Liebe Leserinnen und Leser,
am 30. Mai 1814, vor rund 200 Jahren, wurde Michail Bakunin geboren. (1) Dem Begründer des kollektivistischen Anarchismus verdanken wir unter anderem die Erkenntnis, dass „Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit, und Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität bedeutet“. Dass dem russischen Sozialrevolutionär die keineswegs anarchistische Rocker-Fernsehserie „Sons of Anarchy“ gefallen hätte, darf bezweifelt werden. An der Collage, die ihn, ironisch anspielend auf diese US-amerikanische TV-Serie, als „Father of Anarchy“ zeigt, hätte er aber gewiss seinen Spaß gehabt.
Vielen AnarchistInnen und anderen Antifas ist das Lachen vergangen, als sie im Europawahlkampfmonat Mai 2014 in der grünen taz eine fette Anzeige der rechten „Alternative für Deutschland“ entdeckten. Es hagelte Protestbriefe an die taz-Redaktion, die den Abdruck daraufhin mit ihren „Richtlinien“ rechtfertigte: „Wir sind eben käuflich“. Im taz-Hausblog (@tazblog) vom 17. Mai 2014 begründet die taz-Redaktion, warum sie die Anzeige der rechten Partei abgedruckt hat: „Wir könnten uns eine Ablehnung finanziell leisten. Wir nehmen das Geld aber lieber, um damit guten Journalismus zu machen.“
Nun, was die taz kann, können wir schon lange!
Deshalb drucken wir hier, ohne auch nur einen Cent dafür zu nehmen, ein Foto mit diversen AfD-Plakaten ab, die uns gefallen und im Mai bei AfD-Wahlveranstaltungen u.a. in Berlin und Stuttgart zu sehen waren: „Jawohl mein Führer!“, „Heil Henkel!“ und „Jeder Quark braucht einen Trottel, der ihn auftischt“.
Zum Lesen der diesmal mit 24 Seiten im Berliner Tageszeitungsformat wieder besonders dicken Graswurzelrevolution-Sommerausgabe bleibt Euch ein bisschen Zeit. Wie immer erscheint im Juli/August nämlich keine GWR. Wir machen Sommerpause. Redaktionsschluss der GWR 391 ist der 10. August.
Ich wünsche Euch einen heißen und erholsamen Sommer der Anarchie.
Mit li(e)bertären Grüßen,
(1) Hörenswert: www.wdr5.de/sendungen/zeitzeichen/bakunin104.html
... auf den nebenstehenden Debatten-Beitrag: "Politische Videospiele und virtuelle Gewalt"
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