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Afro-amerikanischer Widerstand in den 60er Jahren

| Johann Bauer

(GWR-Red.) Vom 25. bis 28. März 2004 ist der Verlag Graswurzelrevolution wieder auf der Leipziger Buchmesse zu finden: Halle 3, Stand M 205. Voraussichtlich zur Buchmesse erscheint "Zeiten des Kampfes" von Clayborne Carson. Eine Rezension

Carson, Clayborne: Zeiten des Kampfes. Das Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC) und das Erwachen des afro-amerikanischen Widerstands in den 60er Jahren. Übersetzt u. eingeleitet von Lou Marin. Nachwort von Heinrich W. Grosse. Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim, ISBN 3-9806353-6-8, 640 Seiten, ca. 27,90 Euro. Erscheint voraussichtlich Ende März 2004.

Das ist mehr als eine Organisationsgeschichte, und wer in sozialen Bewegungen aktiv war oder ist wird schnell feststellen, dass Clayborne Carsons minutiöse Darstellung der Entwicklung und Debatten des Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC, wird „Snick“ ausgesprochen) sehr viele typische Abläufe von Emanzipationsbewegungen beschreibt, typische Brüche und Krisen, Debatten über Stabilisierung und/oder Radikalisierung etwa. Zu rühmen ist zunächst sein Bemühen um Objektivität, keineswegs selbstverständlich für die „Bewegungsforschung“, die ja meist von ehemals oder immer noch Beteiligten betrieben wird und so oft der Versuchung nachgibt, die eigene Fraktion „vor der Geschichte“ schön-zu-schreiben, missliebige Tatsachen zu verschweigen und Gegenpositionen zur Karikatur entstellt oder gar nicht behandelt.

Carson, immerhin Herausgeber der Schriften von Martin Luther King und selbst durch die Bürgerrechtsbewegung geprägt, ist den „etablierten“ Bürgerrechtsorganisationen der 60er Jahre gegenüber in der Regel sehr kritisch und unterstützt die spontaneistischen und aktionsorientierten Gruppen, die ein „schwarzes“ Selbstbewusstsein förderten und mit der bloßen Integration in die US-Gesellschaft und – Rechtsordnung nicht zufrieden waren.

Für alle Entwicklungsphasen des SNCC hat Carson (manchmal fast zu) detailgenau die Abläufe und Diskussionen rekonstruiert und dabei nicht nur Flugblätter, Protokolle und andere „graue“ Literatur benutzt, sondern auch die späteren Erinnerungen und Kommentare der Akteure, ihre heutige Sicht, wie sie in Interviews ausgedrückt wird. Dadurch entsteht ein Werk, das auch Erinnerungspolitiken vorsichtig korrigiert, verschiedene Standpunkte zu ihrem Recht kommen lässt und ein vielschichtiges Bild bietet. Daß er seine eigene Position offen benennt ist dabei von Vorteil.

Das Werk erscheint manchmal wie ein Erinnerungsbuch für die damaligen „Insider“, das alles relevante verfügbare Material versammelt. – Aber nicht nur für die unmittelbar Beteiligten macht es Sinn, sich die Entwicklungen der 60er Jahre in den USA neu zu vergegenwärtigen. Die Kampf- und Organisationsformen des SNCC waren anregend für viele spätere Bewegungen; während die Bürgerrechtsbewegung zunächst auch stark disziplinierende Abläufe vorsah und auch diese Formen breit rezipiert wurden, wurde auch die konfrontative, provokative Spontaneität der späten 60er Jahre stilbildend – nicht nur in den USA! (1) Und auch die Identifikation mit bewaffneten antikolonialen Bewegungen erreichte, über SNCC verstärkt, die Bewegungen „im Herzen der Bestie“.

