Im Januar 2018 hatten wir in der GWR 425 die Machno-Bewegung in der Ukraine von 1917 bis 1921 vor allem in ihrem Verhältnis zum Bolschewismus analysiert. Es ist auch nötig, die von Machno selbst ausgehende Gewalt selbstkritisch aus anarchistischer Sicht zu beurteilen. Dazu könnte die "Soziologie der Gewalt" beitragen, auch wissenschaftliche "Gewaltforschung" genannt, die mit Heinrich Popitz seit Mitte der 1980er Jahre existiert. Es kann sogar noch weiter zurückgegangen und etwa Elias Canettis 1960 erschienenes Buch "Masse und Macht" als historische Referenz angeführt werden. In jüngster Zeit erfuhr diese Disziplin durch Studien von Jan Philipp Reemtsma oder Wolfgang Sofsky mehr Beachtung oder auch internationale Ausweitung, besonders durch das Buch von Randall Collins, "Violence", im Original 2008 erschienen (in dt. Übers.: "Dynamik der Gewalt", Hamburg 2011). Hier steht eine Studie von Felix Schnell, "Räume des Schreckens" (1), der sich diesem Ansatz zurechnet, im Mittelpunkt einer Kritik der Gewaltpraxis Machnos. (GWR-Red.)
Es geht dabei um eine phänomenologische Beschreibung der Mikroebene von Gewalt- und Machtmechanismen bis hin zu Pogromen, Exzessen und Genoziden. In der gewaltfreien und anarchistischen Bewegung blieben diese Studien bisher weitgehend unbeachtet. (2) Das liegt vielleicht daran, dass sich diese Studien wenig mit staatlicher Gewalt befassten, ja den Staat sogar zuweilen als stabilisierenden, zivilisierenden Ordnungsfaktor und sozusagen als Rettungsanker vor überbordender individueller oder Gruppengewalt rechtfertigten. Außerdem gibt es etwa bei Sofsky eine Art Fatalismus der Gewalt, der sie quasi als natürliches Phänomen beschreibt und damit den Blick auf gewaltfreie Handlungsmöglichkeiten und deren mögliche Erfolge verstellt.
Ich halte diese Ignoranz in der gewaltfreien und anarchistischen Rezeption für wenig hilfreich. Die Gewaltforschung stellt Probleme in den Mittelpunkt, die aktuell sind: etwa das Phänomen der „failed states“ in Bürgerkriegssituationen. Dabei müsste es auch für AnarchistInnen evident sein, dass die Auflösung, Zerstörung oder kriegerische Zersetzung von Staaten nicht automatisch in eine freie, selbstorganisierte, nicht-hierarchische und gewaltfreie Gesellschaft mündet, sondern oft in eine warlord-artige Phase verschiedener Gruppengewalten, Milizen und Pseudo-Armeen sowie internationaler Interventionsarmeen, die sich vom Krieg und der noch vorhandenen (nicht-geflüchteten) Bevölkerung ernähren. Syrien, Irak, Sudan, Darfur, Südsudan als jüngste Beispiele sprechen für sich. Für AnarchistInnen bedeutet dies zumindest, dass die positive Aufbauarbeit, die Verbreitung libertärer Inhalte, Entscheidungsstrukturen, Kommunen und Projekte weit wichtiger sind als die illusorische Hoffnung auf befreiende Aspekte „revolutionärer“ Zerstörung. Libertäre und basisdemokratische Strukturen entstehen nicht automatisch, sondern nur durch die langfristige Verbreitung einer libertären Kultur und ein Einüben entsprechender ethisch-solidarischer Verhaltensweisen – auf Massenebene.
