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Ausgezeichnet

Zum zweiten Mal nacheinander geht der Deutsche Verlagspreis an den Verlag Graswurzelrevolution

 481 september 2023 Bernd Drücke

Liebe Leser:innen, nach der alljährlichen GWR-Sommerpause flattert Euch die Zeitschrift für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft ab sofort wieder Monat für Monat in die Briefkästen. Vorausgesetzt, Ihr seid Abonnent:innen. Falls das noch nicht der Fall ist, abonniert bitte jetzt. ((1)) Die Zukunft dieses seit 1972 erscheinenden Organs gewaltfrei-anarchistischer und anderer sozialer Bewegungen ist in Zeiten von … Weiterlesen

Beitragkolonialism

Koloniale Amnesie

Deutschland und die Schmusedecke des Halb-Erinnerns

 481 september 2023 Henning Melber

Der deutsche Kolonialismus und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden lange verdrängt oder geleugnet. Dabei war das deutsche Kolonialreich 1914 das an Fläche drittgrößte nach dem britischen und französischen. In den deutschen Kolonien wurde Widerstand brutal niedergeschlagen. In „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia, wurden an den Herero und Nama der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts verübt. In dieser GWR beleuchten wir mit einem Schwerpunkt die deutsche Politik des Verdrängens und des Neo-Kolonialismus in Zeiten der „Energiekrise“. (GWR-Red.) Weiterlesen

Zeremonien der Entwürdigung

Rassistische Polizeigewalt und -morde führen zu wirkungslosen Riots in Frankreich

 481 september 2023 Lou Marin

Bei dem Polizeimord an dem 17jährigen franko-
algerischen Nahel Merzouk wurde zufällig eine Handyaufnahme mit Ton gemacht. Dadurch wurde am 27. Juni 2023 exemplarisch gezeigt, dass die Polizei in Frankreich lügt, wenn ein Polizist zu einer Gewalttat seiner Kolleg*innen auch nur den Mund aufmacht. Die Polizisten hatten nach der Tat zu Protokoll gegeben, dass der 17jährige am Steuer eines Autos sie frontal zu überfahren drohte, als er bei einer Polizeikontrolle nach zeitweiligem Abstoppen plötzlich wieder anfuhr, der tödliche Schuss auf Nahel also in legitimer Notwehr abgegeben worden sei. Einige bürgerliche Medien hatten diese Version – wie immer ungeprüft – übernommen. Die viral gehenden Filmaufnahmen bewiesen jedoch das Gegenteil. Der Polizist Florian M. stand eindeutig neben dem Fahrer und dessen geöffnetem Fenster und nicht vor dem Wagen. Der Polizist hatte seinen Mord sogar angekündigt: „Du kriegst eine Kugel in den Kopf!“ ((1)) Weiterlesen

Solidarität mit Olga Karatch!

Internationale Kampagne #protection4olga: Schutz und Asyl für die Menschenrechtsverteidigerin und GWR-Autorin

 481 september 2023 Christine Schweitzer

Olga Karatch schreibt in der Graswurzelrevolution regelmäßig über die Situation in Belarus. So z.B. auch im April 2023 in der GWR 478, wo sie über die drohende Todesstrafe für Deserteure in der Lukaschenko-Diktatur berichtete. Wir solidarisieren uns mit unserer Autorin und fordern Euch auf, die Solidaritätskampagne #protection4olga zu unterstützen. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragchile

Schwierige Erinnerung

Der 50. Jahrestag des Putsches in Chile

 481 september 2023 Stephan Ruderer

Vor 50 Jahren putschte mit Hilfe der USA das Militär in Chile. Der 1970 demokratisch gewählte sozialistische Präsident Salvador Allende nahm sich das Leben, nachdem die Luftwaffe den Präsidentenpalast La Moneda bombardiert hatte und Soldaten in den Palast eingedrungen waren. Zigtausende Linke wurden verhaftet und gefoltert. Amnesty International schätzt, dass 30.000 Menschen alleine im ersten Jahr der bis 1990 wütenden Pinochet-Diktatur ermordet wurden. Wir haben den 1974 in der Graswurzelrevolution Nr. 7 erschienenen Artikel „Chile: Ist der friedliche Weg also unmöglich?“ auf graswurzel.net wieder zugänglich gemacht ((1)). In dieser GWR erinnern wir mit Artikeln von Isabel Lipthay und Stephan Ruderer an den durch „Nine-Eleven“ von vielen Medien weitgehend vergessen gemachten 11. September 1973 in Chile. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragchile1113

