„Eine andere Gesellschaft muss auch eine liebevollere sein“

GWR-Redakteur Bernd Drücke und Konstantin Wecker im Gespräch (Teil 3)

 350 sommer 2010 Interview: Bernd Drücke

Am 21. Februar 2010 trafen sich der Liedermacher, Komponist und Autor Konstantin Wecker und Graswurzelrevolution-Redakteur Bernd Drücke in Kassel zu einem zweistündigen Gespräch. Anknüpfend an die im April in der GWR 348 und im Mai in der GWR 349 veröffentlichten Teile des Interviews drucken wir hier den letzten Teil ab. (GWR-Red.) Weiterlesen

Schlaflied und Weckruf

Chumbawamba: ABCDEFG

 349 mai 2010 Rüdiger Haude

Man darf Musik nicht essentialisieren. Was Musik ist und was sie bewirkt, hängt zum größten Teil von ihren Kontexten ab. Lieder der deutschen Arbeiterbewegung, die der Befreiung verpflichtet sein sollten, konnten von den Nazis usurpiert und schamlos in den Dienst rassistischer Menschenverachtung gestellt werden. Oder, bescheidener: Einige meiner Lieblingslieder aus der Geschichte des Rock’n’Roll schaffen … Weiterlesen

„Eine andere Gesellschaft muss auch eine liebevollere sein“

GWR-Redakteur Bernd Drücke und Konstantin Wecker im Gespräch (Teil 2)

 349 mai 2010 Interview: Bernd Drücke

Am 21. Februar 2010 trafen sich der Liedermacher, Komponist und Autor Konstantin Wecker und Graswurzelrevolution-Redakteur Bernd Drücke in Kassel zu einem zweistündigen Gespräch. Anknüpfend an den im April in der GWR 348 veröffentlichten ersten Teil des Interviews drucken wir nun weitere Auszüge ab. (GWR-Red.) Weiterlesen

Ein Leben als Provokation

oder: Die Umwertung der Werte in der Kulturindustrie. Nachruf auf Malcolm McLaren

 349 mai 2010 Wolfgang Haug

Malcolm Edwards, besser bekannt als Malcolm McLaren, ist am 8. April 2010 in einem Schweizer Hospital an Krebs gestorben. Er wurde nur 64 Jahre alt. Die Nachrufe loben ihn als Künstler, Paradiesvogel, Erfinder des PUNK, Designer, Postmoderner, Modemacher, Anarchisten, Musikmanager und Musiker. Die Mythenbildungen schießen aus dem Boden, alte Feinde werden freundlicher. Weiterlesen

„Eine andere Gesellschaft muss auch eine liebevollere sein“

Ein Interview mit Konstantin Wecker (Teil 1)

 348 april 2010 Interview: Bernd Drücke

Der Musiker, Komponist und Autor Konstantin Wecker (* 1. Juni 1947 in München) ist einer der bekanntesten Liedermacher im deutschsprachigen Raum. Weitgehend unbekannt ist, dass er sich als Anarchist versteht. Am 21. Februar 2010 traf sich Wecker in Kassel zu einem zweistündigen Gespräch mit Graswurzelrevolution-Redakteur Bernd Drücke. Wir drucken Auszüge aus dem Interview in dieser und den folgenden Ausgaben. (GWR-Red.) Weiterlesen

„Das Anarchistenschwein“ live

Rolltreppe Rückwärts. Rare Liveaufnahmen der Folkrockband Cochise

 340 sommer 2009 Bernd Drücke

Cochise, das war der Name eines legendären Häuptlings der Apachen. Er starb 1874 im US-Bundesstaat Arizona. Cochise, so nannte sich auch eine 1979 gegründete anarchistische Folkrockformation aus Dortmund. Sie war bis zu ihrer Auflösung 1988 - neben und nach Ton Steine Scherben - eine herausragende Band der Alternativ-Bewegung im deutschsprachigen Raum. Weiterlesen