Die Erfahrungen des SNCC und vieler einzelner Personen, die durch die Menschenrechtspolitik der 60er Jahre beeinflusst wurden, bilden einen wichtigen Hintergrund für die späteren sozialen Bewegungen, gegen den Vietnamkrieg, gegen staatliche Repression, für Frauenbefreiung und für das Selbstbewußtsein der Minderheiten. Allerdings sind auch die Fallen der Identitätspolitik, der Spaltungen, Feinderklärungen und des Separatismus in der Suche nach dem autonomen schwarzen Selbstbewusstsein vorgezeichnet.

Die Basisbewegungen der 60er Jahre

Am Anfang war die Tat: Ähnlich wie früher Rosa Parks mit ihrer Weigerung, den Sitzplatz im Bus für einen Weißen freizumachen, den Kampf gegen die Segregation in den öffentlichen Verkehrsmitten der US-Südstaaten eröffnet hatte, fand das erste „Sit-in“ 1960 in Greensboro, North Carolina statt. Vier schwarze Collegestudenten setzten sich an eine Woolworth-Theke, die nur für Weiße reserviert war, und weigerten sich, die Plätze zu verlassen. Dies wirkte zunächst auf andere schwarze Studenten des Colleges, dann durch die Medien als Initialzündung für zunehmende Aktionen gegen die Segregation in Imbissbuden und Restaurants überall im Süden. Zur Koordinierung der studentischen Proteste wurde 1960 das Koordinationskomitee gegründet, eine typische Bewegungsorganisation.

Als kleine, aber durch Aktionen und Mobilisierungserfolge einflussreiche Gemeinschaft aktivistischer Idealisten war SNCC zunächst durch christliche Gewaltlosigkeit und gandhianische Ansätze geprägt. Die Sit-ins in nach Rassen getrennten Institutionen führten zur militant-gewaltlosen Konfrontation mit Rassisten; die Beteiligten waren aufeinander angewiesen und bald eine verschworene Gemeinschaft. Die AktivistInnen des SNCC wagten sich in Regionen vor, in denen der Ku-Klux-Klan die Schwarzen terrorisierte und wo es anderen Bürgerrechtsbewegungen zu gefährlich erschien, für die Aufhebung der Segregation und politische Rechte der Schwarzen zu organisieren, wie etwa im ländlichen Mississippi („Mississippi Goddam“). Die schwarzen Graswurzelrevolutionäre entwickelten phantasievolle Methoden der Organisierung und Mobilisierung der schwarzen Gemeinden, sehr basisbezogen. Sie wollten das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken, mit der Repression fertig zu werden und das schwarze Selbstvertrauen stärken, die eigene Geschichte mit Stolz zu sehen, die widerständigen Traditionen neu zu entdecken. Das führte nicht selten zu Konflikten mit anderen Bürgerrechtsverbänden, die weniger radikal und konfrontativ waren und enger mit den liberalen Institutionen verbunden. Dabei erhielt auch SNCC bald finanzielle Förderung durch diese liberalen Institutionen und zum Teil auch durch Fonds, die als KP-kontrolliert galten (was schnell zu Forderungen nach Distanzierung führte und bald zu öffentlichen Verdächtigungen). SNCC verteidigte seine Unabhängigkeit und wurde dabei durch erfahrene und kritische Personen wie Ella Baker unterstützt (diese hatte schon vor dem 2. Weltkrieg Kooperativen in den schwarzen Elendsvierteln aufgebaut, zunächst in Harlem). Ella Baker war durch ihre bisherigen Erfahrungen in Projekten der Bürgerrechtsbewegung zu einer Kritik des Führertums, des liberalen Lobbyismus gelangt und wollte, dass unter den Schwarzen die Armen, die Frauen und die Jugendlichen sich selbst organisierten. Sie baute immer wieder Brücken zwischen den auseinanderdriftenden Fraktionen, zwischen Nord- und Südstaatlern, zwischen den Generationen, zwischen Intellektuellen und „einfachen Leuten“, zwischen den schwarzen Militanten und weißen Unterstützern. Ihren Pragmatismus nutzte sie, um nicht-hierarchische Beziehungen zu fördern und Konflikte zu schlichten. Carson macht uns also auch mit den vorbildlichen Einzelnen bekannt, die den spirit für die bitteren Kämpfe anfachten. Ein antiautoritärer Aktivist, der sehr erfolgreiche Organisationen aufbaute und an den schwierigsten Orten Menschen bewegen konnte, sich dem Rassismus zu stellen, war der stark von Camus beeinflusste Bob Moses, der für sich jede führende Rolle ablehnte und sich schließlich, nachdem er den Namen gewechselt hatte, aus der Bewegung zurückzog, weil er nicht zu einer Figur werden wollte, zu der andere aufblickten. Diese gewaltlosen Feinde der Hierarchie prägten einen Stil gewaltloser Militanz, der seinen Rückhalt in egalitären Gemeinschaften hatte: „A band of brothers“ (and sisters). Die studentischen Aktivisten wurden in örtlichen Gemeinden untergebracht und bekamen ein Taschengeld für ihren Lebensunterhalt und sie teilten im besten Fall das Leben der schwarzen Gemeinden im rassistischen Süden der USA, lernten deren Kultur respektieren und lieben. Und im schlimmsten Fall erlebten sie gemeinsam die gewalttätigen Anschläge der Rassisten, die mit brutaler Gewalt ihre Privilegien verteidigten.