Die Machno-Bewegung in der Ukraine als Akteur in einem Gewaltraum
Felix Schnells Studie „Räume des Schreckens“ stellt die Machno-Bewegung in der Ukraine 1918-1921 als Beispiel für solche Gewaltexzesse in den Mittelpunkt. Für Schnell sind die peripheren Gebiete des ehemaligen Zarenreiches nach 1917, also während des russischen Bürgerkrieges, ein „Gewaltraum“, in dem sich zahlreiche Gruppenmilizen und bewaffnete Kräfte gegenüberstanden. Exzessive Gewaltanwendung war, so seine These, durch den Ersten Weltkrieg endemisch geworden. Nach dem Zerfall der in den Weiten des Zarenreiches fragilen Zentralgewalt der russischen Großstädte wurden alle Konflikte in der Peripherie mit oft lokal entstandenen Gewaltformationen ausgekämpft. Schnell begreift die Machno-Armee als eine solche Gewaltformation:
„Die Machnowschtschina war eine an in Gewalträumen herrschende Bedingungen angepasste soziale Formation“, und sie war nur eine unter vielen. Gewaltakteure waren auch „die Bolschewiki, aber auch die Sozialrevolutionäre und die Anhänger der Rada-Regierung“ (3), die unter einem Ataman (militärischer Oberbefehlshaber) 1917 die bürgerliche Republik ausrief – dann die ausländischen Interventionstruppen, Deutsche, Österreicher, Polen, die weißen Armeen unter Denikin und Wrangel. Auch die Bevölkerungsgruppen, die vor diesem Hintergrund gegeneinander aufgehetzt wurden, waren vielzählig, hatten in derselben Region zuweilen sehr lange isoliert voneinander gelebt als Deutsche, MennonitInnen, Juden, Russen und Ukrainer mit jeweils verschiedenen Loyalitäten, so dass Klassenantagonismen immer wieder durch ethnische Ressentiments und Pogrome an der jüdischen Bevölkerung durchkreuzt wurden. Alle Armeen und Milizen waren in ständiger Bewegung, es war ein mehrjähriger Bewegungskrieg, der für die im Dorf verbliebenen Bauern und Bäuerinnen verheerende Auswirkungen hatte, weil selbst eine mit ihnen sympathisierende Miliz wie diejenige Machnos sie nicht dauerhaft schützen konnte. Zu diesen strukturellen Bedingungen gesellt sich der individuelle Charakter Machnos.
Machno: Führungsanspruch durch Gewalttaten
Nestor Machno stammte aus einer Bauernfamilie mit früh verstorbenem Vater. Noch vor seiner Volljährigkeit führte er in anarchistischen Gruppen bewaffnete Raubüberfälle durch, wurde 1906 verhaftet, kam wegen Minderjährigkeit frei, wurde aber nach Denunziation aus seinem Heimatdorf Gulai-Pole (ukrainisch: Huljajpole) 1910 erneut verhaftet und zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde in lebenslange Zwangsarbeit umgewandelt. Er kam 1917 infolge der Februarrevolution frei. Nun begründete er seinen Ruf in Gulai-Pole und Umgebung durch Gewalt:
„Eine seiner ersten Aktionen dort war, Rache an denjenigen Personen zu nehmen, die seinerzeit durch ihre Aussagen zu seiner Verhaftung und Verurteilung beigetragen hatten. Die Namen erfuhr er aus den Akten der lokalen Polizeibehörden. Einen der Informanten zog er am helllichten Tage auf die Straße und schoss ihm eine Kugel in den Kopf, den zweiten warf er aus dem Fenster seines Hauses, den dritten schließlich, einen Priester, enthauptete er. Danach wurde der leblose Körper an ein Pferd gebunden und durch die Straßen von Gulai-Pole geschleift.“ (4)
Bezeichnend ist hier der öffentliche Charakter der Hinrichtungen. Mit solchen Methoden, besonders sichtbar in Städten oder größeren Dörfern, gelangte Machno zu seiner Machtstellung im Gewaltraum. Schnell: „Vom Charakter her soll Machno jähzornig, aufbrausend, ungezügelt gewesen sein. Er liebte es, Furcht zu verbreiten.“ (5)
Durch solche Gewalttaten, d.h. eigenhändig verübte Hinrichtungen, wurde Machno erst zum „Batko“, was im Ukrainischen „Vater“ bzw. „Väterchen“ bedeutet, aber gleichzeitig die Bedeutung von „Führer“, „Anführer“ beinhaltet.
Die Quellen: Das Beispiel Anna Saksaganskaja (1876-1939)
Bei dieser Charaktereinschätzung bezieht sich Schnell u.a. auf die Einschätzungen von Anna Saksaganskaja. Ich muss hier bei der Darstellung einiger, längst nicht aller Gewalttaten Machnos, die Schnell in einer schockierenden Fülle dokumentiert, auf die Quellen der Forschung Schnells eingehen. Schließlich gibt es viele Erinnerungen und schriftliche Zeugnisse, die entweder aus zaristischen Quellen, Quellen von Gutsbesitzern oder reichen Großbauern („Kulaken“), Verwaltungsbeamten oder den Bolschewiki stammten, die alle nur eingeschränkt vertrauenswürdig sind, weil sie ein handfestes Interesse an politischer Denunziation der Machno-Bewegung hatten. Schnell prüft diese Quellen, wenn er sie überhaupt verwendet, stützt sich jedoch vor allem auf die bekannten Quellen der Machno-Mitstreiter Arschinoff und Volin; er betont dabei aber deren selbstkritische Stellen.
