Es ist bereits in mehreren GWR-Artikeln, die sich mit den Anarchists Against the Wall (AATW) auseinandergesetzt haben, zur Sprache gekommen: die Gruppe sieht sich, aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes gegen die von Israel errichtete Barriere im Westjordanland sowie wegen ihrer aktiven Teilnahme an der gewaltfreien Widerstandsbewegung palästinensischer Gemeinden, mit staatlicher Repression auf verschiedenen Ebenen konfrontiert.
Eine Strategie, der sich Exekutive und Justiz seit Jahren bedient, um die Widerstandsbewegung zu schwächen, ist, mittels konstanter strafrechtlicher Verfolgung von AktivistInnen deren Energien und finanziellen Mittel zu erschöpfen.
Es besteht nun großer Grund zur Sorge, dass diese Strategie den erwünschten Effekt hat. Bis dato waren es über 60 Fälle, wo AktivistInnen der AATW sich vor Gericht verantworten mussten, was natürlich mit einem beträchtlichen finanziellen Aufwand verbunden ist. Dieser finanzielle Aufwand konnte leider nicht wie geplant mit Spendengeldern gedeckt werden, weshalb sich die AktivistInnen mittlerweile mit einem Schuldenberg konfrontiert sehen.
Der hat derart große Ausmaße angenommen hat, dass die Gruppe nun Gefahr läuft, ihre Aktivitäten in der Form nicht mehr fortsetzen zu können.
Dies würde ein immenser Rückschlag für die israelische Friedensbewegung und radikale Linke sein und vermutlich schwerwiegende Folgen für die gewaltfreie Widerstandbewegung in den besetzten Gebieten nach sich ziehen.
Deshalb appellieren die AktivistInnen der AATW an solidarische Menschen in aller Welt, mitzuhelfen und zu spenden, damit dieses Netzwerk anarchistischer FriedensaktivistInnen auch in Zukunft weiterhin eine unüberhörbare, dissidente Kraft gegen Militarismus, Segregation und Rassismus in Israel und den besetzten Gebieten sein kann.
Hierfür wurde von den AATW ein „Urgent Call for Support“ verfasst, der hier, aus dem Englischen übersetzt, zu lesen ist.
Aufruf: „Urgent Call for Support – Anarchists Against the Wall“
Liebe Freundinnen und Freunde,
Die wachsenden Gerichtskosten des gemeinsamen palästinensisch-israelischen Kampfes gegen die Besatzung zwingen uns, diesen dringenden Spendenaufruf zu versenden. Wir bitten um eure Unterstützung, um die Arbeit der israelischen Gruppe Anarchists Against the Wall (AATW) fortsetzen zu können.
Die Gruppe hat in den vergangenen vier Jahren den palästinensischen Kampf gegen die israelische Besatzung und besonders auch gegen Israels Segregationsmauer unterstützt.
Woche für Woche schließen sich die AATW dem zivilen palästinensischen Widerstand gegen die Mauer in verschiedenen Gebieten der Westbank – wie den Dörfern Bil’in westlich von Ramallah, al-Ma‘ asara, Ertas, südlich von Bethlehem und Beit Ummar, nördlich von Hebron – an.
Aufgrund ihrer Teilnahme an den Protesten kam es oft zu Verhaftungen und Anklagen gegen AktivistInnen.
Glücklicherweise wird die Gruppe von einer engagierten Rechtsanwältin, Adv. Gaby Lasky, vertreten. Adv. Lasky hat unermüdlich gearbeitet, um die bei Demonstrationen oder Direkten Aktionen in der Westbank und in Israel verhafteten AktivistInnen zu verteidigen.
Obwohl die Verteidigung von AATW-AktivistInnen schon fast ein Fulltime-Job ist, begnügte sie sich damit, lediglich ein symbolisches Honorar entgegenzunehmen. Die Gruppe ist jedoch nicht einmal im Stande, diese Summe zu bezahlen und hat nun Schulden von ca. 40.000 US-Dollar resultierend aus über 60 Anklagen.
Zusätzlich zu diesen enormen Schulden an Prozesskosten sind AATW-AktivistInnen gezwungen, viel Geld für Transport und Telefonrechnungen auszugeben.
Wir bitten euch deshalb zu spenden, damit es uns möglich ist, diesen Kampf weiterzuführen.
Vielen Dank für eure Solidarität,
Anarchists Against the Wall
Anmerkungen
Für Infos und Spenden siehe: www.awalls.org oder e-mail an donate@awalls.org