Der 11. September in Chile

Persönliche Erinnerungen und Ausblick 50 Jahre nach dem Militärputsch

 481 september 2023 Isabel Lipthay

Am 10. September 1973 ging ich in einem aufgewühlten Santiago de Chile zu Bett. Ich war Journalismus-Studentin und sang im Chor der Technischen Universität, zu dem auch Víctor Jara, Inti Illimani und Quilapayún gehörten. Mit diesem Chor nahmen wir an internationalen Festivals teil und vertraten die sozialistische Regierung Allende, wir reisten von Norden nach Süden und sangen für Kinder, Bergarbeiter und kamen sogar bis nach Puerto Williams. Weiterlesen

(Post-)Kolonialismus in Namibia:

Vom KZ zum grünen Wasserstoff

 481 september 2023 Horst Blume

Die Bundesrepublik hat nach dem Wegfall von russischen Gaslieferungen und mit den Herausforderungen des Klimawandels ein Energieproblem. Bei der ökologischen Transformation geht es nur langsam voran, weil Regierung, Wirtschaft, rechte Parteien und Teile der Bevölkerung es ablehnen, das Problem konsequent anzugehen und Wohlstandsverlust und Konsumbeschränkungen befürchten. Da liegt bei Einigen der Gedanke nahe, die Hauptlast der Folgen der zukünftigen Energieversorgung anderen aufzubürden, um selbst so weiterzumachen, wie bisher. Denn zum „Glück“ gibt es ja noch eine ehemalige Kolonie: „Deutsch-Südwest“, heute Namibia. Wie war es noch damals und wie wird es möglicherweise morgen? Gibt es Ähnlichkeiten oder gewisse Parallelen? Weiterlesen

Gemüse gegen das Atom

Das Nuklearindustrie-Projekt „Cigéo”, der Widerstand und erste Bausteine einer solidarischen Gesellschaft in Bure / Frankreich

 481 september 2023 Guillaume Amouret

Vom 26. August bis zum 3. September 2023 fanden im ostfranzösischen Bure die „Rencontres des luttes paysannes et rurales“, ein Treffen der bäuerlichen und ländlichen Kämpfe, statt. Die Veranstaltung wurde auf dem Gelände des Kollektivs „Les Semeuses“ (Die Säerinnen) organisiert. Mit Gemüse als Kampfmittel setzen sie sich gegen die Atomindustrie ein und legen die ersten Bausteine einer solidarischen Gesellschaft im Süden des Département de la Meuse („Maas-Departement“) in der Region Grand Est. Wir haben sie im letzten Juni getroffen. Weiterlesen

Beitragzivilcourage

Zivilcourage gegen den russischen Angriffskrieg

Feminist Anti-War Resistance (FAR) aus Russland

 481 september 2023 Lea Heuser

Seit 1988 zeichnet der Aachener Friedenspreis e.V. alljährlich Menschen und Gruppen aus, die sich von unten her und oft aus benachteiligten Positionen für Frieden und Verständigung einsetzen. Der Preis, über den die gesamte, rund vierhundertköpfige Mitgliedschaft des Vereins entscheidet, ehrt vor allem unbekannte Projekte oder Personen, die durch die öffentliche Aufmerksamkeit meist mehr Unterstützung erfahren als durch das Preisgeld von jeweils 2.000 Euro. Auch 2023 möchte der Aachener Friedenspreis seinen Preisträger*innen mehr Strahlkraft verschaffen und sie so vor Repressionen und Gewalt schützen, denn beide Gruppierungen, die den Preis am 1. September in Aachen erhalten werden, sind mit schwierigen Bedingungen konfrontiert.Ausgezeichnet werden Feminist Anti-War Resistance (FAR) aus Russland und der Human Rights Defenders Fund (HRDF) aus Israel/Palästina. Beide stehen für aktuelle Konflikte und können von Schutz durch Aufmerksamkeit nur profitieren. In dieser GWR stellen wir aufgrund von Platzmangel nur die FAR vor. (GWR-Red.) Weiterlesen