Neben den vielen Problemen in unserer Gesellschaft, gibt es auch viele Antworten. Dafür steht die A-Woche, anzufangen Antworten zu suchen. Dabei haben verschiedene Themen ihren Platz: Wirtschaft, Arbeit, Ökologie, Demokratie, Utopien, Kommunalpolitik, gesellschaftliche Alternativen, Rassismus, Sexismus, Antifaschismus, Gewerkschaft, solidarische Ökonomie, Bildung,...
Die A-Woche richtet sich vor allem an die, die Antworten auf gesellschaftliche Probleme suchen. Dabei geht es uns darum, konkrete Projekte, Handlungs- und Beteiligungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Deswegen laden wir erstmalig zu einem bunten Programm aus Bildungs- und Kulturveranstaltungen ein - die A-Woche. Diskussionen, Vorträge, Exkursionen, Workshops, Freiräume, Open Space, Konzerte und Feiern werden von allen Beteiligten gestaltet. Vieles ist noch offen. Bringt euch mit ein! Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid!
Eure Soziale Bildung
Programm
Mittwoch, 6.10.
10:00-17:00 Das Forumtheater ist die Methode im Theater der Unterdrückten, entwickelt von Augusto Boal. Es stellt dem Publikum eine Szene vor, die schlecht und unbefriedigend endet. Nun wird das Publikum ermutigt, diese Szenen im Dialog zu einem besseren Ende zu bringen. Im Forumtheater werden durch zugespitzte „Modellszenen“ Fragen aufgeworfen. Die Modelle werden meist in offenen Workshops aus den generativen Themen der Teilnehmenden entwickelt.
18:00-21:00 Critical Whiteness reflektiert kritisch die Weiße Dominanzkultur, insbesondere das Weiße Subjekt.
Donnerstag 7.10.
10:00-18:00 Zirkuspädagogik
13:00-17:00 Emma und ich. Liebe emma, seit 70 jahren bist du nun tot – und trotzdem noch immer eine so wertvolle gesprächspartnerin, wenn es um die verhältnisse zwischen den menschen – in bezug auf macht und ohnmacht, selbstbestimmung und solidarität – geht. seit deinen tagen scheint sich wenig gewandelt zu haben an der notwendigkeit radikaler veränderungen. ich lade dich ein deine ansichten aus deiner zeit mit in eine runde neugieriger zu nehmen, die genauso gern wie du über große und kleine fragen der alltäglichen revolution diskutieren und ihren persönlichen beitrag immer wieder kritisch reflektieren. austausch, diskussion und co. anhand kurzer textausschnitte aus der autobiographie von emma goldman. die biographie ist im september 2010 neu erschienen bei edition nautilus.
18:00-20:00 Cryptoworkshop. Seit der Entstehung des liberalen Rechtsstaates ist die Balance zwischen individueller Freiheit und staatlich garantierter Sicherheit Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Die Beschwörung eines weltweiten Terrorismus seit 2001 führte zu einem offensichtlichen Ungleichgewicht. Heute spüren vor allem jene die Konsequenzen, die politisch aktiv und unbequem sind. Wir zeigen die Entwicklung auf und schauen wohin sie führen kann. Wir erklären die Funktionsweise des Internets, des E-Mail-Verkehrs und zeigen Schutzmöglichkeiten.
Freitag 8.10.
13:00-17:00 Kritische Reflexionen über Männlichkeit(en). Referent Mart Busche/ Dissens e.V. Berlin. Gerahmt von Beispielen aus Popkultur und theoretischen Gedanken aus der kritischen Männlichkeitenforschung sollen in diesem Workshop Bedeutungen und Konstruktionsweisen von Männlichkeiten besprochen werden, die politisch und/oder persönlich eine Rolle spielen.