Die Dokumentenlage zur Machno-Bewegung ist relativ gut. Es ist ein Glücksfall, dass am 29. März 1920 das Tagebuch von Machnos Ehefrau, Galina A. Kuzmenko, den Bolschewiki in die Hände fiel und bis heute erhalten blieb. Schnell stützt sich des Weiteren auf die Tagebücher von Aleksej Tschubenko, den langjährigen Adjudanten Machnos. Weniger vertraut Schnell auf die Autobiographie Machnos selbst (6), die die Zeit von März 1917 bis April 1918 umfasst: „In Machnos Autobiographie spielt das eigene Töten kaum eine Rolle. (…) Es ist jedoch eine gut belegte Tatsache, dass Machno sehr oft tötete und sowohl im Kampf als auch bei Exekutionen grob geschätzt mehrere hundert Menschen mit eigener Hand umbrachte. (…) Über die Begleichung der alten Rechnungen erfahren wir in der Folge nichts. (…) Über das eigene Töten redet man nicht, dafür taten es andere.“ (7)
Eine solche andere, für Schnell verlässliche Quelle ist nun Anna Saksaganskaja (1876-1939). Sie verschlug es 1919 in das Zentrum der Machno-Truppen. Sie verfasste ihre Erlebnisse in einer autobiographischen Schrift mit dem Titel „Unter der schwarzen Flagge“, die in der Sowjetunion nie veröffentlicht wurde, jedoch erhalten blieb. In ihrer Jugend gehörte sie zu den SymbolistInnen, einer idealistischen Kunstrichtung, zu der etwa auch die Dichterin Hedwig Lachmann, die zweite Frau Gustav Landauers, gezählt wird. Anna Saksaganskaja verfasste Theaterstücke und Erzählungen. Im Frühjahr 1919 flüchtete sie vor dem Hunger in Petrograd zu ihrer Schwester und ihrem Schwager, die in Jekaterinoslaw ein Mietshaus besaßen. Zweimal eroberten die Machno-Truppen 1919 diese Stadt, beim ersten Mal nur vier Tage, beim zweiten Mal für sechs Wochen. Anna Saksaganskaja, so Schnell, „bewohnte mit einer Köchin ein paar Zimmer, als Machnos Soldaten in die Stadt einfielen und die Haustür eintraten. (…) In dem Teil des Hauses wurden zehn Machno-Soldaten mit ihrem Anführer, einem Mann namens Fedja P., einquartiert. Diesem Mann, der eine gewisse Zuneigung zu ihr fasste, verdankte sie wahrscheinlich ihr Leben. Er trat als ihr Beschützer auf und erreichte es, dass sie von niemandem belästigt wurde. (…) Ein anderer Schutz und eine gewisse Ablenkung bestanden darin, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeiten zu Vsevolod Volin bestellt wurde, der damals zu Machnos Gefolge gehörte. Volin gab die Zeitung der Machno-Bewegung heraus, den ‚Weg zur Freiheit‘, und konnte die Schriftstellerin in der Redaktion gut gebrauchen.“ (8)
Das Massaker von Jekaterinoslaw
Jekaterinoslaw wurde 1919 insgesamt, da haben HistorikerInnen gezählt, achtzehnmal von den unterschiedlichsten Milizen besetzt. Anna Saksaganskaja: „Die Stadt ging wie ein Fussball von der Hand einer kämpfenden Partei in die andere“ über. Alle wüteten und raubten den jeweils ihnen feindlich gesinnten Teil der BewohnerInnen aus. Wesentlich ist nun, dass sich laut Anna Saksaganskaja die Machno-Truppen nicht qualitativ anders verhielten als die anderen Milizen der Weißen oder dann der rote Terror der Bolschewiki. Besonders schlimm sei nach Saksaganskaja den BewohnerInnen die kurze Zeit der ersten Besetzung Machnos von vier Tagen angesichts ihrer Grausamkeit in Erinnerung. Auf der Straße sei beim Einmarsch auf alles geschossen worden, danach habe man das Geschäftszentrum der Stadt geplündert, dann zerstört. Inmitten seiner Truppen habe Machno an einem kleinen Feldgeschütz gestanden und auf die höchsten Gebäude feuern lassen. Am Ende hätten mehr als dreihundert Leichen in den Straßen gelegen. (9)
