Als Anglizismus des Jahres 2020 hat die unabhängige Initiative gleichen Namens (www.
anglizismusdesjahres.de) das Wort „Lockdown“ gewählt. Nicht überraschend, da das Wort seit einem Jahr überall zu hören ist. Bestimmt klingt es besser als das deutsche Wort „Ausgangssperre (zur Eindämmung einer Pandemie)“ – wie das Online-Wörterbuch Pons sagt. So ist die Rede vom „harten Lockdown“, „Corona-Lockdown“, „Bundes-Lockdown“ und von „Lockdown-Regeln“.
In der Arbeitswelt hat das Wort „Homeoffice“ Karriere gemacht. Schade, dass es nur den Teil der Arbeiter*innen betrifft, der zu Hause bleiben kann. Andere müssen Tag für Tag zu ihrem Arbeitsplatz pendeln. Sie arbeiten u.a. als Lieferant*innen, Kassierer*innen, Pfleger*innen, Saison-Feldarbeiter*innen und können sich nicht ins „Homeoffice“ zurückziehen. Andererseits werden sie dazu aufgerufen, ihre privaten Sozialkontakte einzuschränken, um die Pandemie einzudämmen. Für die Amazon-Beschäftigten, die in den Warenlagern mit anderen Kolleg*innen zusammenarbeiten, muss dies wie „Lockdown-Satire“ klingen. Es wäre vielleicht noch lustig, wenn es nicht wahr wäre. – Was wird der Anglizismus des Jahres 2021 sein?
Ohne Leser*innen gibt es keine GWR! Wie bereits in der letzten Ausgabe angemerkt, freuen wir uns über Feedback. Wir schätzen Eure Meinung und sind für Anmerkungen, Kommentare und Verbesserungsvorschläge offen. Positive Rückmeldungen sind besonders beliebt, weil wir so Bestätigung für unsere Arbeit und Redaktionslinie bekommen und gleichzeitig Anregungen und Motivation fürs Weitermachen. Wir freuen uns auch über Kritik, wenn sie nicht beleidigend und so formuliert ist, dass sie eine konstruktive Diskussion ermöglicht, die auch auf den Seiten der Zeitung ausgetragen werden kann.
Eines unserer Ziele als Redaktion ist es, neuen Autor*innen Platz in der Graswurzelrevolution zu geben. Wir sind offen für Eure Themenvorschläge und neuen Beiträge. Als eine Bewegungszeitung überlassen wir es unseren Autor*innen, wie sie über ihr Thema schreiben und in welcher Form: Essay, Kommentar, Reportage, Interview etc. Unsere Aufgabe sehen wir darin, Artikel in Absprache mit den Autor*innen zu verbessern und für eine ausgewogene und interessante Mischung in der Zeitung zu sorgen. Wir veröffentlichen nur Artikel, die im Einklang mit unseren gewaltfreien, anarchistischen Grundlagen (siehe: https://www.graswurzel.net/gwr/ueber-uns/grundlagen) stehen.
Um neue Autor*innen zu ermutigen, ihre Texte an die Redaktion zu schicken, haben wir einen Leitfaden für Autor*innen vorbereitet. Dieser enthält Informationen, wie wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen und welche inhaltlichen und formellen Voraussetzungen die Texte erfüllen müssen, um in der GWR zu erscheinen. Darin wird auch der Prozess der Veröffentlichung beschrieben, der nicht nur auf einer Absprache mit der Redaktion basiert, sondern auch auf einer Rückkoppelung mit dem GWR-Herausgeber*innen-Kreis. Dieser ist sozusagen die letzte Instanz der Graswurzelrevolution und entscheidet im Konsens über die Veröffentlichungen. Falls ein Artikel dort abgelehnt wird, bekommen unsere Autor*innen eine Begründung dafür. Obwohl es zeit- und arbeitsaufwendig ist, hat sich dieser Veröffentlichungsprozess bewährt. Der Leitfaden wird in Kürze auf unserer Homepage (www.graswurzel.net) veröffentlicht.
… ist das Thema dieser Ausgabe. Für ihre Artikel über Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, Arbeitskämpfe, Organizing und internationale Vernetzung der Arbeiter*innen bedanken wir uns herzlich bei unseren Autor*innen. Wir sind stolz auf unsere Libertären Buchseiten, die in diesem Frühjahr in neuem Gewand erscheinen. Da die Leipziger Buchmesse in diesem Jahr ausfällt, werden sie dezentral und über diverse Vertriebswege (Roots Of Compassion, Aroma Zapatista) verteilt. Wir wünschen Euch viele interessante Eindrücke beim Lesen!
Gesundheit und Solidarität,
GWR-Redaktion
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