Dominique Strauss-Kahn und sein „Material“

Über patriarchale Machtpolitiker, Klassenjustiz und Prostitution

 398 april 2015  Wallflower

Vom 2. bis zum 18. Februar 2015 fand in Lille/Nordfrankreich der sog. "Carlton"-Prozess gegen Dominique Strauss-Kahn, den ehemaligen Chef des Internationalen Währungsfonds und designierten Präsidentschaftskandidaten der "Sozialistischen Partei" für 2012 sowie dreizehn seiner Mitstreiter wegen "schwerer Zuhälterei" in den Jahren 2008-2011 statt. In aller Öffentlichkeit sagten dabei Ex-Prostituierte über die ihnen von diesem Machtpolitiker angetane sexuelle Gewalt aus. Die französische Klassenjustiz, die bisher Prozesse gegen die politische Klasse Frankreichs, wie in zahllosen Korruptionsprozessen gegen Sarkozy bewiesen, noch immer eingestellt hat, ist sich auch bei diesem Prozess treu geblieben. Und das ist ein Hauptargument gegen Gesetzesverschärfungen bei der Prostitution. Weiterlesen

Versklavte Frauen, freie Männer?

 387 märz 2014 Elke Steven

Mit Kerstin Wilhelms Artikel "Prostitution zwischen Arbeit und Missbrauch" begann im Dezember 2013 in der Graswurzelrevolution Nr. 384 eine kritische Auseinandersetzung mit dem von Alice Schwarzer lancierten "Appell gegen Prostitution". Mit vier kontroversen Beiträgen von Antje Schrupp, Luzie Morgenstern, Snowman und Rosen Hicher wurde die Diskussion im Februar in der GWR 386 vertieft. Daran knüpft der folgende Kommentar von Elke Steven (Komitee für Grundrechte und Demokratie) an. (GWR-Red.) Weiterlesen

Einige Gedanken zur Prostitutionsdebatte

 386 februar 2014 Luzie Morgenstern

Kann denn eine repressive Gesellschaft doch nur repressiv denkende Menschen hervorbringen? Diese "alte" Frage ging mir durch den Kopf, als nicht nur Feministinnen, sondern auch Linke und sogar Libertäre in Diskussionen im Zusammenhang mit dem von Alice Schwarzer initiierten "Appell gegen Prostitution" und der Kriminalisierung von Prostitution in Frankreich, direkte und indirekte Forderungen nach Repressionen stellten. Ungeachtet jahrzehntelanger Sexismusdebatten werden Frauen in diesen Diskussionen als Opfer festgeschrieben, die es (auch präventiv) durch Machtmittel zu schützen gilt. Dass es faktisch ein Berufsverbot bedeutet, wenn auch selbstgewählt und selbstbestimmt arbeitende SexualdienstleisterInnen / SexarbeiterInnen bzw. die KundInnen, Repressionen fürchten müssen, wird entweder gar nicht hinterfragt oder in Kauf genommen. Wenn nicht gar die Existenz von freiwillig in diesem Bereich arbeitenden Menschen komplett geleugnet wird. Muss nicht gerade, wer eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft anstrebt, bei schwierigen Fragen differenzieren und darauf achten, nicht ebenfalls in repressive Denkstrukturen zu verfallen? Weiterlesen

Prostitution ist kein Fall fürs Gesetz

 386 februar 2014 Antje Schrupp

Die jüngste Diskussion über Prostitution hat gezeigt, wie sehr politische Debatten hierzulande mit der Frage nach Gesetzen und Verboten gleichgesetzt werden. So hat Alice Schwarzer gleich zu Beginn ihren (berechtigten) Appell dagegen, dass Prostitution zunehmend als normales und unausweichliches gesellschaftliches Phänomen betrachtet wird, unmittelbar mit einer Forderung nach gesetzlichen Verboten und Reglementierungen von Sexarbeit verknüpft. … Weiterlesen

Prostitution zwischen Arbeit und Missbrauch

Die Debatte um den von der EMMA lancierten "Appell gegen Prostitution" strotzt vor Verallgemeinerungen und Diskriminierungen

 384 dezember 2013 Kerstin Wilhelms

Der Appell In dem „Appell gegen Prostitution“, der in der November/Dezember-Ausgabe der EMMA erschienen ist, ((1)) fordert die Redaktion mit ihren 90 UnterstützerInnen die Abschaffung der Prostitution. Neben Forderungen nach Gesetzesänderungen zur Eindämmung von Frauenhandel, zur Präventions- und Ausstiegshilfen steht die Forderung nach Ächtung und damit nach Bestrafung der Freier, „also der Frauenkäufer, ohne die … Weiterlesen

Arbeiterstrich ja – Straßenprostitution nein

Die reaktionäre Politik der SPD Dortmund Nord

 379 mai 2013 Richard Renz

2007 wurden Bulgarien und Rumänien Mitglieder der Europäischen Union. Die Europäische Union erweiterte ihren Machtbereich bis zum Schwarzen Meer. Seither kommen Biokartoffeln auch aus Rumänien, doch ArbeiterInnen dürfen aus Rumänien und Bulgarien allenfalls als SaisonarbeiterInnen zur Weinlese und zum Spargelstechen kommen. Denn die in der EU an sich garantierte Arbeitnehmerfreizügigkeit gibt es erst 2014, wenn man aus Bulgarien oder Rumänien nach Deutschland oder Österreich möchte. Weiterlesen

„Die Liebe der Frauen zur Freiheit“

Anarchismus und Feminismus. Johanna Demory und Bernd Drücke im Gespräch mit Antje Schrupp

 379 mai 2013 Interview: Johanna Demory und Bernd Drücke

Am 18. April 2013 haben GWR-Praktikantin Johanna Demory und GWR-Redakteur Bernd Drücke im Medienforum Münster ein Interview mit der aus Frankfurt am Main telefonisch zugeschalteten Autorin Antje Schrupp (* 1964) zum Thema "Feminismus und Anarchismus" gemacht. Die Radio Graswurzelrevolution-Sendung wird am 10. Mai 2013 von 21.05 Uhr bis 22 Uhr im Bürgerfunk auf Antenne Münster (95,4 Mhz.) ausgestrahlt und kann dann auch online gehört werden als Livestream unter www.antennemuenster.de Eine überarbeitete und erweiterte Druckversion des Interviews erscheint voraussichtlich zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2013 in dem von Bernd Drücke im Karin Kramer Verlag in Berlin herausgegebenen Interviewband "Anarchismus Hoch Zwei" ((1)). Wir veröffentlichen hier einen gekürzten Vorabdruck. (GWR-Red.) Weiterlesen