Bei der zweiten, längeren Besetzung Machnos sei ihr Haus von seinen Truppen in eine Art Hotel oder Casino verwandelt worden. Anna Saksaganskaja: „Die Wohnung erinnerte an eine Durchgangsstraße“, Alkohol sei in Strömen geflossen, Prostituierte seien von den Straßen geholt worden, auf Gemälde seien Zielschießen veranstaltet worden. Sie konnte sich dem nicht entziehen. Sobald sie sich in ihre mit der Köchin bewohnte Kammer habe zurückziehen wollen, habe Fedja P. sie geholt: „Es sei zu gefährlich, sonst zöge sie den Verdacht auf sich, eine Gegnerin zu sein. Sie müsse mit dabei sein und gute Miene zum bösen Spiel machen. (…) Bei alledem war die Todesangst allgegenwärtig: Anna Saksaganskaja wusste wie viele andere auch, dass in den sechs Wochen der Besetzung der Stadt täglich am Ufer des Djnepr Menschen erschossen und ihre Leichen teils in den Fluss geworfen, teils einfach liegen gelassen wurden. (…) Es war nicht schwer, Opfer zu finden, wie sie [Anna S.; d.A.] bemerkte: Die Denunziation blühte, Reiche, Kommunisten, Kritiker Machnos und schließlich Intellektuelle fanden sich leicht. Die sogenannte |Abteilung für Gegenaufklärung‘ [eine Art Geheimdienst Machnos; d.A.] war noch ein relativ neuer Apparat und musste sich offenbar in den Augen des Batko als nützlich und notwendig beweisen. Auch Volins Nähe verbürgte damit keine absolute Sicherheit. Als die Machno-Truppen schließlich überstürzt aus der Stadt abziehen mussten, hatte sie [Anna S.; d.A.] das Glück, sich einer Verschleppung durch ihren Beschützer Fedja P. gerade noch entziehen zu können.“ (10)
Schnell fasst das Massaker von Jekaterinoslaw zur Zeit der zwei Machno-Besetzungen zusammen: „Opfer des Terrors wurden in erster Linie Weißgardisten und Offiziere oder Personen, die für solche gehalten wurden, aber auch unter der Zivilbevölkerung gab es Tote. Studenten, Kaufleute, Bäcker und eine Gruppe von Juden werden in einem Dokument genannt. Auch die Arbeiter von Tschetschelewka, einer bereits im Jahre 1905 kurzzeitig existierenden und dann 1917 wiederbelebten Kommune, blieben nicht verschont.“ (11)
Konkurrenz zu anderen Miliz-AnführerInnen: Entscheidung durch Gewalt
Machnos Truppen waren keineswegs die einzige selbsternannt progressive, anarchistische oder sozialrevolutionäre Miliz. Die Mechanismen auch der anderen linken Milizen waren jedoch immer dieselben, es gab einen klaren Anführer (auch Anführerin), der/die sich durch Gewalt legitimieren musste und nur als sich durchsetzender Gewalttäter anerkannt wurde. Nichts war für den Führungsanspruch so zersetzend wie die Niederlage im Gewaltduell unter konkurrierenden AnführerInnen.
Schnell nennt neben den Machno-Truppen die sogenannten „grünen“ Milizen der Antonow-Brüder, außerhalb der Reichweite Machnos; dann die Miliz des Ataman Grigorjew, ursprünglich ein Sozialrevolutionär, der im Bürgerkrieg jedoch mehrfach die Seiten wechselte und den Machno in einer seiner eigenen Krisenphasen, in der Machno nur 4.000 Milizionäre hatte, aus Konkurrenzgründen im persönlichen Duell umbrachte, worauf der größte Teil von Grigorjews Truppen autoritätshörig zu Machno überlief, wodurch dieser wieder über 15.000 Mann verfügte (Höhepunkt der Machno-Truppenstärke Ende 1919: 80.000). (12)
Interessant ist der Fall der anarchistischen Milizenanführerin Marusja Nikiforowna, die ihre politische Sozialisation zuerst bei Machno durchlebte und danach lange eine Art halbautonome Truppe anführte. Sie war zusammen mit Machnos Ehefrau Galina Kuzmenko eine Ausnahme, denn bei Machno gab es sonst keine Milizionärinnen. Auf Reisen gehörten zwar Frauen zum Troß in Wägen, sie verrichteten aber Reproduktionsarbeiten für die männliche Truppe (Kochen, Kleidernähen usw.). Schnell: „Als Machnos Stern stieg und seine Macht größer wurde, passte allerdings Marusjas Anarchismus zunehmend weniger in seine Pläne. Als sie einmal eine große Summe Geld von Machno für ihre Truppe forderte (…), warf Machno sie kurzerhand aus einem Eisenbahnwaggon – womit die Freundschaft ein Ende hatte“ (Quelle Tschubenko). Zwischendurch hatte Marusja allerdings mehrere tausend Mann Gefolge. Damit überfiel sie Ende 1917 die Stadt Aleksandrowsk (Provinz Lugansk). Hier zeigten sich dieselben Mechanismen des Verprassens von geplünderten Waren wie bei Machno in Jekaterinoslaw: „Marusjas Truppe plünderte die |Bürger‘ gnadenlos aus. Ihre Soldaten kleideten sich teilweise in bunte Frauenkleider und Pelze, setzten Damenhüte auf, begossen sich mit Parfüm.“ Obwohl sie damit durchaus bäuerliche Sympathien gewannen, fiel, „wie der Berichterstatter bemerkte, für die Armen der Stadt kaum etwas von dem Reichtum ab: Da die Anarchisten in Saus und Braus lebten, verbrauchten sie das Meiste selbst.“ (13)
Machnos Anarchismus: ein Primitivismus?
