Mujer Libre Sara Berenguer ist tot

Ein Nachruf

 355 januar 2011 Vera Bianchi

Die unermüdliche anarchistische Kämpferin Sara Berenguer starb am 8. Juni 2010 im Alter von 91 Jahren. Ihr politisches Engagement begann sie im Spanischen Bürgerkrieg bei den Juventudes Libertarias und dann in der Gruppe Mujeres Libres in Barcelona. Sie blieb durch Exil und Francodiktatur hindurch bis zu ihrem Tod politisch aktiv. Weiterlesen

„Emma Goldman hatte seidene Unterwäsche eingekauft, die todschick war“

Sabine Hunziker im Gespräch mit der Übersetzerin Marlen Breitinger

 354 dezember 2010 Interview: Sabine Hunziker

Das folgende Interview entstand im Rahmen einer Lesung der im August 2010 in der Hamburger Edition Nautilus erschienenen Neuauflage der Autobiographie Gelebtes Leben von Emma Goldman (siehe Rezension in dieser GWR). Marlen Breitinger gehörte zum Kollektiv, das die Autobiographie in der Erstausgabe in die deutsche Sprache übersetzte und auch bei der Überarbeitung des Buches mithalf. Weiter hat sich Breitinger, die ein Studium in Geschichte und Germanistik abgeschlossen hat, intensiv mit dem Nachlass von Emma Goldman beschäftig. Mit ihr sprach für die GWR Sabine Hunziker. Weiterlesen

„Die Geschlechtsbeschneidung zu tolerieren ist Rassismus“

Ein Interview mit der Autorin und Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie ("Wüstenblume")

 352 oktober 2010 Interview: Sigrid Lehmann-Wacker

Waris Dirie (* 1965 in Somalia) ist Bestsellerautorin (Die Wüstenblume; Nomadentochter; Brief an meine Mutter; Schmerzenskinder) und Menschenrechtsaktivistin im Kampf gegen die Beschneidung von Frauen und Mädchen. 2002 gründete das Ex-Topmodel die Waris Dirie Foundation. Am 21.09.2010, dem neuen afrikanischen Friedenstag, hat sie ihre Projekte in Afrika präsentiert. Ihr fünftes Buch Schwarze Frau, weißes Land erschien im Mai 2010 im Droemerverlag. Sigrid Lehmann-Wacker hat die Frauenrechtlerin für die Graswurzelrevolution interviewt. (GWR-Red.) Weiterlesen

Ich werde Ihnen keine Opfergeschichten erzählen

Pinar Seleks kritische Reflexion eigener Erfahrungen

 345 januar 2010 Pinar Selek Übersetzung aus dem Türkischen: Gülçin Willheim

Die Soziologin Pinar Selek (*1971) veröffentlichte u.a. eine Studie über Gewalt an Transsexuellen und Transvestiten in ihrer Heimatstadt Istanbul. Am 9. Juli 1998 kam es in Istanbul zu einer Explosion, bei der sieben Menschen getötet und über 120 verletzt wurden. Selek wurde verhaftet und beschuldigt, den Anschlag im Namen der PKK durchgeführt zu haben. Seitdem wird die Friedensaktivistin und Feministin von der Justiz verfolgt. Sie ist Mitbegründerin der Frauenkooperative Amargi und organisierte nach ihrer Haftentlassung Frauentreffen für einen Dialog in kurdischen Städten. 2004 erschien ihr Buch "Barismadik" ("Wir haben keinen Frieden geschlossen"), in dem sie die Friedensbewegung und den Militarismus in der Türkei analysiert. Ihr neues Werk wird gerade ins Deutsche übersetzt und soll im Februar 2010 unter dem Titel "Männlichkeit und Gewalt" im Orlanda Verlag erscheinen. Darin beschreibt sie das türkische Militär als eine Art Zwangsinitiationsstation zur Konstruktion männlicher Identität. Pinar Selek hat der GWR über das Frauenhaus Kassel die folgende kritische Reflexion ihrer Erfahrungen mit "Opferpolitik" zukommen lassen. (GWR-Red.) Weiterlesen

Anarchie oder Akratie?

Zur Politik von Herrschaftsfreiheit. Ein Interview mit der Feministin Claudia von Werlhof

 335 januar 2009 Interview: Gabriel Kuhn

Claudia von Werlhof (*1943) ist seit Ende der 1980er Jahre Professorin für Politikwissenschaft und Frauenforschung an der Universität Innsbruck. Sie ist in feministischen und antikapitalistischen Bewegungen aktiv und arbeitet an einer feministischen Gesellschaftstheorie des Patriarchats sowie den Alternativen dazu. Dazu lebte und forschte sie jahrelang in "Entwicklungsländern", insbesondere in Lateinamerika. Gabriel Kuhn (* 1972) studierte Anfang der 1990er Jahre an der Uni Innsbruck und lebt heute als freischaffender Autor und Übersetzer in Stockholm. Er ist politisch vor allem in anarchistischen Zusammenhängen engagiert und hat Claudia von Werlhof für die Graswurzelrevolution interviewt. Weiterlesen

Frauen und Kriege in Afrika

Rita Schäfers neuer Beitrag zur Genderforschung

 332 oktober 2008 Johanna Hellkerns

Die Ethnologin Rita Schäfer ist besonders bekannt durch ihr Buch „Im Schatten der Apartheid“ (2005). Sie erforschte Genderverhältnisse in Sierra Leone, Simbabwe, Namibia und Südafrika. Ihre neue sozialwissenschaftliche Studie thematisiert die soziokulturellen Hintergründe der antikolonialen Befreiungskriege im südlichen Afrika. Sie richtet außerdem ihren Focus auf die Bürgerkriege und die Nachkriegsentwicklungen in West-, Zentral- und Ostafrika … Weiterlesen