„Anarchismus, eine Form der Altersweisheit“

Assoziation Anarchie? Interview mit den Assoziation-A-Verlegern Rainer Wendling und Theo Bruns

 397 märz 2015 Interview: Bernd Drücke

Der Verlag Assoziation A gehört zu den wohl interessantesten linken Verlagen im deutschsprachigen Raum. Assoziation A sitzt in Berlin und Hamburg und gibt neben Romanen und Krimis vor allem Sachbücher zu Themen wie Antifaschismus, Widerstand, Exil, Migration, Geschichte der Linken, Theorie und Praxis sozialer Bewegungen heraus. Ein Interview mit den Verlegern Rainer Wendling (Berlin) und Theo Bruns (Hamburg). Weiterlesen

3. Anarchistische Buchmesse Mannheim

24. bis 26. April 2015: "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." (Franz Kafka)

Wie 2011 und 2013 wird es in Mannheim wieder eine anarchistische Buchmesse geben. Die aktuelle Situation in der Welt zeigt, dass Alternativen zu Krieg, Kapitalismus und anderen autoritären Systemen dringend nötig sind. Der Anarchismus mit seinem herrschaftsfreien Anspruch kann diese Alternativen bieten. Unserer Überzeugung nach ist der Anarchismus die vielversprechendste Alternative zum gegenwärtigen kapitalistisch-parlamentarischen Gesellschaftssystem, … Weiterlesen

Charlie, Pegida und die Pressefreiheit

 396 februar 2015 Bernd Drücke

Unsere Wahrnehmung der Welt wird stark durch die Massenmedien beeinflusst. Als der Massenmörder Anders Behring Breivik im Juli 2011 in Oslo 77 Menschen ermordete, kam keine Zeitung auf die Idee, das Massaker „dem Christentum“ anzukreiden, obwohl sich Breivik selbst als christlich-konservativer Kreuzzügler versteht, seine Tat als „Kampf für das christliche Europa“ bezeichnete und Mitglied des … Weiterlesen

Von anarchistischen Luftlandetruppen und elektronischen Fußfesseln

Wie weiter nach dem Hungerstreik von Nikos Romanós und den Wahlen vom 25.01.2015? Ein Bericht aus Griechenland

 396 februar 2015 Ralf Dreis

Einstimmig verabschiedete das griechische Parlament am 10.12.2014 ein Gesetz, das Gefangenen auch in der Zukunft ihr Recht auf Freigang zwecks Studiums garantiert. Der 21jährige Anarchist Níkos Romanós, der für dieses ihm vorenthaltene Recht am 10.11.2014 in den Hungerstreik getreten war (vgl. GWR 395), brach diesen daraufhin nach 31 Tagen ab. Studierende Gefangene müssen nun während der Vorlesungen die so genannte elektronische Fußfessel tragen. Ob dieser für alle Seiten tragbare Kompromiss ein "Sieg des Parlamentarismus" war, wie die Syriza-Abgeordnete und Menschenrechtsanwältin Zoí Konstantopoúlou nach der Abstimmung erklärte, oder ein Erfolg von Romanós und der Solidaritätsbewegung, wird vom weiteren Agieren der anarchistischen Bewegung abhängen. Weiterlesen

Der gewaltfreie Anarchist bei Charlie Hebdo

Jean Cabut (13. Januar 1938 - 7. Januar 2015), genannt "Cabu"

 396 februar 2015 Lou Marin

Die fünf Zeichner, die am 7. Januar 2015 bei Charlie Hebdo neben sieben weiteren Personen kaltblütig ermordet wurden, hießen - oft mit Pseudonymen versehen - Charb, Wolinski, Cabu, Tignous und Honoré. Es wäre nicht ganz richtig, sie und die anderen JournalistInnen (Überlebende und Ermordete), oder überhaupt die Satirezeitschrift Charlie Hebdo einfach als libertär zu bezeichnen, dazu war das Spektrum zu heterogen. "Die Wochenzeitung bestand aus Anarchisten, Ökologen, Kommunisten, Trotzkisten und sie stritten sich untereinander mehr und mehr" ((1)), so beschreibt es die linksliberale Tageszeitung Libération, in deren Räumen die Überlebenden, wie schon nach dem islamistischen Brandanschlag 2011 auf die Charlie Hebdo-Redaktion, Zuflucht gefunden haben. Weiterlesen

„Dann knackt er jeden Schädel“

Eine Geschichte des Polizeischlagstocks

 395 januar 2015 Michael Sturm

Im November 2014 musste sich ein Polizeibeamter vor dem Amtsgericht Saarbrücken wegen "Körperverletzung im Amt" verantworten. Am Rande eines Neonaziaufmarsches im Sommer 2013 hatte er einen 22-jährigen Mann, der sich an einer Gegendemonstration beteiligte, durch einen Hieb mit dem Schlagstock am Kopf verletzt. Der Beamte rechtfertigte sein Handeln in einem Vermerk mit der Behauptung, der Student sei mit erhobener Faust auf ihn zugekommen, weshalb dieser wegen "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" angezeigt wurde. Videoaufnahmen des Geschehens verdeutlichten jedoch, dass der Polizist augenscheinlich vollkommen unvermittelt den Mann mit dem Schlagstock attackiert hatte. Weiterlesen