Am 27. Oktober, Samstag 11 Uhr, haben zwei Antimilitaristen auf einer Pressekonferenz in der Zentrale des Menschenrechtsvereins (Insan Haklari Dernegi – IHD) ihre Kriegsdienstverweigerung erklärt. Die KDVer Mehmet Tarhan und Erdem Yalçinkaya haben in ihren Deklarationen den Krieg gegen Afghanistan, der mit den Terroranschlägen vom 11. September begründet wird, kommentiert und betont, dass sie keinerlei Militärapparat dienen werden. Mehmet und Erdem haben weiter in ihrer Erklärung Kriegsrecht und jegliche Staatsnotion abgelehnt und ihre Utopie einer gewaltfreien und herrschaftslosen Welt dargelegt. Mehmet erklärte weiter, ihm sei als Schwulem das „Recht“ zugestanden, ausgemustert zu werden, was er wiederum als die „Untauglichkeit“ des Militarismus bewerte. Er werde – und sei es zur Ausmusterung – in keiner Weise kooperieren. Erdem hat alle Wehrpflichtigen zur KDV aufgerufen.
Die Schwul-Lesben Gruppe Kaos GL (vgl. Otkökü Nr. 3) erklärte ihre Ablehnung militaristischer Institutionen und sprach ihre Unterstützung für KDV und KDVer aus.
Die „Initiative gegen Krieg und Herrschaft“ aus Istanbul erklärte Krieg zum legitimierten Terror und sprach sich gegen jede Form von Herrschaft und Hierarchie aus.
Der Vorsitzende des IHD, Hüsnü Öndül, betonte, dass der IHD die KDV als einen Akt des zivilen Ungehorsams ansieht und unterstützt.