Die FAUD zwischen Klassenkampf und Pazifismus
Wie konnte es geschehen, dass nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland plötzlich gut 150.000 Personen in eine anarchosyndikalistische Organisation eintraten? Der Graswurzelrevolution-Redakteur Bernd Drücke erklärt das bei seinen Anarchismus-Vorträgen u.a. mit dem (unbestreitbaren) prinzipiellen Antimilitarismus der FVdG (Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften) und späteren FAUD (Freie Arbeiter-Union Deutschlands). "Der libertäre Antimilitarismus hat aufgrund der von vielen Menschen im Ersten Weltkrieg erlebten Grausamkeit des Krieges eine Massenbasis gehabt, die sich dann zum Teil auch in der anarchosyndikalistischen und antimilitaristischen FAUD organisiert hat", so Drücke. Aus syndikalistischer Sicht möchte ich im Folgenden Argumente dafür darlegen, dass der Massenzustrom zur FVdG auf dem aus der Praxis abgeleiteten Klassenbegriff der AnarchosyndikalistInnen zu dieser Zeit beruht. Weiterlesen