14:00-16:00 Konsumkritischer Stadtrundgang
15:00-18:00 Studieren und Jobben
18:00-20:00 Anarchismus und Libertäre Presse in Deutschland 1844 bis 1945 (Teil 1) Referent: Bernd Drücke. Die Vielfalt des Anarchismus lässt sich gut anhand seiner Presse aufzeigen. In den letzten 150 Jahren sind unzählige schwarz-rote Sternschnuppen, aber auch langlebige und einflussreiche libertäre Zeitschriften entstanden. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die anarchosyndikalistische Freie Arbeiter Union Deutschlands (FAUD) zeitweise bis zu 150.000 Mitglieder. Ihr Organ Der Syndikalist erreichte eine wöchentliche Auflage von bis zu 120.000 Exemplaren, es gab anarchistische Jugendzeitungen wie die Wochenzeitung Schwarze Fahne und anarchistische Frauenzeitschriften wie Die Schaffende Frau aus Dresden, und im Ruhrgebiet erschien sogar eine anarchistische Tageszeitung: Die Schöpfung. Während der Nazizeit wurde der Anarchismus in Deutschland zerschlagen. Trotzdem existierten bis 1937 anarchistische Untergrundblätter, die von der bürgerlichen Geschichtsschreibung bis heute ignoriert werden. Seit 1968 gibt es in der Bundesrepublik einen „neuen Anarchismus“. Und ohne die kleine libertäre Bewegung in der DDR würde es diesen autoritär-„sozialistischen“ Staat vielleicht noch geben.
Anhand von Anschauungsmaterial wird in die Geschichte des Anarchismus eingeführt, mögliche Perspektiven werden zur Diskussion gestellt. Der Referent hat zum Thema anarchistische Presse promoviert, arbeitet als Redakteur der Graswurzelrevolution und ist Autor u.a. von „ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert“
18:00-20:00 Blanco y Negro, Schwarz und Weiß. 15 Migrantinnen erzählen über ihr Leben in Mecklenburg-Vorpommern – warum sie hier sind, warum sie geblieben sind, was anders ist. Geschichten von Frauen für Frauen. Projektvorstellung und Buchpräsentation von und mit Genoveva Wackernah & Angela Torres
Samstag 9.10.
10:00-12:00 Anarchismus und Libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland 1945 bis 2010 (Teil 2). Referent: Bernd Drücke
13:00-17:00 Anarchistische Kommunikation. Referent: Ulf Gausmann. In einer herrschafts- und gewaltfreien Gesellschaft regeln alle Menschen ihre Beziehungen untereinander selbst, ohne Rückgriff auf Staat, Polizei, Autoritäten und andere Gewalten. Wir sind frei unser Leben und unsere Beziehungen zu gestalten und verantwortlich dafür. Diese Freiheit und Verantwortung zu leben, haben wir jedoch leider kaum gelernt (denn das sollten wir ja auch nicht lernen). Lasst uns damit beginnen :)
Was bedeutet gewaltfreie und herrschaftslose Beziehungsregelung? Welche Haltung uns selbst und anderen gegenüber können wir dazu einnehmen? Wie können wir gleichberechtigt miteinander leben? Welche Verhaltensweisen und Muster stehen uns im Weg? Wie können wir uns weiter entwickeln? Mit diesen Fragen möchten wir uns in der Veranstaltung beschäftigen. Dazu wird es kurze Anregungen aus psychologischen und kommunikationspraktischen Theorien und Überlegungen geben.
13:30-15:00 Frauengeschichtlicher Stadtrundgang
14:30-18:00 Wie wohnen in Rostock? Workshop und Fahrrad-Exkursion zu Wohnprojekten
18:00-20:00 Finanzmarktkrise, Bankenkrise oder Krise des Kapitalismus?
Sonntag 10.10.
14:00-16:00 Rundgang zu Rostocker Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus
13:00-17:00 Kritische Theorie und Bildungsarbeit – Adorno Leseworkshop
18:00-20:00 Antifaschist Attitude
Rahmenprogramm
Ausstellung zum Thema fairer Handel, selbstorganisierte Volxküche, OpenSpace, Büchertische, Stencilcorner und dicke Party am Samstag
Weitere Infos: www.soziale-bildung.org/a-woche