheitsabstand eine Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 5.30 Uhr, eine 50-prozentige Reduktion der Angestellten in Büros oder Betrieben bei Arbeitszeiten von maximal 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr; Restaurants dürfen nur Take-Away anbieten; Kneipen und Nachtclubs müssen geschlossen bleiben, Versammlungen über 100 Teilnehmende sind untersagt.
Hier nur in Kürze zur Brisanz eines mit Sicherheitskräften garantierten strikten Lockdowns: In Simbabwe lebt die Mehrheit der Bevölkerung vom so genannten informellen Handel. Ausgangssperren bedeuten kein Einkommen und Hunger! Die anhaltende Hyperinflation im Land hat im Übrigen dazu geführt, dass auch Krankenpfleger*innen und Lehrer*innen sich gezwungen sehen, im „informal trade“ für lebensnotwendige Einkünfte zu sorgen.
Ende Oktober und im November 2021 hat sich mit den rückläufigen Infektionszahlen zum Ende der kalten Jahreszeit die Situation etwas entspannt. Doch tut man weiterhin gut daran, sich unauffällig zu verhalten und die Maske zumindest in der Tasche zu tragen, sonst kann es Strafgelder geben. Im strikten Lockdown konnte man die Straßensperren nur mit offiziellem Schreiben und wegen zuvor definierter wichtiger Besorgungen passieren. Ende November ist es Zubo sogar möglich, einer Einladung von ZimTrade zur Intra-African Trade Fair 2021 nach Durban zu folgen, um die Produkte der Frauen wie Körbe und Seifen zu präsentieren.
Zubo hilft, das Informationsdefizit vor Ort überwinden
In den Communities, mit denen Zubo arbeitet, sind drei Viertel der Haushalte ohne Informationsversorgung durch Internet oder öffentliche Medien. Zubo hat über die Jahre eine eigene Organisations- und Kommunikationsstruktur, zumindest in den sechs Unterbezirken (Wards), in denen die NRO tätig ist, aufgebaut. Es gibt u. a. sechs Frauenforen, deren je 25 Mitglieder verschiedene dörfliche Gemeinschaften repräsentieren. So wird schon seit Jahren die Arbeit vor Ort begleitet und vorangebracht, werden Probleme aufgedeckt und besprochen und Fortbildung vermittelt. Wie Bulemu im Gespräch mit der Geschäftsführung hört, konnte Zubo in der Ausnahmesituation der Pandemie neue wegweisende Partnerschaften entwickeln, und zwar in Zusammenarbeit mit der örtlichen Stelle des Gesundheitsministeriums (Ministry of Health and Child Care). Mithilfe von Zubos strukturiertem Zugang zu den Gemeinden auf dem Land konnten so aktuelle Informationen, aber auch dringend notwendige medizinische Grundausstattung in die abgelegenen Communities getragen werden. Das Zubo-Team beteiligt sich auch direkt an der aufklärenden Informationsarbeit der medizinischen Fachkräfte in den Communities; Info-Videos werden produziert, und eine WhatsApp-Gruppe wurde zum Corona-Informationsaustausch eingerichtet – Informationsmittel allerdings, die, wie erwähnt, nur einen kleinen Teil der Bevölkerung auf dem Land erreichen; das Übrige leisten dann die von Zubo einberufenen Dorfversammlungen vor Ort.
Die Organisation unterstreicht diese Arbeit mit dem Gesundheitsministerium als eine trotz allem positive Entwicklung in der Pandemie; Zubo habe die Zusammenarbeit mit neuen Partnern erweitern können und zudem neue und weitere Kreise in den Communities erreicht.
Folgen des Lockdowns
Die Folgen der Lockdowns und periodischen, lang anhaltenden Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und im Transportwesen haben zu Rückschlägen in Zubos Arbeit geführt, mit denen man noch lange wird kämpfen müssen. Das Ausmaß und die weiteren gesellschaftlichen Folgen, zum Beispiel die Zunahme von häuslicher Gewalt und frühen Schwangerschaften, kann man zurzeit, in der anhaltenden Notstandssituation, nur ahnen. Im ersten Lockdown waren, wie Matron uns berichtet, drei der sechs Unterbezirke (Wards), in denen Zubo tätig ist, nicht mehr mit den eh schon sporadischen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Kontakt, Kommunikation und Hilfeleistungen wurden extrem schwierig bis unmöglich. In einigen der Communities in Zubos Wirkungskreis ist der Zugang zu Trinkwasser mit so weiten Transportwegen verbunden, dass die Frauen öffentliche Verkehrsmittel dazu nutzen; im Lockdown wurde auch diese Situation noch unhaltbarer. Wir fragen nach den offiziell gepriesenen „guten Regenfällen“ in der letzten Saison. Es sei gut für den See, die Fische und die Fischerei; doch was die Wasserversorgung der Familien durch die Frauen in Binga angehe, werde es nur bedeuten, dass sich der Zeitpunkt, zu dem sich erfahrungsgemäß die Wege zum Wasser verlängern, vielleicht um einen Monat weiter nach hinten verschieben wird. Matron verweist hier explizit auf eine gefährliche und entrechtende Situation für die Frauen.
