Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King, Jr., in den USA ermordet. Mit diesem rassistischen Mord eskalierte in den USA und vielen anderen Ländern die Revolte, an die jetzt zum 50. Mal erinnert wird. Am Abend dieses 4. April 1968 zog in Berlin ein spontaner Demonstrationszug von mehreren tausend Menschen zum Schöneberger Rathaus. Die Erinnerungsrede an M.L. King hielt damals, vor 50 Jahren, Ekkehart Krippendorff. Er sprach von dem "anderen Amerika", das "größer und besser ist als seine Regierungen und deren Politik" (E. Krippendorff: Lebensfäden. Zehn autobiographische Versuche, Verlag Graswurzelrevolution 2012, S. 250; im Folgenden: LF, 250). Zu Kings Vermächtnis meinte er später: "Uns mit diesem mutigen Visionär eines Amerika identifizieren zu können, das die großen Ideale der eigenen Revolution wieder ernst nimmt und zur Richtschnur ethisch begründeter Politik macht, gab der APO Kraft und Perspektive" (ebd.).
Im damaligen Westdeutschland und in Berlin begann die StudentInnenbewegung in Wirklichkeit schon drei Jahre früher, mit dem sogenannten "Fall Krippendorff", der in die Geschichte der APO als zündendes Ereignis eingegangen ist. Weiterlesen