Beitrag Camus Illustration Dirk Sandbaumhueter

Albert Camus’ „Die Pest“ in Corona-Zeiten

Eine literarische Erinnerung an die Judenrettung in der Résistance und deren kreative Interpretation durch Luis und Lucía Puenzo

 449 Mai 2020 Lou Marin

„Ob Ost, ob West – Nieder mit der Nazi-Pest!“ Jede Aktivist*in kennt diesen Spruch aus zahlreichen Antifa-Demos. Den Nationalsozialismus mit einer Pest-Epidemie verglichen hat auch der französische libertäre Schriftsteller und Anarchosyndikalist Albert Camus (1) in seinem Roman „Die Pest“ (1947) – der in heutigen Corona-Zeiten ganz besonders zu uns spricht. Was viele nicht wissen: Er beschrieb damit die massenhafte Rettung jüdischer Menschen in der Zeit der französischen Résistance von 1941 bis 1944 – eine der größten Aktionen des zivilen Widerstands im Zweiten Weltkrieg. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragbahn

Die Bahn diskriminiert

10 Jahre UN-Behinderten- rechtskonvention gehen an der Deutschen Bahn vorbei

 448 april 2020 Cécile Lecomte

Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor 10 Jahren unterzeichnet. Die Unterschrift gaukelt guten Willen vor. Die Umsetzung lässt auf sich warten – etwa wie beim Pariser Klimaabkommen. Deutschland profiliert sich international als Klimaretter. Im Inland kündigt es die Klimaziele auf und blockiert die Energiewende. Die UN-BRK hat eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren und Diskriminierung zum Ziel. Wir sind in vielen Bereichen noch sehr weit von diesem Ziel entfernt. Weiterlesen

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Die Verlangsamung der Zeit

Die Corona-Pandemie als reale Dystopie

 448 april 2020 Bernd Drücke

Die Verlangsamung der Zeit Die Corona-Pandemie als reale Dystopie   Liebe Leserinnen und Leser,   zum 20. Jahrestag des Mauerfalls erschien im November 2009 in der Graswurzelrevolution Nr. 343 ein Interview mit Wolfgang Rüddenklau. (1) Als Redakteur der „anarchistisch verfassten“ DDR-Oppositionsorgane „Umweltblätter“ und „telegraph“ hatte Rüddenklau ab 1986 großen Anteil an der Entstehung einer Graswurzelbewegung … Weiterlesen

Frauenkörper als Schlachtfeld

„Gerne will ich wieder ins Bordell gehen...“ Maria K.s „freiwillige“ Meldung für ein Wehrmachtsbordell

 446/447 februar/märz 2020 Monika Kupczyk

In ihrem Buch „Gerne will ich wieder ins Bordell gehen…“ Maria K.s „freiwillige“ Meldung für ein Wehrmachtsbordell“ beschreibt Anne S. Respondek das System der Wehrmachtsbordelle, die während des Zweiten Weltkriegs in den besetzten Gebieten errichtet wurden. Anhand zahlreicher Archiv-Dokumente zeigt die Historikerin wie die Anwerbung und Verbringung von Frauen in Bordelle für deutsche Soldaten organisiert … Weiterlesen

Alle gleich – oder nicht oder doch?

 446/447 februar/märz 2020 Elisabeth Voß

Ob Politgruppe, Soliprojekt oder selbstverwalteter Betrieb: Wo „wir“ das Sagen haben, da sind alle gleich. Da gibt es keine Hierarchien, Macht sowieso nicht, und das Patriarchat bleibt draußen. Aber leider, leider gibt es keinen Automatismus, der garantiert, dass dieses ganz Andere, das Morgen im Heute, sich von selbst einstellt, wenn es keine Funktionär*innen, Leiter*innen oder Chef*innen gibt. Weiterlesen