Beitragzivilcourage

Zivilcourage gegen den russischen Angriffskrieg

Feminist Anti-War Resistance (FAR) aus Russland

 481 september 2023 Lea Heuser

Seit 1988 zeichnet der Aachener Friedenspreis e.V. alljährlich Menschen und Gruppen aus, die sich von unten her und oft aus benachteiligten Positionen für Frieden und Verständigung einsetzen. Der Preis, über den die gesamte, rund vierhundertköpfige Mitgliedschaft des Vereins entscheidet, ehrt vor allem unbekannte Projekte oder Personen, die durch die öffentliche Aufmerksamkeit meist mehr Unterstützung erfahren als durch das Preisgeld von jeweils 2.000 Euro. Auch 2023 möchte der Aachener Friedenspreis seinen Preisträger*innen mehr Strahlkraft verschaffen und sie so vor Repressionen und Gewalt schützen, denn beide Gruppierungen, die den Preis am 1. September in Aachen erhalten werden, sind mit schwierigen Bedingungen konfrontiert.Ausgezeichnet werden Feminist Anti-War Resistance (FAR) aus Russland und der Human Rights Defenders Fund (HRDF) aus Israel/Palästina. Beide stehen für aktuelle Konflikte und können von Schutz durch Aufmerksamkeit nur profitieren. In dieser GWR stellen wir aufgrund von Platzmangel nur die FAR vor. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitraganarchiekongress

Anarchie-Kongress und Ukraine-Krieg

Führte die massenmediale Hetze gegen „Lumpenpazifisten“ bei einigen Anarchist*innen zur Abkehr vom Antimilitarismus?

 481 september 2023 Gerald Grüneklee

In der schweizerischen 5.000-Einwohner*innen-Kleinstadt Saint-Imier kamen vom 19. bis 23. Juli 2023 ebenso viele Anarchist*innen aus verschiedensten Weltregionen zusammen, wie dieser „Ursprungsort des Anarchismus“ an Wohnbevölkerung zählt. Der Anlass war der 150. Jahrestag der Gründung der Antiautoritären Internationale – man muss dies betonen vor dem Hintergrund der geschilderten Ereignisse. Weiterlesen

Beitragquerdenken

Vom Querdenken zur Querfront

Geschichte der rotbraunen Querfront

 480 sommer 2023 Harry Waibel

Die im März 2023 in der Graswurzelrevolution Nr. 477 veröffentlichten antimilitaristischen Kritiken von Wolfram Beyer und Martin Firgau am „Manifest für Frieden“ und am Kuscheln von Sahra Wagenknecht und Co. mit der Querfront haben für kontroverse Diskussionen gesorgt. Der folgende Artikel skizziert die Geschichte der rot-braunen Querfront und bietet Hintergrundinformationen für die weitere Auseinandersetzung. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitraghelden

Kann es Kriegshelden überhaupt geben?

Ein Beitrag zu einer aktuellen Debatte aus Sicht eines Literaturwissenschaftlers

 478 april 2023 Martin Baxmeyer

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist der Begriff des „Helden“ wieder in aller Munde. Waren zuvor manche Fachleute noch geneigt, von „postheroischen Zeiten“ zu sprechen und sahen Gestalt und Relevanz des Helden allenfalls noch in der Jugend- und Populärkultur, namentlich einer Flut von Marvel-Verfilmungen aufbewahrt, so hat die mediale Darstellung des Kriegs als einer heroischen Abwehrschlacht dies nachhaltig verändert. Aber kann es so etwas wie Kriegshelden überhaupt geben? Weiterlesen

BeitragÜberbietung

Gefährlicher Überbietungswettbewerb

Die neue Dimension der Waffenlieferungen an die Ukraine

 477 märz 2023 Jürgen Wagner

Der seit einem Jahr tobende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat nach Angaben von US-General Mark Milley bereits Anfang November 2022 etwa 40.000 ukrainischen Zivilist*innen, 100.000 russischen und ebenso vielen ukrainischen Soldat*innen das Leben gekostet. ((1)) Ein jahrelanger Stellungskrieg mit unzähligen Opfern, wie während des Ersten Weltkriegs, ist wahrscheinlich. Auch die Gefahr eines Super-GAUs in ukrainischen AKWs infolge der Kriegshandlungen ist nicht gebannt. Trotzdem gibt es kaum Anstrengungen für einen Waffenstillstand oder Verhandlungen. Statt diplomatische Arbeit für eine Deeskalation zu leisten, verkündet die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock Ende Januar 2023 vor dem Europarat: „Wir befinden uns in einem Krieg mit Russland“. ((2)) Waffenproduzenten wie Rheinmetall und Co. sind die großen Profiteure des Krieges und der dadurch in ganz Europa ausgelösten Remilitarisierung. Die Problematik der Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet beleuchtet für die GWR-Leser*innen Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung. (GWR-Red.) Weiterlesen

Manifest

Antimilitaristische Kritik am „Manifest für Frieden“

Schwarzer, Wagenknecht und ihr Kuscheln mit der Querfront

 477 märz 2023 Wolfram Beyer (IDK)

Das „Manifest für Frieden“ schlägt hohe Wellen. Aus graswurzelrevolutionärer Sicht empört nicht nur die deutsch-nationalistische Perspektive der beiden Initiatorinnen und die Tatsache, dass die Petition das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung und Desertion weder fordert noch erwähnt. Wir veröffentlichen hier zum Thema zwei sich ergänzende Beiträge von Martin Firgau und Wolfram Beyer. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragpapua

Wem nützt das Morden in Westpapua?

„War on West Papua“ dokumentiert die Verflechtungen der Rüstungsindustrie

 476 februar 2023 Zelda Grimshaw

Traumstrände, Korallenriffe, atemberaubende Gebirgslandschaften, der letzte intakte tropische Regenwald Asiens, eine ungeheure Artenvielfalt und eine naturverbunden und staatslos lebende indigene Bevölkerung: Westpapua könnte ein Inselparadies sein. Die Realität sieht anders aus: Wegen seiner Bodenschätze – auf Westpapua befindet sich unter anderem die größte Goldmine der Welt – ist das Land seit Jahrhunderten Gegenstand internationaler Begehrlichkeiten, wird besetzt und ausgeplündert. Seit den 1960er-Jahren steht Westpapua unter indonesischer Herrschaft. Bereits zarteste Ansätze von Protest oder alternativer Wirtschaftsorganisation werden mit brutaler Gewalt und Staatsterror beantwortet. Wie europäische und US-amerikanische Rüstungskonzerne davon profitieren, analysiert die internationale Initiative „War on West Papua“. Gemeinsam mit Organisationen wie „Rheinmetall entwaffnen“ suchen die Aktivist*innen nach Wegen, Waffenexporte zu verhindern und das Morden zu beenden. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragalexandre

Spuren und Wunden

Ein Plädoyer gegen Krieg

 474 dezember 2022 Alexandres

Die sichtbaren und doch oft kaum wahrgenommenen Spuren des Krieges finden sich auch Jahrzehnte später und zeugen von zerstörtem Alltag, zersplittertem Glück und mörderisch beendetem Leben. In verschiedenen Städten und Ländern hat Alexandres diese Zeichen gesucht und dokumentiert – zahllose kleine Mahnmale gegen Krieg und Gewalt. (GWR-Red.) Weiterlesen