Aus den verschiedensten Gründen verlassen tagtäglich Menschen ihren Wohnort. Viele von ihnen fliehen vor Krieg, Verfolgung oder Diskriminierung; viele von ihnen handeln aus ökonomischer Not, ihrer Existenzgrundlage durch den kapitalistischen Weltmarkt beraubt, von dem auch wir profitieren.
Vor allem die reichen Industrieländer, so auch die BRD, scheuen keine Mühen, um Flucht und Migration unter Kontrolle zu bringen. Mittels einer gelenkten Migrationspolitik, dem Migrationsregime, wird versucht MigrantInnen und Flüchtlinge gemäß ökonomischer Verwertungslogik aufzuspalten. Für die Unerwünschten, die den Nützlichkeitskriterien nicht entsprechen, soll Europa eine Festung bleiben. Diese wird mit immensem finanziellem Aufwand an den Außengrenzen bewacht und unter Inkaufnahme des Todes jährlich tausender Menschen in der Oder, dem Mittelmeer oder bereits der lybischen Wüste "verteidigt. Auf der anderen Seite will man zur "Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb", die "besten Köpfe" (hochqualifizierte MigrantInnen) anwerben. "Humankapital" aus aller Welt als wichtiger Rohstoff.
Im Landesinneren sind die Abschiebeknäste in Beton gegossener Ausdruck der Festung; so auch die in Ingelheim und Zweibrücken. 150 Menschen können in dem Hochsicherheitsknast Ingelheim in Abschiebehaft genommen werden. Bis Anfang des Jahres befand sich in Ingelheim auch das Ausreisezentrum (seit Februar 03 in Trier), ein Sammellager, das darauf abzielt, den Flüchtlingen die Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit ihrer Situation tagtäglich erfahren zu lassen. Beides sind Bausteine im Abschreckungsprogramm für Flüchtlinge, Bausteine der Festung Europa.
Wir wollen kein Stein in dieser Mauer der Abschreckung sein, sondern die Mauern die uns trennen überwinden. Zeigen wir dass es nicht möglich ist Menschen lautlos hinter fünf Meter hohen Mauern verschwinden zu lassen. Zeigen wir, dass wir die Einteilung von Menschen gemäß einer kapitalistischen Verwertungslogik nicht akzeptieren.
Freedom of Movement statt Migrationsmanagement! Abschiebeknäste und Ausreisezentren abschaffen – überall!
Wir rufen euch alle auf den Aufruf zu unterstützen und euch an der Demo am 12. Juli 2003, 14 Uhr ab Ingelheim Bahnhof, zu beteiligen.