Anna Saksaganskaja, so Schnell, „interessierte sich bei all ihrer Angst (…) sehr für Machnos Anarchismus. Sie wollte schlicht und einfach wissen, was der Batko darunter verstand. Fedja P., ihr Beschützer in den Tagen der Jekaterinoslawer Besetzung, warnte sie eindrücklich, Machno danach zu fragen: Der Batko liebte es nicht, über diese Dinge zu reden. Seine eigene Ansicht war: |Was soll das schon für ein Anarchismus sein – es ist einfach ein Räuberismus.‘ Sie versäumte aber keine Möglichkeit, andere mit Führungsaufgaben betraute Mitglieder der Armee zu fragen, was es mit dem Anarchismus auf sich habe. Einer von ihnen sagte, dass es noch zu früh dafür sei, den Bauern politische Ziele zu erläutern. Die Bauern lebten mehr von der Praxis als von der Theorie, außerdem sei ihnen die Idee des Anarchismus fremd.“ (14)
Anders, so Sakganskaja, sei die Rolle Volins gewesen, mit ihm habe man „literarische Gespräche“ führen können. Dessen anarchistische Zeitung „Weg zur Freiheit“ sei aber „von den Aufständischen offenbar kaum gelesen“ worden. „Darauf angesprochen meinte ein Mitglied aus Machnos Führungszirkel: Das sei Volins Sache. Er versuche damit, Machno zu beeindrucken. Machno aber brauche diese Zeitung nicht und schenke ihr keine Aufmerksamkeit.“ (15)
Schnell bezweifelt sogar, dass Machno überhaupt Anarchist gewesen sei. Diese Einschätzung halte ich für falsch, seine Freundschaft mit dem Anarchisten Arschinoff noch aus Moskauer Gefängnistagen war eindeutig. Machno war belesen, seine Selbstbezeichnung sollte erstgenommen werden. Es würde für uns die anarchistische Selbstkritik auch zu einfach machen, wenn wir Machno nicht als Anarchisten anerkennen würden. Doch bedeutsam ist nicht sein Selbstbekenntnis, sondern dass er es nicht für nötig hielt, in seinen Reden an die bäuerliche Bevölkerung den Anarchismus zu erklären, ja auch nur das Wort Anarchismus zu verwenden. Wohl sprach er von „Land“ und „Freiheit“, aber in einem apokalyptischen Sinne als Zerstörung der verhassten Städte, die den Bauern nur die Produkte requirierten. Schnell:
„Wenn Machno zu Bauern sprach, redete er vom unvermeidlichen Untergang der Städte, davon, dass frei lebende Menschen keine Städte brauchten, dass man auch keine Bürger, keine Arbeiter brauchte, dass man sofort die Städte verlassen und in die Dörfer, die Steppe, die Wälder gehen und dort ein neues, freies bäuerliches Leben beginnen sollte. (…) Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass während der sechs Wochen dauernden Besetzung Jekaterinoslaws im Jahre 1919 nicht nur alle behördlichen Archive vernichtet wurden, sondern auch alle Bibliotheken.“ (16)
Diese Intellektuellenfeindlichkeit und Zivilisationskritik erstreckte sich, so Schnell süffisant, aber nicht auf die neueste Waffentechnik, für die sich Machno interessierte. Schnell sieht in dieser den Bauern vermittelten Vision eine Art „von |Steinzeitkommunismus‘ à la Pol Pot oder Sendero Luminoso.“ (17)
Hier bin ich nicht seiner Meinung, sondern finde, das kommt eher John Zerzans primitivistischem Anarchismus nahe, dessen Zerstörungsvision ohne kulturell-libertär aufgebaute Massenbasis einer positiven Alternative ebenfalls die Zerstörung der Städte impliziert und in einer Gewaltorgie enden kann.
Kein systematischer Antisemitismus, aber geringe Bedeutung der anarchistischen Ideologie
Während des Bürgerkrieges fielen in der Ukraine in zahllosen Judenpogromen Schätzungen zufolge 50.000 bis 250.000 Juden zum Opfer, für 1917 bis 1921 wird hier von HistorikerInnen sogar von einer „Vorstufe des Holocaust“ gesprochen. (18) Schnell stellt dabei Machno eher als Ausnahme dar und glaubt hier seinen Memoiren, wonach ihm die Jahre 1905/06 eine „gründliche Abneigung gegen den Antisemitisms“ (19)eingeflößt hätten und er wegen der Pogromstimmung in der Bauernschaft besorgt war.