Nach Zubos langjähriger Erfahrung ist die wirtschaftliche Teilhabe der Frauen ein Schlüssel für sozialen Wandel, und das Empowerment, d. h. die Selbst-Findung in der kollektiven Arbeit, ist eine Voraussetzung für die schrittweise soziale und politische Integration der Frauen in das öffentliche Leben vor Ort.
Alle Frauen, mit denen Zubo arbeitet – ob Fischerinnen, Korbflechterinnen oder Seifenproduzentinnen – erwirtschaften ihr kleines Einkommen im Handel. Transportbeschränkungen unterbrechen oder verlangsamen die Beschaffung bzw. das Sammeln der Rohmaterialien ebenso wie die Vermarktung und Lieferung der Waren. Nach dem kompletten Stillstand zu Beginn der Pandemie 2020 können sich die Gruppen der Korbflechterinnen zurzeit zumindest wieder dort, wo sie wohnen, zusammenfinden und wie gewohnt gemeinsam arbeiten. Die zwei mal sechs Produktionsassistentinnen in Zubos Seifenmanufaktur stammen aus den erwähnten sechs Wards; einige haben lange, komplizierte Anfahrten bis Binga Center und damit zu Zubos Standort. Im strikten Lockdown fällt die Seifenproduktion flach bzw. wird stark verlangsamt fortgesetzt, mit vielleicht nur einer der Assistentinnen, die in der Nähe wohnt. In diesem Falle wird die ideenreiche Produktionsleiterin Engeline den leeren Workshop auch oft für neue Experimente nutzen, wie Matron uns berichtet; so werden Kunst- und Naturfarben ausprobiert oder verschiedene herbale Zusätze in den Seifen getestet.
Das Ausmaß der Not und Verarmung in Folge von Pandemie und Lockdowns mag die folgende Entwicklung vor Augen führen: Die Kapitalanlage der Frauen auf dem Land ist „livestock“, also Nutztiere; dies hat Zubo mit die Einrichtung von Mikrokredit-Gruppen unter den Frauen schon seit Jahren gefördert. Der Ausfall des Einkommens im Lockdown hat dazu geführt, dass die Frauen seit Beginn der Pandemie nun buchstäblich ihr gesamtes Kapital, so z. B. auch Saatgut für die nächste Saison, aufgegessen haben. Es gibt kaum Rücklagen mehr; die Bevölkerung ist auf Nahrungsmittel-Zuwendungen durch die Regierung angewiesen. Wie soll die Arbeit von Zubo in dieser Situation weitergehen? – Das ist die größte Sorge der Organisation.
Lichtblicke und internationale Zusammenarbeit
In der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie Welthaus Bielefeld und „All We Can“ aus Großbritannien konnten schließlich ab Mai 2020 Fördergelder kurzfristig umgewidmet werden, um Zubo darin zu unterstützen, in der Ausnahmesituation vor Ort wirksamer Hilfe leisten zu können. Seifen, die zu der Zeit nicht in den Export nach Deutschland gehen konnten, können nun als Spenden an die Communities in Zubos Wirkungsbereich ausgegeben werden und die nun so wichtigen Hygienebedingungen vor Ort stützen. Auf Zubos Wunsch und Vorschlag hin wird mit den Geldern auch Salz eingekauft und an die Communities ausgegeben mit der Information, dass sie auch durch erhöhte Mundhygiene, durch Gurgeln, den Selbstschutz in ihren Familien verbessern können.
Es ist ein mutiger Kampf ums Überleben – auch der Organisation selbst –, der hier täglich aufs Neue von den Zubo-Frauen aufgenommen wird. Angesichts der schwindenden Kaufkraft lokal und im Land wird Zubos Seifenprojekt einige größere Produktionsaufträge aus dem Ausland benötigen, um die derzeitige tiefe Krise zu überwinden und aus eigener Kraft die wertvolle Arbeit vor Ort fortzusetzen.
Trotz aller Schwierigkeiten gibt es tatsächlich gerade aus dem ersten Lockdown 2020 noch über eine ungewöhnliche Form kreativer, kontinentübergreifender Zusammenarbeit zu berichten: Zubos beachtliches dokumentarisches Online-Tonarchiv ermöglicht den Beginn einer Korrespondenz in WhatsApp-Voicemails zwischen den Zubo-Frauen in Binga in Simbabwe, Radiomacher*innen in Sinazongwe auf der gegenüberliegenden Seite des Karibasees in Sambia und Anthropologie-Student*innen in New York City. Auch diese Co-Produktion in Voicemails ist online dokumentiert; Auszüge daraus wurden als Radiosendung international ausgestrahlt. (7)
Spendenaufruf
Die Autorinnen möchten zur Unterstützung von Zubo Trust in der Pandemie aufrufen. Spenden werden auf dem Konto des Baobab-Vereins in Kassel gesammelt:
Baobab e. V.