SNCC kämpfte nicht nur mit direkten Aktionen gegen die Rassentrennung (etwa den „Freedom Rides“, die sich gegen die Rassentrennung in Überlandbussen richteten), sondern begann bald mit Kampagnen, schwarze Wähler zu registrieren, denn es stellte die demokratische Legitimation der USA in Frage, dass in den Südstaaten Schwarzen die Zulassung zu Wahlen erschwert oder verweigert wurde. Die Demokratische Partei war in den Südstaaten eine rein-weiße Organisation; dagegen wurde die Mississippi Freedom Democratic Party gegründet, die 1964 auf dem Bundesparteitag der Demokraten versuchte, als Vertretung der Schwarzen anerkannt zu werden. Damit kam die Organisation in eine Krise. Sie musste sich der Tatsache stellen, dass auseinanderdriftende Konzepte entstanden, besonders die Unterstützung durch liberale Weiße und die US-Bundesregierung (die Bürgerrechtsbewegung hatte lange auf die Kennedy-Administration gehofft) wurden in Frage gestellt. Hatten die regierenden Demokraten nicht immer wieder die schwarze Bewegung den weißen Rassisten in der Partei oder schlicht wahltaktischen Überlegungen geopfert? Waren nicht auch die weißen studentischen Aktivisten mit ihrer guten Ausbildung ein Hindernis für die Entwicklung des schwarzen Selbstbewusstseins (auch die Medien suchten oft eher den Kontakt zu den weißen Freiwilligen)? Wie sollten die Schwarzen eigene Organisationen und Institutionen aufbauen? Sollten sie nicht dies forcieren, statt auf Integration, Gleichberechtigung innerhalb einer unverbesserlich rassistischen Gesellschaft zu hoffen? Und war Gewaltlosigkeit adäquat? Im Süden gab es auch Traditionen bewaffneter Selbstverteidigung bei den schwarzen Farmern.

Nicht zuletzt: SNCC entwickelte sich von einer Organisation, die studentische Aktionsgruppen koordinieren sollte, zu einer Kaderorganisation, die nun ein Programm und erfolgversprechende Strategien suchte. Die große Zahl neuer Mitarbeiter (seit dem Mississippi Freedom Summer 1964 bildeten 200 bezahlte Organisatoren das Rückgrat des SNCC) zerstörte auch die engen persönlichen Bindungen, die zuvor die Unterschiede gemildert hatten. Es wurde gefordert, dass alle geschult und diszipliniert sein mussten; Angst vor polizeilicher Infiltration kam dazu. Tatsächlich war die Organisation in der Krise, ihr Auftreten uneinheitlich, Subkulturen von „Flippern“ und Berufsrevolutionären standen gegeneinander. Die Projekte und Märsche ab 1965 konnten die Differenzen nicht aufheben, Tendenzen der Bürokratisierung und Zentralisierung standen gegen lokale Selbstverantwortung.