Dies bestätigen auch andere HistorikerInnen, selbst wenn sie Machno gegenüber kritisch eingestellt sind, etwa Colin Darch in „The Myth of Nestor Machno“ von 1985: „Alle seriösen Darstellungen, die ich kenne, sind sich darin einig, dass der Vorwurf des systematischen Antisemitismus gegen Machno [der vor allem von den Bolschewiki erhoben wurde; d.A.] eine Erfindung ist.“ Es müsse, so Darch, „sogar betont werden, dass Machno Antisemitismus unter seinen Anhängern auf allen Ebenen bekämpfte, mit beträchtlichem Erfolg.“ (20)
Schnell bestätigt das, spricht aber durchaus von Einzelfällen, die aus Gründen der Zweckmäßigkeit zuweilen auch unbestraft blieben: „Gleichwohl ist es eine schlichte Tatsache, dass auch Machnos Soldaten Pogrome verübten. So etwa in der jüdischen Kolonie Garkaja, wo unter dem Kommando des [bulgarischen Machno-]Kommandeurs Demendschi Dutzende Menschen umgebracht wurden.“ Für Machnos Kommandeur hatte das keine Folgen, „weil der Bulgare als fähiger, nützlicher und letztlich unersetzlicher Kommandeur galt“. Schnell: „Im Ganzen handelte es sich um Einzelfälle und man kann nicht von einem Pogromautomatismus der Machno-Armee sprechen.“ (21) Doch wie beim Anarchismus widersetzte sich Machno nicht offen der generellen Pogromstimmung gerade unter der Bauernschaft, die er wohl als quasi-natürlich anarchistisch einschätzte. So sind die vereinzelten Gewalttaten gegen jüdische Dörfer auch unter Machno für Schnell „ein Indiz dafür, dass Ideologie in der Praxis des Bürgerkriegs eine eher geringe Bedeutung hatte“. (22)
Offenbarungseid der Gewaltkultur Machnos: Hinrichtungen mit kalter Waffe
Viele Bestandteile der Gewaltkultur Machnos (und anderer Milizen), die Schnell untersucht hat, können hier nicht ausführlich dargestellt werden: die Rolle des Alkohols etwa, den das verhasste Zarenreich noch offiziell bekämpft hatte, und der in den staatslosen Gewalträumen unter Bauern und bei den Milizen in Strömen floss und etwaige Skrupel bei Gewalttaten wirkungsvoll ertränkte. Nicht eingegangen werden kann hier auch auf die Gewalttaten gegen Dörfer der Deutschen und MennonitInnen in der Ukraine, die aufgrund ihres wirtschaftlichen Florierens und mehr oder weniger berechtigten Vorwürfen der Kollaboration mit den deutschen und österreichischen Besatzungstruppen klassenübergreifend und aufgrund ihrer Bevölkerungszugehörigkeit verfolgt wurden.
Für Anna Saksaganskaja war Machno „schlicht ein Psychopath, ein seit Kindesbeinen gewalttätiger Mensch, der den jeweiligen Umständen entsprechend seine Krankheit auslebte“. (23) Schnell geht in seiner Analyse analytischer vor und beschreibt Gewalt als zentrale Qualifikation der Führerschaft Machnos: „Mündliche Befehle Machnos endeten für gewöhnlich mit der Phrase: |… oder ich bringe dich um!‘ Auch Tschubenko hatte diesen Halbsatz oft gehört. (…) Als Tschubenko einmal einen Kavalleristen mit Diebesgut in der Tasche gestellt hatte und Machno zufällig dazukam, zögerte er keine Sekunde, sondern zog seinen Revolver und erschoss den Mann.“ Als sich zwei Anarchisten an der Kriegskasse der Machno-Truppen bereichern wollten und sie Tschubenko festnahm, „erschoss [sie] Machno Tschubenko zufolge buchstäblich in derselben Minute, in der er davon erfuhr.“ Schnell: „Gerade der fast spontane Charakter seiner Handlungen repräsentierte seine Machtvollkommenheit. Kaum etwas anderes repräsentiert Herrschaft so absolut, wie Herr über Leben und Tod zu sein.“
Einmal richtete Machno einen der von ihm verhassten Priester folgendermaßen hin: Er zwang ihn mit Hilfe eines Genossen, auf eine Lokomotive zu steigen, deren Kessel unter Dampf stand, und hineinzuspringen. Als sich der Priester weigerte, halfen die beiden eigenhändig nach. „Laut Tschubenko soll Machno dazu gelächelt und gesagt haben: |Hier, Väterchen, hast du die wahre Hölle – wenn du die Menschen mit dieser Hölle erschreckt hast, dann koste jetzt selbst davon!'“ (24)
Machnos Gewalt färbte auf seine unmittelbaren MitstreiterInnen ab. Über eine Gewalttat seiner Frau berichtet Schnell:
„Als einer der Unter-Atamane einen plündernden Machno-Soldaten festgenommen hatte, fragte er Galina Kuzmenko, was mit ihm geschehen solle – sie antwortete: |Erschieß ihn, er versteht es ja doch nicht.‘ Galina Kuzmenko ließ aber nicht nur töten, sondern tötete auch mit eigener Hand“, weil, so Schnell, ihre Familie von den Bolschewiki umgebracht worden war. Sie selbst wird allerdings durch ihre Racheakte als gefühllos beschrieben: „Im Zusammenhang mit einer Vergeltungsaktion gegen die deutsche Siedlung Mariental heißt es: |Als wir aus dem Wirtschaftshof in die Steppe hinausgingen, fanden wir im Gras zwei Männer, die sich dort mit Gewehren bewaffnet versteckt hatten. Sie wurden zerhackt.‘ “ (25)
