Beitragrommel

„Keine nazistischen Denkmäler“

Beispiele direkter gewaltfreier Aktionen gegen Denkmäler

 451 september 2020 Lou Marin

Es war eine Welle aus Südwest: In den Achtziger- und Neunzigerjahren führten gewaltfreie Aktionsgruppen teils offene, teils klandestine Aktionen gegen Nazi-Denkmäler durch, von denen hier beispielhaft drei vorgestellt werden. In den Symbolen und Erklärungen mischten sich Motive des Antirassismus, Antisexismus und Antifaschismus mit denen des Antimilitarismus. Die Aktionen verstanden sich auch als kulturelle Solidarität mit dem Kampf für die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure und gegen neue Kriege der Bundeswehr. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragrojava

Rojava/YPG: Der militärischen Niederlage ins Auge blicken!

Eine Analyse aus gewaltfrei-anarchistischer Sicht. Teil 1

 448 april 2020 Lou Marin

Der Angriff der türkischen Armee im Norden des kurdischen Selbstverwaltungsgebietes Rojava vom Oktober 2019 hat eine verzweifelte, katastrophale Lage hinterlassen. Die Niederlage der kurdischen „Selbstverteidigungsmiliz“ (YPG) wird hier als Zäsur analysiert. Es ist an der Zeit, die Periode von 2013/14 bis Ende 2019 einer ausführlichen Analyse und Auswertung aus gewaltfrei-anarchistischer Sicht zu unterziehen.  Der folgende erste Teil wird in den nächsten Ausgaben der GWR fortgesetzt durch zwei Artikel über die taktischen Bündnisse mit dem mörderischen Assad-Regime sowie zu nicht-militärischen Alternativen und Utopien zur bewaffneten Verteidigung sozialrevolutionärer Errungenschaften – in Rojava und anderswo. Eine dieser Alternativen wird hier am Ende von Teil 1 schon angedeutet. (GWR-Red.) Weiterlesen

Beitragkriegsgefahr

Kriegsgefahr und Lebenslügen

Der Mord an Soleimani und die Heuchelei der globalen Linken

 446/447 februar/märz 2020 Jacob Reimann

„Bist du vertraut mit General Soleimani?“, fragt Radiomoderator Hugh Hewitt im September 2015 den bekannten Trash-TV-Star und Immobilienerben, der in seinem gescheiterten Geschäftsleben ganze sechs Male Insolvenz anmeldete und sich nun aufs höchste Amt im Staate bewirbt. Kurze Pause. „Ja“, zögerlich, halb fragend, und weiter: „Ich, ich. Mach weiter, gib mir was, sag mir was.“ Hewitt: „Er ist der Anführer der Quds Forces.“ Darauf der verunsicherte Trash-TV-Star: „Ja, okay, richtig. Nebenbei bemerkt, denke ich, dass die Kurden von uns miserabel behandelt wurden.“ Hewitt grätscht dazwischen: „Nein, nicht die Kurden, die Quds Forces. Die iranischen Revolutionsgarden, die Quds Forces. Die bösen Jungs.“ Weiterlesen

Beitragtürkeirojava

Die türkische Invasion in Rojava und die Folgen

Ein Bericht von Dr. Michael Wilk

 446/447 februar/märz 2020 Dr. Michael Wilk

Dr. Michael Wilk, Notarzt und Psychotherapeut, reist seit 2014 regelmäßig nach Rojava/Nordsyrien. Er unterstützt dort den Kurdischen Roten Halbmond, Heyva sor a kurd (Hsak), der ein wesentliches Element der Gesundheitsversorgung in der Region darstellt. Hsak betreibt Ambulanzen und Apotheken, unterstützt Krankenhäuser, versorgt die Bevölkerung in Kampfgebieten und stellt die medizinische Hilfe in Flüchtlingslagern sicher. Nach der erneuten Militärinvasion der Türkei am 9.10.2019, reiste Wilk als Mitglied einer medizinischen Delegation nach Rojava. Er begab sich nach Tal Tamir um im dortigen frontnahen Krankenhaus Verletzte zu versorgen.   Weiterlesen

Beitragjemen

Der Krieg gegen Jemens Kinder

Drei von fünf Kriegstoten sind unter fünf Jahren

 445 januar 2020 Jakob Reimann

Für ein paar Tage erlangte Amal Hussain einen gewissen Weltruhm. Das nur schwer zu ertragende Foto der 7-Jährigen prangte auf der Titelseite der letzten Wochenendausgabe der New York Times im Oktober 2018. Das Mädchen besteht buchstäblich nur aus Haut und Knochen, kein Gramm Fett, kein Gramm Fleisch. Zwischen jeder einzelnen Rippe zieht sich die Haut tief in den Brustkorb hinein, der so zerbrechlich wirkt, als würde er bei der kleinsten Berührung in sich zusammenfallen. Weiterlesen

Beitragrojava

Der türkische Überfall auf Rojava

Erdoğans Angriffskrieg gegen die Kurden in Nordsyrien ist auch eine europäische Niederlage

 443 november 2019 Robert Krieg

„Das antihierarchische Modell einer multiethnischen und multireligiösen lokalen Selbstverwaltung, das die Kurden im Nordwesten Syriens an der Grenze zur Türkei ins Leben gerufen haben, ist ein authentischer Gegenentwurf zu den Kräften im nahöstlichen Raum. Die Frauen spielen dabei eine entscheidende Rolle: In allen öffentlichen Ämtern sind sie zu 50 Prozent beteiligt.“ So hat der Filmemacher Robert Krieg seinen neuen Dokumentarfilm „Experiment Rojava in Syrien. Eine Gesellschaft im Aufbruch“ (1) beschrieben, der erstmals im Mai 2019 auf Phoenix gesendet wurde und bald in einer Langfassung in die Programmkinos kommt. (2) Für die GWR-Leser*innen analysiert der Soziologe im folgenden Artikel die aktuellen Entwicklungen seit Beginn des Angriffskrieg der Türkei am 9. Oktober 2019. (GWR-Red.) Weiterlesen