Bei der Aufnahme des „Black Power“-Slogans durch große Teile der schwarzen Bewegung lässt Carson erkennen, dass er die Ablehnung der Parole durch King und andere Sprecher des explizit gewaltlosen Flügels für taktisch falsch hält und eher eine positive Aufnahme der Parole und ein Füllen mit nicht-gewalttätigen Inhalten für klüger hielt. Denn soziale Macht für die Afroamerikaner war notwendig, und es war kein Zufall, dass in einer bestimmten Situation dieser Slogan so begeistert aufgegriffen wurde. Auch dies trifft natürlich ein immer neues Problem sozialer Bewegungen: Theoretische Konsequenz und Eindeutigkeit stehen gegen „Bewegungsopportunismus“ (2).

Wer hat nicht schon die Führer und Agitatoren gesehen, die ihrem Publikum nach dem Munde reden, und auch je nach Publikum durchaus verschiedene Ausdrucksweisen und Ansichten bieten. Es ist ja schon katastrophal genug, wenn dann solche Geschäftsführer sozialer Bewegungen die Macht erreichen, Inhalte umzudefinieren. Bei scharfer Abgrenzung und polemischer Kritik droht andererseits die Gefahr, unnötige Spaltungen zu verursachen und durch Rechthaberei und Sektierertum zum Niedergang einer Bewegung beizutragen. Diese Probleme stellen sich immer wieder neu und können nicht abstrakt-allgemein entschieden werden.

Im Fall des SNCC lässt sich dann auch geradezu lehrstückhaft verfolgen wie die inneren Differenzen durch äußere Repression verschärft wurden

Gegenkultur oder Kontrakultur

Die Aktionsformen und Diskussionen des SNCC waren stilbildend auch für Teile der deutschen Linken. Diese hatte zunächst die gewaltlosen Taktiken der Bürgerrechtsbewegung aufgegriffen (auch in den 50er und 60er Jahre sind Aktionsformen und deren Begründungen schon international als Botschaften weltweiter Protestbewegungen angenommen worden). Die Sit-ins sind dafür bekannte Beispiele. War nicht auch die Rote-Punkt-Aktion in Hannover 1968, als die Straßenbahnen boykottiert und Fahrgemeinschaften gebildet wurden, beeinflusst von den Busboykott-Kampagnen in Montgomery und anderen Orten der US-Südstaaten, die schon in den 50er Jahren stattgefunden hatten? Als dann die Themen Selbstverteidigung, bewaffneter Widerstand, Solidarität mit der „Dritten Welt“ die Black-Power-Bewegung prägte, fand auch das ein breites Echo etwa in der Bundesrepublik. Ein Anfang der Guerilla ist hier zu suchen.

Auch theoretisch sind etwa die Schriften Herbert Marcuses gar nicht zu begreifen, wenn man sie nicht zu den Diskusssionen und Erfahrungen der Bewegungen in den USA in Beziehung setzt. Er hat häufig Geschehnisse, Reden, Prozesse vor Augen, die er intellektuell unterstützt und aus denen er theoretische Schlüsse zieht, manchmal sehr bewegungsnah (Angela Davis war seine Schülerin). Ähnliches ließe sich für viele andere TheoretikerInnen zeigen, Hannah Arendt wäre ein prominentes Beispiel. Ebenso sind Diskussionen über Widerstandsrecht, zivilen Ungehorsam usw. im akademischen Milieu ein Reflex auf die Aktionen der Bürgerrechtsbewegung, dann der Bewegung gegen den Vietnamkrieg (Verteidigungsreden und Gutachten vor Gericht sind oft Ausgangspunkte rechtsphilosophischer Diskurse gewesen).

