Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wie in jedem Jahr präsentieren wir Euch auch diesmal wieder eine neue Ausgabe der Libertären Buchseiten als Teil der Oktoberausgabe der Graswurzelrevolution.

Wir laden Euch ganz herzlich ein, die zahlreichen Veranstaltungen (*) der Graswurzelrevolution (siehe Libertäre Buchseiten, Seite 3) und unseren Verlagsstand auf der Frankfurter Buchmesse (12. bis 16.10.2011) zu besuchen. Den Verlag Graswurzelrevolution findet Ihr als Teil des AliVe-Gemeinschaftsstands in der Halle 3.1 (Standnummer A 170-179). Dort liegen auch zahlreiche Exemplare der „LiBus“, die Ihr gerne in größerer Zahl mitnehmen und in Euern Städten verteilen könnt.

GraswurzelrevolutionärInnen bekommen oft den Vorwurf zu hören, dass sie sich zu wenig mit dem Thema Ökonomie beschäftigen. Das stimmt nur bedingt. So sendet in dieser GWR der libertäre Kommunarde Uwe Kurzbein wieder „Signale aus der Nische“ und formuliert persönliche Positionen zur Krisenhaftigkeit des Kapitalismus (Seite 3). Aus einer anderen Perspektive skizziert GWR-Autor Stefan Janson eine „Solidarische Postwachstumsökonomie“ und stellt mögliche libertäre Antworten auf die Krise zur Diskussion (Seite 6).

Der eigentlich eingeplante Leitartikel zum Libyen-Krieg ist leider nicht rechtzeitig fertig geworden. Dafür hat es der analytische Shanghai-Reisebericht von Wolfgang Sterneck auf die Titelseite geschafft. Sehr interessant!

Mit ihrer realsatirischen „Danke“-Titelseite hat die marxistische Tageszeitung „junge Welt“ am 13. August zum 50. Jahrestag des DDR-Mauerbaus die DDR-Diktatur verklärt. Einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion um diese jW-Titelseite und die dadurch ausgelöste Boykottkampagne gegen die jW leistet nun GWR-Mitherausgeber Horst Blume mit seinem Kommentar „junge Welt, alte Mauern. Absurd: 22 Jahre nach dem Fall der Mauer wird unter Linken diskutiert, ob sie legitim war“ (S. 2).

Auch mit Hilfe von Interviews portraitiert die GWR regelmäßig libertäre BewegungsaktivistInnen. Diesmal erzählen Jens Schneiderheinze und Thomas Behm wie sie sich sich im Gerichtssaal wegen eines Totalverweigerungsprozesses und beim Graswurzelrevolution-Fest 1984 in Köln kennen und lieben lernten (S. 16 ff.). Im Interview sprechen die Betreiber eines der besten Programmkinos in Deutschland über ihre Erfahrungen in der antimilitaristischen Bewegung, ihre politische Sozialisation, Anarchismus, Veränderungen in der queeren Szene und sechsundzwanzig Jahre offene Beziehung.

Natürlich kommen auch in dieser GWR die aktuellen Nachrichten aus den Sozialen Bewegungen nicht zu kurz. Und die seit Monaten in der GWR laufende Diskussion zum Zivilen Ungehorsam wird fortgesetzt (siehe Seite 19).

Wir sehen uns am 1. Advent im Wendland oder auf der Strecke. Castor stoppen! Alle Atomanlagen abschalten! Weltweit!

Atomfeindliche und li(e)bertäre Grüße,

(*) ... nicht nur in Bielefeld ;-)