Ein weiteres Beispiel dafür, wie Machnos Gewalt abfärbte: Machnos „Kommandant Kusenko, der gerade dabei war, einen Deutschen, den er aus dem Zug geschleift hatte, |mit dem Messer zu zerteilen‘, gab protestierenden Beobachtern zur Antwort, Machno habe ihm das Recht dazu gegeben – und fertig.“ (26)
Auffällig ist hier der hohe Anteil „kalter Waffen“ anstatt von Pistolen und Gewehren bei direkten Hinrichtungen, also „Stich-, Hieb- und Hauwaffen“. Schnell: „Sie erforderten mehr physische Kraft, vor allem brachten sie den Täter direkt mit dem Opfer in Kontakt (…), diese Art der Tötung ist auch schwieriger und deshalb prestigeträchtiger.“ (27) Je brutaler die Gewalt, desto stärker somit der Anspruch auf eine hohe Stellung innerhalb der Hierarchie der Kämpfergemeinschaft, deren Basis, wie nun deutlich geworden sein sollte, auch bei Machnos Armee immer aus beidem bestand: aus Sympathie der bäuerlichen Bevölkerung, aber auch aus Furcht und Schrecken.
Verzweiflung der Soldaten und Unmöglichkeit der Desertion
Anna Saksaganskaja „machte die Beobachtung, dass unter Machnos Soldaten viele waren, die an den Zielen des Batko und an ihrem eigenen Tun verzweifelten“. (28) Wieviele aus dieser Armee desertieren wollten, werden wir nie wissen können. Viele, auch anarchistische Chronisten der Machno-Bewegung, haben immer nur darauf hingewiesen, dass die Machno-Armee eine Zwangsrekrutierung unter Bauern nicht nötig hatte, da die Bauernsöhne freiwillig die Machno-Armee verstärkten. Das mag sein, doch nachdem sie die Realität ihres Gewaltraums von innen kennengelernt hatten, konnten sie nicht einfach zurück.
Die Gruppenmitglieder der Machno-Armee „wurden schlicht und einfach von den anderen daran gehindert, die Gruppe zu verlassen: Wer davonlief, wer |desertierte‘, wurde erschossen. Der Eintritt in die Armee des Batko war in der Regel zwanglos, der Austritt nur durch den Tod vorgesehen.“ (29)
Für viele Verzweifelte gab es oft kein Zurück. Der Hof der Eltern war inzwischen zerstört, es gab kein Hinterland im Bürgerkrieg, so wurde die Miliz fast zu einem geschlossenen System, es gab keinen Ort außerhalb, die eigene militante Gruppe war fast alternativlos.
Dieser Mechanismus greift in allen Bürgerkriegen und führt faktisch zur Reproduktion der Milizen wie auch ihrer internen und externen weiteren Brutalisierung.
Simone Weils Diktum zur Brutalisierung im Bürgerkrieg
Besondere Dokumente für die Gewaltkultur der Machno-Armee sind Schnells Berichte darüber, wie sich die Machno-Soldaten nach den Gewalttaten in der Tätergemeinschaft mit ihnen brüsteten. Schnell fasst hierzu Saksaganskajas Aufzeichnungen in „Unter der schwarzen Flagge“ zusammen. Bei abendlichen Feiern trugen die Soldaten ihre „Heldentaten“ vor:
„Ihre Erzählungen trugen ausschließlich blutigen Charakter. Jeder von ihnen bemühte sich, den anderen in seiner Kühnheit zu übertreffen – über Menschen sprachen sie dabei wie Schlachter über Vieh: umgebracht, erstochen, mit dem Messer abgestochen, Bauchaufschlitzen. Diese Wörter wurden mit Gelächter begleitet. Dem Publikum gefielen diese Geschichten und kaum konnte einer zu Ende erzählen, so fing schon der andere seine nicht weniger blutige Geschichte an.“ (30)
In einem anderen Gewaltraum, dem Spanischen Bürgerkrieg, hat die anarchosyndikalistische Philosophin Simone Weil über die Brutalisierung im Bürgerkrieg aus eigenem Erleben ähnliche Beobachtungen angestellt. Sie schrieb in ihrem „Brief an Georges Bernanos“ 1938:
„Wenn die weltlichen oder geistlichen Autoritäten [bei Machno handelte es sich um eine weltliche Autorität; d.A.] eine bestimmte Kategorie menschlicher Wesen für außerhalb der Gemeinschaft stehend und ihr Leben für wertlos erklären, so dachte ich, dann gibt es für den Menschen nichts Natürlicheres, als zu töten. Wenn man weiß, dass man ohne Risiko der Strafe oder des Vorwurfs töten kann, so tötet man; oder zumindest lächelt man denen aufmunternd zu, die es tun.“ (31)
Vor dem Hintergrund der Gewaltakte Machnos und seiner Armee wird deutlich, dass der Anarchismus in seiner Revolutionskonzeption ein Abgleiten in den Bürgerkrieg verhindern muss.