Viele der für die neuen sozialen Bewegungen typischen Debatten über Emanzipation, Minderheitenrechte, Aktions- und Organisationsformen beginnen im SNCC. Die Debatten über Effektivität und Demokratie, Disziplin und Spontaneität, Macht und Provokation haben sich später noch häufig wiederholt wenn Bewegungen an ihre Grenzen kamen. Der Umgang mit Repression, herrschender Gewalt auf der Straße und in Gerichtssälen, mit Spitzeln und Provokateuren, die Fragen nach Abschottung und Offenheit, alles unvermeidbare Dauerthemen sozialer Bewegungen. Viele der sektiererischen Ausgrenzungen, subjektiven Radikalisierungen, erschlichenen Opferrollen ebenso. Der falsche Avantgardismus einer Identitätspolitik, die keine Diskussionen und Korrekturen mehr zulässt, die Spaltungen, das Führertum, die Gewalttätigkeit, die in die eigene Struktur zurückschlägt und selbstzerstörerisch wird nachdem die ursprüngliche Moral der Revolte zerstört ist. Die Erfahrung dass Emanzipationsbewegungen Züge dessen annehmen – und oft verschärft zeigen – was sie gerade bekämpfen wollten, kurz: der ganze elende Weg, dass noch die Feindbilder der Herrschenden positiv (und nicht ironisch!) angenommen und ausagiert werden, dass noch das Selbstbild aus der Perspektive des Gegners, also gerade nicht autonom, konstruiert ist (Peter Brückner hat das mehrfach thematisiert, Gerd Wartenberg nannte das: Von der Gegenkultur zur, manchmal kriminellen, Kontrakultur). Dies ist seitdem zu oft geschehen und bedroht immer neu jede Befreiungsbewegung. In diesem Sinne ist die Darstellung der Geschichte der afroamerikanischen Bewegung der 60er Jahre ein Lehrstück.

(1) Nur ein Beispiel für viele: 1967 brachten Oberbaumpresse Berlin und Voltaire Verlag (also die SDS-Publikationen) "Anleitung zum Handeln. Taktik direkter Aktionen" heraus, von Ekkehard Krippendorff übersetzt und ausdrücklich als "Anleitungen zum disziplinierten Handeln" bezeichnet. Die Schrift orientiert sich stark an Gene Sharps Katalogen gewaltloser Aktionen und offensichtlich an den unmittelbaren Erfahrungen der US-Bürgerrechtsbewegung; viele Beispiele stammen aus diesen Bewegungen und werden direkt zitiert. Der Ton ist noch sehr führer-orientiert und disziplinierend: "Das Rufen von Parolen und Unterhaltungen während des Marsches erzeugen einen Eindruck von Unordentlichkeit und Uneinigkeit". Die Schrift wirbt aber schon für Roel van Duyns PROVO: "Durch Provokationen müssen wir die Autoritäten zwingen, sich bloßzustellen. Alle Uniformen, Stiefel, Mützen, Säbel, Knüppel, Wassserwerfer, Polizeihunde, Tränengasbomben und was man für uns noch in petto hat, müssen in Aktion treten." Die Sozialpsychologie dieses Übergangs oder in den späteren Bewegungen das Nebeneinander dieser Motive ist m.E. noch kaum begriffen.

(2) 1918/19 war, um nur ein Beispiel zu nennen, die Debatte bei den deutschen Anarchosysndikalisten, ob die "Diktatur des Proletariats" nicht so begriffen werden sollte, dass damit Machtentfaltung und Bestimmung der Entwicklung durch das Proletariat, nicht aber eine Parteidiktatur, gemeint sein konnte, der Begriff wurde von einigen nicht als notwendig mit Zentralismus und Gewalt assoziiert aufgefasst. Bekanntlich waren Rocker, Oerter, Ramus und viele andere scharf gegen diese Auffassung.