2005: Atomkraftforschung geht unter AREVA weiter!

Zivile und militärische Technologien verschmelzen

| Horst Blume

Auf der Jahrestagung Kerntechnik ging es im letzten Jahr auch um die Hochtemperaturreaktor (HTR)-Linie. Wie in der Ausgabe 10/2004 der "atw" (Atomwirtschaft) berichtet wurde, hielt Dieter Herrmann (Fichtner Consulting & IT GmbH, Stuttgart) als Sitzungsleiter das Referat "Ein qualitativer Modellansatz zur langfristigen Entwicklung der Kernenergie im Rahmen globaler Energieerzeugung". Er zeigte - offensichtlich völlig unbeeindruckt vom deutschen "Atomausstieg" - abschließend folgende Perspektive auf: "Und hinsichtlich der künftigen Entwicklung globaler Energieversorgung spricht vieles dafür, dass die drei qualitativ unterschiedlichen Reaktortypen LWR, SBR und HTR nacheinander eine ähnliche Rolle als 'Fortschritt tragende Primärenergiequellen' spielen werden." Weiterlesen

Deutschland, deine Atombomben

 295 januar 2005 Horst Blume

"Die Bundesrepublik Deutschland leistete von Anfang an energischsten Widerstand gegen intensive Inspektionsmaßnahmen, wie sie vor allem Washington durchsetzen wollte." Robert Jungk 1977 in seinem Buch "Der Atomstaat" über die Haltung der Bundesrepublik zum ab 1965 angestrebten Atomwaffensperrvertrag. Weiterlesen

„Kompetenzverbund Kerntechnik“ forscht weiter an Hochtemperaturreaktoren

| Horst Blume

Die Energieversorgungsunternehmen haben sich selbst mit dem (extrem langfristig angelegten) "Ausstieg" aus der Atomenergie durch die rotgrüne Bundesregierung nie wirklich abgefunden. In dem Flugblatt "Forum in Berlin" von dem "Atomwirtschaft"-Verlag "Inforum" wurde in diesem Jahr die Losung ausgegeben: "In der Politik ist nichts unumkehrbar". Gert Maichel, Mitglied des RWE-Vorstandes und Präsident des Deutschen Atomforums, hat auf der Wintertagung dieses Forums in diesem Jahr klargemacht, dass die Atomindustrie sich nicht abwickeln lässt, sondern schon heute an verbesserten Startbedingungen für den Neueinstieg in moderne Reaktorgenerationen arbeitet (atw 3/2004). Weiterlesen

„Erfasst, als er gerade die Schienen verließ“

Atomkraft. Für "Libération" meldeten sich die Gruppenmitglieder ("camarades" heißt eigentlich GenossInnen, MitstreiterInnen, d.Ü.) von Sébastien, der vom Zug mit (atomaren, fehlt im Original, d.Ü.) Abfällen getötet wurde, zu Wort. "Dieser Text ist weder ein Bekenntnis noch eine Anschuldigung, wir wollen nur die Fakten wahrheitsgetreu darlegen." Fünf Tage nach dem Tod von Sébastien Briat, dem 22-jährigen … Weiterlesen

„Und wenn das Hindernis ein LKW gewesen wäre?“

Atomkraft. Fragen zur Geschwindigkeit des Transports für (Atom-, fehlt im frz. Text, d.Ü.) Abfälle, der Sébastien Briard überfuhr

| Thomas Calinon (Strasbourg) und Matthieu Écoiffier

"Die Menschen sterben und die Atomzüge fahren durch." Gilbert Poirot, Anti-AKW-Aktivist aus dem Elsaß, ging gestern zurück an die Stelle, an der Sébastien Briard, 21 Jahre, am Sonntag sein Leben verlor, als er von einem Zug überfahren wurde, der 12 Behälter mit nuklearen Abfällen, eingehüllt in Glaskokillen, in Richtung Gorleben in Norddeutschland transportierte. Um gegen … Weiterlesen

Antiatomaktivismus trägt Trauer

| Odile Benyahia-Kouider (Berlin), Thomas Calinon (Avricourt), Mathieu Ecoiffier Übersetzung: Lou Marin

Am gestrigen Sonntag, 7.11., kam es bei einer Widerstandsaktion gegen den Castor-Transport in Frankreich zur Katastrophe: der 21-jährige Aktivist Sebastian wurde von dem Atommüllzug überrollt und getötet. Im folgenden die Übersetzung eines Artikels aus der französischen Zeitung Libération von heute. (GWR) Weiterlesen

Zum Demonstrationsverbot beim Castor-Transport im November 2004

Im Namen des Grundrechts auf Demonstration gegen das allgemeine Versammlungsverbot

| Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr Dr. Elke Steven

Zugleich: Ankündigung erneuter, grundrechtlich argosäugiger Demonstrationsbeobachtung. Beizeiten, am 22. Oktober 2004, hat die Bezirksregierung Lüneburg eine Allgemeinverfügung erlassen. Allgemein wird verfügt, dass das "Versammlungsrecht" innerhalb eines großzügig bemessenen Korridors 10 bzw. 8 Tage lang von Bürgerinnen und Bürgern zu praktizieren verboten werde. Weiterlesen