Die Mitmach-Falle

Die Politische Mediation ist nur ein Baustein in einem weiter ausgreifenden Herrschaftsprojekt, das Bürgerbeteiligung heißt

 375 januar 2013 Thomas Wagner

Als Auftakt einer Diskussion zum Thema "Politische Mediation" erschien im November 2012 in der GWR 373 Besalinos Artikel "Trick 17 mit Selbstüberlistung / Warum die Beteiligung an der Schlichtung zu S21 ein Fehler war und wieso die Politische Mediation keine Alternative ist". Daran anknüpfend haben wir im Dezember in der GWR 374 eine Erwiderung von Christoph Besemer und Roland Schüler abgedruckt, sowie die Antwort darauf von Besalino und Michael Wilks Analyse "Stuttgart 21- ein Lehrstück. Mediation als Konfliktbewältigungsstrategie". Diesmal setzen wir die Diskussion mit einem Text des libertären Kultursoziologen Thomas Wagner fort. Für die GWR 376 planen wir einen Beitrag zum Themenkomplex, der die RWE-Studie "Akzeptanz braucht Bürgerbeteiligung" zum Widerstand im Hambacher Forst unter die Lupe nehmen wird. (GWR-Red.) Weiterlesen

Stuttgart 21 – ein Lehrstück

Mediation als Konfliktbewältigungsstrategie

 374 dezember 2012 Michael Wilk

Als Auftakt einer Diskussion zum Thema Politische Mediation erschien im November in der GWR 373 Besalinos Artikel "Trick 17 mit Selbstüberlistung / Warum die Beteiligung an der Schlichtung zu S21 ein Fehler war und wieso die Politische Mediation keine Alternative ist". Daran anknüpfend bringen wir diesmal eine Vertiefung des Themas durch den folgenden Artikel von Michael Wilk, sowie auf Seite 12 eine Erwiderung von Christoph Besemer (Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden) und Roland Schüler (Friedensbildungswerk Köln). Die Antwort darauf von GWR-Mitherausgeber Besalino findet Ihr auf Seite 13. Für die GWR 375 planen wir eine Fortsetzung der Diskussion, u.a. mit einem Beitrag des libertären Kultursoziologen Thomas Wagner. (GWR-Red.) Weiterlesen

Auf den Spuren Gandhis: Der Jan Satyagraha 2012

Indien: Der große Marsch für Land - 65.000 Landlose setzen Roadmap zur Landreform durch

 374 dezember 2012 Brigitte Czyborra (alleweltonair)

Er bildet den Höhepunkt einer mehrjährigen gewaltfreien Kampagne der indischen Landlosenorganisation Ekta Parishad für Gerechtigkeit, den Zugang zu Land und Lebensunterhalt, eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz der Umwelt. Die Situation ist - hier wie weltweit - derart drastisch, dass der Marsch unter dem Moto "do or die" steht. Am Ende des 350 Kilometer langen Fußmarschs wollten 100.000 Teilnehmer_innen aus ganz Indien am 27. Oktober in Neu Delhi einziehen. ((1)) Auf halber Strecke kommt es zu einer Vereinbarung mit der indischen Regierung, die sich dem Druck der Mobilisierung beugt und eine verbindliche Roadmap für ein weitreichendes Landreformgesetz unterzeichnet. - Die Kölner Bürgerfunkgruppe alleweltonair begleitete die Vorbereitungen seit Anfang des Jahres. Weiterlesen

Trick 17 mit Selbstüberlistung

Warum die Beteiligung an der Schlichtung zu S21 ein Fehler war und wieso die Politische Mediation keine Alternative ist

 373 november 2012 Besalino

Obwohl der Ausgang der sogenannten Streitschlichtung zum Stuttgarter Bahnhofsprojekt S21 ein Fiasko war und die BefürworterInnen ihr Vorhaben auf der ganzen Linie durchsetzen konnten, wird die Teilnahme daran noch immer nicht selbstkritisch infrage gestellt. Dabei wäre es an der Zeit, die Geschehnisse und insbesondere die Beteiligung an der Schlichtungsrunde politisch aufzuarbeiten, um für die Zukunft daraus zu lernen. Es scheint, als sitze die Enttäuschung und der Schock über die Niederlage immer noch so tief, dass ein Nachdenken über die Fehler blockiert ist. Offensichtlich will man sich nicht eingestehen, dass die Teilnahme an der Schlichtung den Anfang vom Ende einer politisch schlagkräftigen Bewegung markiert. Weiterlesen

Gene Sharp übersieht die Gewalt des demokratischen Kapitalismus

Zur Kritik der demokratischen Zielbestimmung seiner Theorie gewaltfreier Aktion

 373 november 2012 Lou Marin

Gene Sharp ist 2012 für seine Theorie der gewaltfreien Aktion, vor allem dargelegt in seinem Buch "Von der Diktatur zur Demokratie - Ein Leitfaden für die Befreiung" (1) mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet worden. Der folgende Artikel unterzieht die Theorie Sharps am Beispiel der arabischen Aufstände und hinsichtlich seiner Zielvorstellung kapitalistischer Demokratie einer gewaltfrei-libertären Kritik. Weiterlesen

Gene Sharp: Der „Machiavelli der Gewaltfreiheit“?!

Kommentar zur offiziellen Begründung des Right Livelihood Award 2012

 373 november 2012 Lou Marin

Dass ein "Alternativer Nobelpreis" keine schlechte Idee wäre, zeigen einige Friedensnobelpreisverleihungen der letzten Jahre, etwa an die kriegführenden Staatenvereinigungen USA (Obama) und EU. Seit 1980 gibt es ihn schon, den "Right Livelihood Award", den der schwedisch-deutsche Philantroph Jakob von Uexkull stiftete und immerhin ein Preisgeld von 200000 Euro verteilt. Doch die Tatsache, dass der alternative Preis im schwedischen Parlament und von schwedischen ParlamentarierInnen nur einige Tage vor dem traditionellen Nobelpreis verliehen wird, zeigt bereits an, dass es mit dem Alternativen und Oppositionellen bei diesem Preis nicht allzu weit her ist. Weiterlesen

Das Organ des gewaltfreien Anarchismus wird 40 Jahre alt

Die Zeitschrift Graswurzelrevolution feiert ihr Jubiläum mit einem Kongress vom 7.-9. September in Münster

| Mit freundlichen Grüßen, die HerausgeberInnen der Graswurzelrevolution

Ihre Vorläufer sind eine bunte, auf den ersten Blick widersprüchliche Ansammlung von Namen und Bewegungen: Gustav Landauer, Clara Wichmann, der explizit gewaltfreie Flügel der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft FAUD in den Zwanzigerjahren, die schwarzen StudentInnen des Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC) der US-Bürgerrechtsbewegung in den Sechzigerjahren. Kurz: Es ist eine Mischung aus Bakunin und Gandhi, d.h. der … Weiterlesen