Liebe Leserinnen und Leser,
im Mai 2004 wurde in der Graswurzelrevolution Nr. 289 unter dem Titel „Kopftuchzwang für Frauen in Schleswig-Holstein? Ausländerbehörde zwingt Frauen aus dem Iran zum Tragen einer Kopfbedeckung nach ‚islamischen Bekleidungsvorschriften'“ über die drohende Abschiebung von Masomeh Akhbari in den Iran berichtet. Nun gibt es eine gute Nachricht: Masomeh Akhbari ist als politischer Flüchtling anerkannt, die Abschiebung konnte verhindert werden.
Eigentlich sollte schon der GWR-Dezemberausgabe, wie schon in den letzten Jahren, die aktuelle Ehrenliste der Gefangenen für den Frieden und die Sonderausgabe von Das Zerbrochene Gewehr, diesmal mit dem Schwerpunkt KDV in Finnland, beigelegt werden. Das hat leider nicht geklappt. Der Rundbrief der War Resisters‘ International lag bis GWR 294-Redaktionsschluß nicht vor.
Das EU-Mitglied Finnland sperrt Kriegsdienstverweigerer ein, die sich weigern, einen Ersatzdienst von einer Länge abzuleisten, die nur als Strafe angesehen werden kann. Ihre Zahl steigt – zur Zeit sind es etwa 70 bis 80 pro Jahr. Ihr findet Das Zerbrochene Gewehr und die Liste der Gefangenen für den Frieden auf unserer Homepage.
Wir waren davon ausgegangen, dass der GWR 295 die dritte Ausgabe der www.no-nato.de – Kampagnenzeitung resista! Gegen die Kriegskonferenz in München 11.-13. Feb. 05 beigelegt würde. Deshalb hatten wir keinen Artikel dazu eingeplant. Da die VeranstalterInnen des Münchner Antikriegskongresses am 14./15./16. Januar sich diesmal – anders als in den vergangenen Jahren – keine Beilage in der GWR leisten konnten bzw. nach eigenen Angaben nicht genug Exemplare gedruckt haben, stellten wir auch die resista! als PDF ins Internet.
Zur GWR 295:
Weil Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis 2004 erhalten hat, kippten der Spiegel und andere Herrenmagazine haufenweise Macho-Häme über sie aus. Ein Grund mehr, sich aus einer kritisch-solidarischen Perspektive zu beschäftigen mit der streitbaren Feministin, die früher sowohl Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), als auch Mitarbeiterin der „Schwarzen Botin“, einer libertär-feministischen Zeitschrift, war (S. 1, 9).
Vorgestellt werden auch die israelische Pazifistin und Filmemacherin Simone Bitton und die kenianische Menschenrechtlerin und Umweltschützerin Wangari Maathai, die am 10. Dezember 2004 den Friedensnobelpreis bekommen hat (S. 8).
Die in GWR 294 angefangene Artikelserie „Zur Dekonstruktion der Souveränität“ wird in dieser Ausgabe mit „Der Kopf des Königs. Regizid und Todesstrafe“ fortgesetzt (S. 6 f.).
Was hat die pakistanische Atombombe mit der deutschen Firma Urenco zu tun? Viel, wie ein gut recherchierter Artikel zeigt (S. 1, 13).
Freundinnen und Freunde gelebter Anarchie kommen bei Lektüre des „Jede Kommune ist anders“-Interviews mit Uwe Kurzbein (Kommune Olgashof), der Kommune-Seiten 10 und 11 sowie des Artikels über die Vagabundenbewegung in der Weimarer Republik (S. 14 f.) auf ihre Kosten.
Die Grenze als Ort – Indymedia Estrecho, Biopiraterie, Videoüberwachung, Kriegsdienstverweigerung und Desertion in Eritrea, Basisdemokratie und Jukss, Real-Markt-Bundeswehr-Werbung, Coesfelder Realismus, Bundeswehr und Folter, EU-Militarisierung und die Kriegs-Koalition der Mächtigen, Repression gegen AtomwaffengegnerInnen, 15 Jahre Rote Flora, 10 Jahre Sonntagsspaziergang Ahaus, Anti-Atom-Widerstand, Agenturschluss, Alptraum Schule, Jugendweihe, „Bausoldaten“ im „letzten Durchgang“, Manja Präkels „Tresenlieder“, Patti Smith und Gandhi, … die GWR 295 bietet einen bunten Themenmix. Und als besonderes Bonbon findet sich auf Seite 20 ein neuer Comic unseres „Hauszeichners“ Andi Wolff.
Ein gutes Jahr 2005 wünscht
Nachtrag, 10. Januar 2005:
Viele Menschen haben in den letzten Tagen gespendet, um den Millionen von der Flutkatastrophe im Indischen Ozean betroffenen Menschen zu helfen. Bei wem sind die Spenden sinnvoll aufgehoben? Wen können wir empfehlen?
Nicht nur in diesem Zusammenhang: Ärzte ohne Grenzen (www.aerzte-ohne-grenzen.de). Dieser Zusammenschluss von ÄrztInnen hilft weltweit den Opfern von Krieg und Gewalt, setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte ein und wendet sich gegen jeden Machtmissbrauch. Ärzte ohne Grenzen gehört zu den Hilfsorganisationen, die sich freiwillig und unabhängig von staatlichen Zwang vereinigen. Ärzte ohne Grenzen bittet allerdings darum, keine zweckgebundenen Stichwort-Spenden für die Seebebenregion mehr an sie zu richten, sondern frei verfügbare:
Ärzte ohne Grenzen
Sparkasse Bonn
BLZ 380 500 00
Konto 97097
Desweiteren finden wir die Arbeit von medico international (www.medico-international.de) sehr sinnvoll. Medico ruft zu Spenden für die Arbeit des People's Health Movement (PHM), lokaler medico-Partner in Südasien, auf:
medico international
Frankfurter Sparkasse
BLZ 500 502 01
Konto 1800
Stichwort "Seebeben"