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Polizeigewalt, Vertuschung, Straffreiheit – eine unendliche Geschichte

Ungeklärte Todesfälle auf Polizeiwachen in Athen

 494 dezember 2024 Ralf Dreis, Thessaloníki

Nach den ungeklärten Todesfällen des 37-jährigen Mohamed Kamran Asik aus Pakistan und des 29-jährigen Mia Charizoul aus Bangladesch in zwei berüchtigten Athener Polizeiwachen, wächst nicht nur bei Migrant*innen in Griechenland die Wut. Die ersten Reaktionen von Polizei, Justiz und autoritärer Néa Dimokratía-Regierung deuten auf eine weitere Vertuschung mutmaßlicher Polizeimorde hin. Weiterlesen

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Foltertod auf Athener Polizeiwache

Wie starb Mohamed Kamran Asik?

 493 november 2024 Ralf Dreis, Thessaloníki

Mohamed Kamran Asik verbrachte die letzten acht Tage seines Lebens als Gefangener in fünf Athener Polizeiwachen. Am Morgen des 21. September 2024 wurde er seiner Familie im Polizeirevier von Ágios Panteléimon tot und mit offensichtlichen Folterspuren übergeben. Als er um 7:30 Uhr im Gewahrsamraum des Reviers gefunden wurde, hatte der 37-jährige Pakistaner eine Unzahl von Schlägen auf seinen gesamten Körper erhalten. Einige seiner Wunden schienen frisch, andere älter zu sein. Alle jedoch wurden ihm in dem Zeitraum zugefügt, in dem sich Asik im Gewahrsam der griechischen Polizei befand. Weiterlesen

Quelle: Wikimedia Commons

Friedensaktivistin verurteilt

Friedensaktivistin Olga Karatch wegen ihrer Menschenrechtsarbeit in Abwesenheit zu 12 Jahren Haft verurteilt

Connection e.V., das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung, War Resisters’ International (WRI) und der Internationale Versöhnungsbund (IFOR) verurteilen aufs Schärfste die Verurteilung von EBCO-Vorstandsmitglied Olga Karatch (GWR-Autorin) durch die belarussische Justiz. Sie wurde in Abwesenheit wegen ihrer Menschenrechtsarbeit zu 12 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 170.000 € verurteilt. Weiterlesen

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„Ich will einen Richter“

Tödliche Polizeigewalt. In Mannheim sind seit 2022 vier Menschen durch die Polizei ums Leben gekommen

 490 sommer 2024 Chiara Oschika

Am 2. Mai 2022 stirbt Ante P. durch das Handeln der Polizei auf dem Mannheimer Marktplatz. Wenige Tage später, am 10. Mai 2022, stirbt ein weiterer Mensch durch Schusswaffengebrauch der Mannheimer Polizei in seiner Wohnung. Am 23. Dezember 2023 erschießt die Mannheimer Polizei den 49-jährigen Ertekin Ö. auf offener Straße. Am 23. April 2024 erschießt die Polizei einen weiteren Menschen in einem psychischen Ausnahmezustand an der Mannheimer Universität. Was eint diese Fälle? Neben derselben Stadt waren alle Opfer der tödlichen Polizeigewalt psychisch krank. Weiterlesen

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„Ich weiß, dass wir anders behandelt worden wären, wenn wir nicht Schwarz gewesen wären.“

Nach dem Vorfall rassistischer Polizeigewalt in Mannheim: Interview mit den Betroffenen

 485 januar 2024 Interview: Ella Behn / Team der Black Academy

Am 27. April 2023 erlebten vier Schwarze Teilnehmende eines deutsch-beninischen Austauschs einen rassistisch motivierten Übergriff der Polizei (vgl. GWR 484). Ein halbes Jahr nach der Razzia äußern sich die jungen Männer nun erstmals selbst öffentlich zu ihren traumatisierenden Erfahrungen – auch um dazu aufzurufen, sich gemeinsam gegen Rassismus einzusetzen. Weiterlesen

Betragstrukturelle

Strukturelle Veränderung nötig

Aufklärung rassistischer Polizeigewalt in Mannheim blockiert

 484 dezember 2023 Silke

Mehr als ein halbes Jahr nach dem rassistischen Polizeieinsatz am 27. April 2023 in Mannheim ((1)) ist noch immer keine Aufklärung in Sicht: Systematisch verweigern die Behörden den Betroffenen und ihren Unterstützer*innen weitere Informationen. Doch diese fordern weiterhin, den Vorfall juristisch aufzuarbeiten und den Kampf gegen institutionellen Rassismus auf die Agenda zu setzen. Weiterlesen

Pinarbeitrag

Internationaler Haftbefehl für Pınar Selek

Aufruf für eine internationale Protestdelegation zum Prozess am Istanbuler Strafgerichtshof, 31. März 2023

 477 märz 2023 Lou Marin

In der GWR 471 vom September 2022 berichteten wir über die langjährige Verfolgung von Pınar Selek durch den türkischen Staat. Die queer-feministische gewaltfreie Anarchistin (so ihre Selbstbezeichnung bei Vorträgen) lebt heute im französischen Exil in Nizza. Inzwischen gibt es eine neue Etappe in der endlosen Verfolgungsgeschichte gegen sie: Weiterlesen

Beitrageuropas

Europas Kampf gegen Migration

Abschottung an den östlichen Außengrenzen der EU

 477 märz 2023 Monty

Im Spätsommer und Herbst 2021 waren die Ereignisse um die polnisch-belarussische Grenzregion in vielen Medien präsent. Tausende Menschen wurden von belarussischen Grenzbeamt*innen und Militärs an die Grenze zu Polen gebracht; mit der Perspektive auf diesem Wege nach Europa zu gelangen. Polen riegelte ab und so „strandeten“ die Menschen auf ihrer Flucht nach Europa in einem schmalen Korridor zwischen den Ländern. Die Bilder gingen damals um die Welt: die Grenzregion wurde militärisch abgeriegelt, eine Sperrzone errichtet, Journalist*innen und solidarische Menschen wurden daran gehindert ihre Arbeit zu verrichten. In diese Zone durften lediglich Menschen einreisen, welche entweder dort einen Wohnsitz haben oder vom obersten Befehlshabenden der „Straż Graniczna“, der Polnischen Grenzwache, eine Sondergenehmigung erhalten hatten. Ähnliches geschieht derweil auch in Litauen. Weiterlesen