(Red. Süd) Wer die französische Sprache lesen kann, dem/der sei die Ausgabe Nr. 5 der anarchistischen Vierteljahresschrift „Réfractions“ aus dem französischsprachigen Raum empfohlen, denn in dieser Ausgabe wird aus Sicht französischsprachiger Libertärer das Thema Gewalt und Gewaltfreiheit im Anarchismus in verschiedenen Beiträgen schwerpunktmäßig behandelt. Die Beiträge befassen sich u.a. mit alltäglicher Gewalt, institutionalisierter Gewalt, einer Befürwortung revolutionärer Gewalt (Eduardo Colombo, argentinischer Anarchist) und einer gewaltfrei-anarchistischen Entgegnung (André Bernard, Ex-Mitbegründer der gewaltfrei-anarchistischen Zeitung „Anarchisme et Non-Violence“). Weitere Aufsätze befassen sich mit den Beiträgen revolutionärer Gewaltlosigkeit und revolutionärer Gewalt an der Unabhängigkeitsbewegung Indiens oder mit dem Generalstreik gegen den Kapp-Putsch im Deutschland der 20er Jahre. Schließlich werden zwei Zeitungsgeschichten der gewaltfrei-anarchistischen Bewegung referiert: Bernd Drückes Geschichte der „Graswurzelrevolution“ (vgl. sein Buch „Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland“ vom Ulmer Verlag Klemm & Oelschläger oder GWR 230) wurde ins Französische übersetzt und André Bernard/Marcel Viaud erinnern sich an „Anarchisme et Non-Violence“, die zwischen 1965 und 1973 erschien. Diese Ausgabe der immer wunderbar layouteten französischsprachigen Theoriezeitschrift dokumentiert zudem die gute Übersetzungszusammenarbeit, die sich zwischen „Réfractions“ und der „Graswurzelrevolution“ entwickelt hat.
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"Réfractions"
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Einzelpreis: 80 FF, ca. 24 DM, Abo für 4 Ausgaben ca. 150 S., 300 FF, ca. 90 DM.