IBAN: DE67 4306 0967 4103 8566 00
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank
Stichwort: „Zubo“
Spendenbescheinigungen werden ab 20 Euro verschickt. Bitte dafür die Postadresse auf dem Überweisungsträger angeben.
(1) Zubos Seifenprojekt wird vom Welthaus Bielefeld gefördert; ein Bericht zur Situation unter Corona wurde im Juni 2020 veröffentlicht: Welthaus_Info_19_2020, Seite 5;
https://www.welthaus.de/auslandsprojekte/zimbabwe/einkommen-fuer-frauen-in-binga/
(2) Zu den Auswirkungen von Corona auf Zubos Projekte gibt es einen Blogbeitrag von Januar 2021: https://diasporanarratives.com/2021/01/12/a-retrospect-on-covid-19-and-its-impact-on-the-women-of-zubo-trust/
(3) Der Name der Organisation, „Zubo“, ist Programm: Er geht zurück auf das indigene Wort für einen Korb aus Zweigen zum Fischen. Mit dem „Zubo“ fischten die Frauen der BaTonga im Sambesi; dies ist nur kollektiv möglich. Vor einem Jahr haben wir in GWR 454 über Zubos Frauenkollektiv „Bindawuko Bbanakazi“ berichtet, der ersten Fischereigenossenschaft in Frauenhand auf dem Kariba-See.
(4) vgl. Weltgesundheitsorganisation WHO: https://covid19.who.int/region/afro/country/zw
Beim Vergleich mit Infektionszahlen in Deutschland ist zu bedenken: Was Bevölkerungszahlen angeht, ist Deutschland auf Platz 19, während Simbabwe mit 14.829.688 Einwohner*innen Platz 73 einnimmt. In Simbabwe leben 38 % und in Deutschland 77 % in urbanen Regionen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 46 Jahren in Deutschland, in Simbabwe bei 18.
(5) Ein Grund für abweisendes Verhalten des Pflegepersonals mag auch die katastrophale Unterversorgung mit Schutzkleidung und medizinischer Grundausstattung am Anfang der Pandemie gewesen sein sowie daraus resultierende landesweite Streiks von Ärzt*innen und Pflegepersonal. Siehe z. B. Bericht der DW aus der Zeit des ersten Lockdowns, Juni/August 2020: https://www.deutschlandfunk.de/repressionen-in-simbabwe-krise-korruption-und-corona-100.html
(6) Es gibt Strafgelder und Verhaftungen. Siehe auch Bericht der DW (5). Als bemerkenswert möchten wir hier den täglichen „Zimbabwe Lockdown Report“ der Women´s Coalition of Zimbabwe (WCOZ) erwähnen, der über mehr als nun 600 Tage über die Situation unter Covid-Schutz-Verordnungen für die Menschen vor Ort und die Einhaltung oder Nichteinhaltung von Menschen- und Bürgerrechten Buch führt. Siehe auf den Seiten der WCOZ https://www.wcoz.org/covid-19-situation-reports/ und des „civil society information hub“ Kubatana https://kubatana.net/focus/coronavirus/
(7) Zur Co-Produktion „Building Radio Bridges – Audio Letters between Lockdown NYC and the Zambezi Valley“, siehe https://radiocontinentaldrift.wordpress.com/2020/08/02/buildingradiobridges-distance-co-production/; Radiosendung: https://wavefarm.org/radio/wgxc/schedule/2gd7yb; Zubo Audio Archiv: https://archive.org/details/@radio_continental_drift?and%5B%5D=Zubo+Trust
Zu den Autorinnen:
Bulemu Mutale ist in Binga, Simbabwe, geboren und hat dort bis Anfang 2019 gelebt. Ehrenamtlich engagierte sie sich dort für die Frauenorganisation Zubo Trust, kam als erste Süd-Nord-Freiwillige aus Simbabwe ans Welthaus Bielefeld und macht derzeit eine Ausbildung als Krankenpflegerin.
Claudia Wegener ist in Hamm, Westfalen, geboren und seit 2005 regelmäßig im Südlichen Afrika als Radioaktivistin in lokalen Projekten engagiert; so auch mit Zubo Trust in Binga. Unter „radio continental drift“ sind Aufnahmen und Produktionen online zum freien Download nach Creative-Commons-Lizenz archiviert.
Weiterführende Information zu Zubo Trust unter:
https://www.zubowomen.org/
http://www.sdgreview.com/10-sdg-projects/38-zubo-trust-new
https://www.youtube.com/ channel/UCflFUH4KIrJjln-RhxzN92g/videos
Dies ist ein Beitrag aus der aktuellen Druckausgabe der GWR. Schnupperabos zum Kennenlernen gibt es hier.