Vertuschte Atomunfälle

Steuergelder für das Restrisiko

 408 april 2016 Eichhörnchen

Im März 2016 wurde bekannt, dass es im französischen Fessenheim bereits vor zwei Jahren einen vertuschten, schwerwiegenden Atomunfall gab. Trotzdem regt sich auch 30 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl und fünf Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima derzeit kaum Widerstand gegen die internationale Atomstaatspolitik. Eine Analyse von GWR-Mitherausgeberin Cécile Lecomte. (GWR-Red.) Weiterlesen

Stuttgart 21

Scheitern als Chance erkennen. Endlich Genugtuung vor Gericht. Doch was bringt das der Bewegung?

 405 januar 2016 Julia v. Staden und Peter Grottian

Am 19. November 2015, fünf Jahre nach Prozessbeginn, stellte das Stuttgarter Verwaltungsgericht fest, dass der brutale Polizeieinsatz gegen GegnerInnen des Großprojekts Stuttgart 21 am 30. September 2010 rechtswidrig war. Was bringt dieses Urteil der nach wie vor aktiven sozialen Bewegung gegen S21? Für die GWR analysieren die AktivistInnen Julia von Staden und Peter Grottian. (GWR-Red.) Weiterlesen

Grundrechte kann man nicht auf dem Sofa verteidigen

Des Demonstrierens angeklagt - ein Erlebnisbericht aus Paris

 405 januar 2016 Eichhörnchen

Die Idee, nach Paris zu den Protesten gegen den Klimagipfel zu fahren, war mir im Sommer beim Zusammentreffen mit zahlreichen internationalen AktivistInnen in Bure auf dem Antiatomcamp gekommen. Mit FreundInnen aus England, Frankreich und Deutschland waren wir uns darüber einig, dass die COP keine Lösung zum Klimawandel darstellt, sondern selbst Teil des Problems ist. Weiterlesen

Klima im Warenkorb

CO2-Kompensation und die Inwertsetzung der Umwelt

 404 dezember 2015 Simon Schaupp

Es ist wieder einmal so weit. Eine große Reise steht bevor und damit ein Interkontinentalflug. Mit einer einzigen Reise werde ich ungefähr das Doppelte des klimaverträglichen CO2-Jahresbudgets eines Menschen verpulvern. Mein Gewissen meldet sich zu Wort und erinnert mich an die zahlreichen Angebote zur CO2-Kompensation, die mir in letzter Zeit überall begegnet sind. Kein Wunder, denn CO2-Kompensation gilt seit dem Kyoto-Protokoll als einer der wichtigsten Mechanismen im Kampf gegen den Klimawandel. Schon 2006 wurde "carbon neutral" vom Oxford Dictionary zum Begriff des Jahres gekürt. Kurz entschlossen starte ich den Computer und steuere die Website von Atmosfair, Deutschlands Marktführer in Sachen CO2-Kompensation an. Ich möchte selbst herausfinden, was an dieser Technik dran ist, die oft als ökologischer Ablasshandel bezeichnet wird. Weiterlesen

Lebenslaute statt Klimakiller

Spektakuläre Aktion gegen den Braunkohletagebau im rheinischen Revier

 402 oktober 2015 Flora vom Gysenberg

Unter dem Namen Lebenslaute engagieren sich seit 1986 bundesweit Musiker_innen, einmal jährlich in Chor- und Orchesterstärke. Als offene Musik- und Aktionsgruppe bringen sie überwiegend klassische Musik dort zum Klingen, wo dies nicht erwartet wird: auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, vor Atomfabriken und Raketendepots, in Ausländerbehörden und an anderen menschenbedrohenden Orten. Am 23. August 2015 blockierte Lebenslaute von 17:30-22:30 Uhr den Braunkohletagebau Hambach mit klassischer Musik. Über fünf Stunden lang standen alle Räder still. Bereits am Morgen hatte sich RWE aufgrund der angekündigten Proteste gezwungen gesehen, die Baggerarbeiten auf der ersten Ebene einzustellen. Als Orchester und Chor um 17:30 Uhr in das Gelände eindrangen und kurz darauf mit dem Konzert begannen, musste auch das Hauptförderband gestoppt werden. Eine Reflexion. (GWR-Red.) Weiterlesen

Ende Gelände

Ein besseres Leben ist möglich

 401 september 2015 Rüdiger Haude

Am 16. August 2015 verbreiteten die Pressesprecher*innen der Aktion "Ende Gelände" im rheinischen Dorf Lützerath folgende Erklärung: "Im Sommer hat die Bundesregierung den Braunkohlekonzernen ein Milliardengeschenk gemacht, anstatt endlich mit dem Kohleausstieg ernst zu machen. Ende 2015 sind auf der Klimakonferenz in Paris ebenfalls keine großen Schritte für den Klimaschutz zu erwarten. Deshalb nehmen Menschen den fossilen Ausstieg jetzt selbst in die Hand. Ende Gelände macht unmissverständlich klar, dass die Zeit gekommen ist, sich auch mit massenhaftem zivilem Ungehorsam für den Klimaschutz einzusetzen." Weiterlesen

Rein in die Grube, raus aus der Kohle!

Rückblick auf das Klimacamp und die "Ende Gelände"-Aktionen. Ausblick auf die Zukunft der Klimabewegung

 401 september 2015 Floh

Am Samstagmorgen, den 15. August 2015, als sich etwa 1300 Klimaaktivist_innen mit weißen "Schutzanzügen" und Staubmasken "bewaffnet" vom Klimacamp aus auf den Weg zum Tagebau machten, trennte sie eine Autobahn und viele Hundertschaften Polizei (insgesamt waren 1500 Cops im Einsatz) vom Tagebau. Wegen dieser doch eher ungünstigen strategischen Ausgangslage galt es zu dieser Stunde als ungewiss, ob es gelingen würde tatsächlich in den Tagebau zu gelangen, um diesen für diesen Tag zu dekarbonisieren. Weiterlesen