Es fehlt mir das Verständnis dafür, dass in neueren Darstellungen der anarchistischen Geschichte die Bürgerkriegsanarchismen, und zwar sowohl in Form der Mexikanischen Revolution plus Bürgerkrieg, der ukrainischen Machno-Revolution plus Bürgerkrieg und auch der Spanischen Revolution plus Bürgerkrieg immer wieder soviel Raum bekommen und dabei kritische Betrachtungsweisen oft unerwähnt bleiben – wie etwa bei der zweiteiligen arte-Filmdokumentation „Kein Gott, kein Herr“ von 2013. (32)
N.O. Fear
(1) Felix Schnell: Räume des Schreckens. Gewalt und Gruppenmilitanz in der Ukraine 1905-1933, Hamburger Edition/Institut für Sozialforschung, 2012.
(2) Eine Ausnahme bildet hierbei Philippe Kellermann, siehe seine Rezension in der Zeitschrift "Grundrisse" Nr. 46: www.grundrisse.net/buchbesprechungen/felix_schnell_martin_baxmeyer.htm
(3) Schnell, hier S. 316 und S. 298.
(4) Schnell, hier S. 291.
(5) Schnell, Referenz Anna Saksaganskaja, S. 317.
(6) In dt. Übers.: Nestor Machno: Meine Autobiographie, in: Valentin Tschepego (Hg.) Machno - Zeugnisse einer Bewegung. Aus Machnos Feder, Bd. 2, Edition AV, Lich 2016, S. 9-58.
(7) Schnell, zur Kritik an Machnos Autobiographie, hier S. 325.
(8) Schnell, hier S. 197, 199.
(9) Anna Sakganskaja, zit. nach Schnell, hier S. 198. Neben Sakganskaja stützt sich Schnell bei dieser Darstellung auf einen weiteren Bewohner, Arbatow und seinen Bericht "Ekaterinoslav"; der Autor wird allerdings von Schnell nur als zweite Quelle genannt, nicht ausführlich vorgestellt.
(10) Erstes Zitat, Anna Sakganskaja nach Schnell, S. 199, zweites Zitat Schnell, S. 199-200.
(11) Schnell, hier S. 200.
(12) Schnell, hier S. 303.
(13) Schnell, beide Zitate zu Marusja N. S. 194.
(14) Schnell, hier S. 296.
(15) Schnell, hier S. 297.
(16) Schnell, hier S. 294.
(17) Schnell, hier S. 292.
(18) Schnell, hier S. 201.
(19) Machno nach Schnell, S. 347.
(20) Colin Darch: The Myth of Nestor Makno, in: "Economy and Society", 14, No. 4, 1985, S. 524-536, hier S. 534f.
(21) Schnell, hier S. 347, S. 329.
(22) Schnell, hier S. 201.
(23) Saksaganskaja nach Schnell, S. 330.
(24) Alle Zitate Schnell, S. 326ff.
(25) Galina Kuzmenko: Tagebücher, zit. nach Schnell, S. 340.
(26) Schnell, hier S. 329.
(27) Schnell, hier S. 354.
(28) Saksaganskaja nach Schnell, S. 357.
(29) Schnell, hier S. 358.
(30) Saksaganskaja nach Schnell, S. 353.
(31) Simone Weil: Brief an Georges Bernanos (1938), hier in: Charles Jacquier (Hg.): Lebenserfahrung und Geistesarbeit. Simone Weil und der Anarchismus, Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim 2006, Zitat S. 124f.
(32) arte-Doku: "Kein Gott, kein Herr. Eine kleine Geschichte der Anarchie", Regisseur Tancrède Ramonet, 2013, siehe: https://www.google.fr/search?q=youtube+arte+Anarchie&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&dcr=0&ei=0TwlWreqJ_HJXvvzlvAO
Berichtigung
In Teil 5 dieser Artikelserie zu Machno in der letzten GWR, Nr. 424, werden leider zwei verschiedene Todesjahre Machnos im französischen Exil genannt: einmal 1934 und einmal 1937. Das Jahr 1934 ist richtig. (pc)