„Wir arbeiten alle auf gleicher Augenhöhe“

Ein Interview mit den RapperInnen "Lotta C", "Chaoze One" und "Asya" von La Resistance

 337 märz 2009 Interview: Kai Wischniowski

'La Resistance' ist ein überregionaler Zusammenschluss von politischen Rapperinnen und Rappern. Signore Rossi, Asya und DJ Ra von der Microphone Mafia, Deadly T, Bütti und Bomba Big B von Anarchist Academy, Shana Supreme und Latimo von Meditias sowie Callya, Lotta C und Chaoze One (siehe Interview in GWR 330) haben zusammen ein Album produziert, das nun auf einer gemeinsamen Tour im deutschsprachigen Raum vorgestellt werden soll. Weiterlesen

„Wir sind alle so winzig, aber wir haben so viel Potenzial!“

Ein Interview mit der libertären Folkrocksängerin Tracey Curtis

 335 januar 2009 Interview: Rüdiger Haude

Beim Surfen im Internet bin ich Anfang 2008 zweimal kurz nacheinander der Britin Tracey Curtis über den Weg gelaufen. Einmal auf der Liste von Anti-Kriegs-Liedern, die Bestandteil von Neil Youngs "Living With War"-Internet-Auftritt ist und heute fast 3.000 Einträge zeigt. Das andere Mal im Myspace-Freunde-Netzwerk von Chumbawamba, in dem Tracey ganz oben rangiert. Ich hörte mir ihre Letters to Mr Bush an, und die anderen Songs, die sie bei Myspace eingestellt hat, und war sofort hingerissen. Eine klare, sanfte Stimme, die zu einer schnörkellosen akustischen Gitarre die Sache der Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit verficht, in Worten, die, obwohl gute englische Poesie, auch mir als Fremdsprachler meistens zugängig bleiben. Wenn ich mir heute eine ihrer beiden CDs anhöre, finde ich es immer wieder frappierend, dass fast jede ihrer Melodien das Zeug zu einem Ohrwurm hat. Wenn die populäre Musik ein freier, und kein kapitalistischer Markt wäre, wäre Tracey wahrscheinlich schon ziemlich berühmt. Aber ihre Texte sind nie systemkonform. Sie zeugen von Empathie mit einer Obdachlosen am Piccadilly Circus, mit Knackis, denen die Schneeflocken vor dem Gitterfenster zum Inbegriff der Freiheit werden, oder mit ausgebombten Kindern im Irak. Sie sind dezidiert kämpferisch und sarkastisch, wenn etwa die Todesstrafe als olympische Disziplin besungen wird, in der China vor dem Iran und den USA die Goldmedaille ergattert, oder wenn Mythos und Wirklichkeit des Soldaten-Daseins miteinander konfrontiert werden. Sie sind entwaffnend offen, wenn Tracey über ihre Rolle als Mutter reflektiert oder die Ambivalenz des Neid-Gefühls besingt. Als ich Tracey im August auf einem Festival in der Nähe von Kassel live sah und hörte, spürte ich gleich, dass diese Mischung aus einem entschieden libertären Standpunkt und einer gewissen neugierigen Unsicherheit authentisch zur Person der Künstlerin gehört. Sie entschuldigte sich dort öfter als nötig für das Kämpferische ihrer Songtexte, obwohl gerade dies - und namentlich das George-W.-Bush-Bashing - bei dem heterogenen Publikum gut ankam. An jenem Abend entstand die Idee zu dem nachfolgenden Interview. Weiterlesen

Chorsingen: Anatur oder Diktarchie?

Ein Erfahrungsbericht

 330 sommer 2008 Rüdiger Haude

Seit einiger Zeit nehme ich ein paar mal im Jahr an so genannten Singfreizeiten teil, zu denen sich einige befreundete Familien und Einzelkämpfer eine Woche lang an einem schönen Ort treffen, um miteinander mehrstimmig zu singen. Obwohl große Teile des dort gepflegten Repertoires der christlichen Singtradition entstammen, macht das einen Heiden-Spaß. In den meistens mit … Weiterlesen