Und hopp!
Zum notwendigen Abschied von lieb gewonnenen Persönlichkeiten
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Ausgabe der Graswurzelrevolution sieht anders aus als geplant. So wurden diesmal leider zwei der drei eingeplanten Titelseitenaufmacher (zu G8 und „Grundeinkommen und ‚Unterschicht'“) kurzfristig von den AutorInnen abgesagt. Auch Artikel z.B. zur Pressekampagne gegen ehemalige RAF-Mitglieder wurden nicht rechtzeitig fertig.
Wir haben also improvisiert und mehr Buch- und Filmrezensionen ins Blatt genommen als üblich.
Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe ist die rassistische bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen (S. 1, 8f.). Die Berichte über die Situation von AktivistInnen in Kolumbien, Uruguay, Israel, Dänemark und Indien machen wiederum deutlich, dass die Graswurzelrevolution Teil einer Globalisierung sozialer Widerstandsbewegungen von unten ist.
Resonanzen auf die GWR
Sehr gefreut haben wir uns über die Resonanz, die es auf die Graswurzelrevolution gibt.
In dem im März 2007 in der Hamburger Edition Nautilus herausgekommenen 510-Seiten Wälzer „Anarchie“ stellt der Bestsellerautor Horst Stowasser zum Beispiel fest:
„Die Graswurzelrevolution, Deutschlands größte Anarcho-Zeitung, erscheint seit 1972 und wird auch außerhalb libertärer Kreise viel gelesen.“ (S.274)
Die taz veröffentlichte am 17. März unter der Rubrik „Das politische Buch“ eine Rezension des von Bernd Hüttner herausgegebenen „Verzeichnis der Alternativmedien 2006/07“. (1) Die taz-Autorin Anna Katharina Kniess äußert sich dort auch zur GWR: „Das Interview mit Bernd Drücke, Redakteur der ‚Graswurzelrevolution‘ ist gut positioniert: es schließt das Handbuch optimistisch ab, denn die Graswurzelrevolution ist nach wie vor höchst lebendig – sowohl auf Papier gedruckt als auch im Internet präsent.“ (2)
Danke für die Blumen!
Besonders gefreut haben wir uns auch über ein druckfrisches Buch aus dem Licher Verlag Edition AV: „Frauen und Frauenorganisationen im Widerstand in Kroatien, Bosnien und Serbien“ (3). Das von Gršak, Marijana, Ulrike Reimann und Kathrin Franke herausgegebene Werk enthält u.a. einen langen, wissenschaftlichen Artikel des Soziologen Torsten Bewernitz über „Geschlechterbilder in den deutschen Medien. Das Beispiel des Kosovo-Konflikts“.
Intention seiner Studie ist die „Darstellung dessen, wie deutschsprachige Medien Frauen in einem konkreten Kriegsfall – dem Kosovokonflikt – beschreiben“. Die von ihm verwandte Methode orientiert sich an der „Kritischen Diskursanalyse“ des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Ausgiebig analysiert hat er die junge Welt, die Jungle World, die Emma, sowie die Graswurzelrevolution.
Wer sich diese Analysen zu Gemüte zieht, kann eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass die GWR auch im Vergleich mit den anderen untersuchten „Alternativzeitungen“ besonders gut abschneidet. So stellt Bewernitz z.B. fest:
„Abgesehen von einem Leserbrief in der ‚WAZ‘ ist die ‚Graswurzelrevolution‘ die einzige Zeitung, die antimilitaristische Fraueninitiativen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens benennt und selber zu Wort kommen lässt.“
Ein Auszug aus dieser sehr lesenswerten Studie ist auf unsere Homepage dokumentiert, unter:
www.graswurzel.net/ueberuns/geschlechterbilder.shtml
35 Jahre Graswurzelrevolution: Wir feiern in Könnern
Im Sommer 1972 erschien die Nullnummer der Graswurzelrevolution. Seitdem sind 318 weitere Ausgaben dieser Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft erschienen. Und nun gibt es schon wieder ein Jubiläum zu feiern: 35 Jahre Graswurzelrevolution!
Diesen Geburtstag wollen wir gemeinsam mit Euch begehen. Vom 31. August bis zum 2. September 2007 findet deshalb in der Attac-Villa in Könnern (4) (nahe Halle an der Saale) ein GWR-Kongress statt, zu dem Ihr hiermit ganz herzlich eingeladen seid.
Näheres dazu in den nächsten Ausgaben.
Li(e)bertäre Grüße,
(1) Siehe dazu auch: Lesebewegungen, Rezension von Edo Schmidt, in: GWR 317, März 2007, www.graswurzel.net/317/medien.shtml
(2) Siehe: www.taz.de/pt/2007/03/17/a0014.1/text
(3) ISBN13: 978-3-936049-57-2, www.edition-av.de
(4) Infos/Kontakt: Attac-Villa, Bahnhofstraße 6, 06420 Könnern, Tel.: 034691/52435, 0160/92988872, villa@attac.de, www.attac.de/koennern/villa/
Zum notwendigen Abschied von lieb gewonnenen Persönlichkeiten
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Demo gegen Sicherheits- und Überwachungswahn in Frankfurt/M. am 14. April
Centre international de recherche sur l'anarchisme, Lausanne