Was braucht man, um eine gute redaktionelle Arbeit zu gewährleisten? Was könnten wir besser machen? Welche Themen und Schwerpunkte wollen wir veröffentlichen und wie können wir dem Anspruch gerecht werden, Theorie und Praxis zu verknüpfen? Diese Fragen stellen wir uns, seit wir diese Position übernommen haben.
Die eigene Arbeit kritisch zu reflektieren gehört zu unserer Tätigkeit in der Redaktion. Schließlich möchten wir eine ansprechende Zeitung herausgeben und die A-Bewegung kritisch begleiten. Deshalb freuen wir uns über jedes Feedback. Helft uns die GWR mit Euren Ideen, Anregungen und Kommentaren zu bereichern. Schreibt uns Eure Meinung dazu an: redaktion@graswurzel.net
In dieser Ausgabe stellen wir die Situation von Mieter*innen in den Vordergrund und geben Einblicke in die gegenwärtigen Herausforderungen der Mieter*innen-Bewegung. Einen Einstieg ins Thema bietet Sebastian Gerhard mit seinem Beitrag „Gefangen in den eigenen vier Wänden?“, in dem er die Wohnungsfrage unter Pandemiebedingungen diskutiert. In zwei Interviews stellen wir die praxisorientierten Ansätze von Initiativen aus Münster und Lodz vor. Beide kämpfen für bezahlbaren und menschenwürdigen Wohnraum. Eine mögliche Lösung für die Wohnungsnot bietet der Ansatz des Mietshäuser Syndikats, der am Beispiel des Wohnprojekts Esperanza beschrieben wird. Zwei weitere Beiträge aus dem europäischen Raum, Lissabon und Ljubljana, ergänzen den Schwerpunkt.
Anne S. Respondek beschreibt den erschütternden Fall von Elfriede M., die als Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs im Nationalsozialismus nach Auschwitz kam. Dabei deckt die Autorin auch Mechanismen des dehumanisierenden Umgangs mit den Frauen und der Täter-Opfer-Umkehrung auf. Stephen Zunes interessante Analyse wirft die Frage nach der Rolle der gewaltfreien Bewegung bei der Verhinderung des Staatsstreichs in den USA auf. Die Klimabewegung ist mit einem Bericht aus Köln zum Klimastreik vertreten. Als Fortführung unserer Berichterstattung zum Rondenbarg-Prozess drucken wir das Interview mit Yannik, einem G-20-Angeklagten ab.
Auf Spurensuche begeben wir uns mit einem Artikel von Maurice Schuhmann über die Bedeutung der Pariser Commune für die anarchistische Bewegung. Zusätzlich zeichnet er auch ein Porträt von Louise Michel. Der militanten Kämpferin Louise Michel stellen wir die gewaltfreie Anarchistin Henriette Roland Holst gegenüber, die die Praxis gewaltfreier Aktion im Sozialismus begründete. Bei diesem Artikel handelt es sich um einem Vorabdruck aus dem Buch von Gernot Jochheim: „Antimilitarismus und Gewaltfreiheit“. Abgeschlossen wird diese Ausgabe mit einem Beitrag von Rolf Raasch zu B. Traven und Hannah Arendt über dem Sprachgebrauch im Exil.
Immer klug, witzig und auf den Punkt gebracht sind unsere Kolumnen „Alles in Ordnung“ von Mathias Schmidt und „Stichworte zum Postanarchismus“ von Oskar Lubin.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Autor*innen und Herausgeber*innen für die Zusammenarbeit!
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!
Gesundheit & Anarchie,
GWR-Redaktion
Kein Ende mit ND!
Die GWR unterstützt den Kampf der Belegschaft für den Erhalt der linken Tageszeitung
Das einstige SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ hat sich in den letzten Jahren zu einer undogmatisch, linken Tageszeitung entwickelt. Nun ist das ND von der Auflösung bedroht. Durch die Politik der Partei Die Linke droht den 100 ND-Beschäftigten Ende 2021 der Jobverlust. Die GWR teilt die Kritik am Gebaren der Geschäftsführung und der Linkspartei. Wir unterstützen die Forderungen der Kolleg*innen vom ND. Transparenz, Mitsprache und echte Chancen sind für eine Genossenschaft essentiell. Wir hoffen, dass das ND auch zukünftig gut mit den sozialen Bewegungen zusammenarbeiten kann. #ndbleibt
GWR-Redaktion
Wie gewaltfreie Aktivist*innen in den USA halfen, einem Staatsstreich zu widerstehen
Die (Re-)Privatisierung des öffentlichen Wohnraums und deren Folgen
Die Initiative Berg Fidel Solidarisch über ihre revolutionäre Stadtteilarbeit in Münster