Ziviler Ungehorsam kennt keine Staatsgrenzen

Eine Gewaltfreie Aktionsgruppe aus Frankreich und Deutschland konnte den Castor stundenlang stoppen. Ein Interview mit dem Aktivisten Damien

 354 dezember 2010 Interview: Eichhörnchen & Mikael Chambru

Mit einer Ankettaktion hat eine deutsch-französische Aktionsgruppe den Castor kurz nach seiner Abfahrt am 5. November 2010 im französischen Caen für drei Stunden gestoppt. Auf die Aktion reagierte der Staat mit ungewöhnlicher Härte. Fünf AktivistInnen, die sich festgekettet hatten, wurden bei ihrer Räumung aus dem Gleisbett verletzt, drei von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Insgesamt 16.500 Euro Sicherheitsleistung mussten die AktivistInnen zudem hinterlassen, um bis zu ihrem Prozess am 8. Dezember nicht in U-Haft zu sitzen. Grenzenübergreifende Solidarität machte es möglich, die Kaution zu bezahlen. Der Journalist Mikael Chambru und GWR-Autorin Eichhörnchen sprachen mit Damien, einem beteiligten Aktivisten der Gewaltfreien Aktionsgruppe gegen Atomkraft GANVA. Damien ist 22 Jahre alt. An einer Ankettaktion beteiligte er sich am 5. November zum ersten Mal - seine erste Aktion gegen Atomtransporte war es allerdings nicht! Er beteiligte sich zuletzt im Sommer 2010 an einer Kletteraktion in Geesthacht gegen den Abtransport von abgebrannten Brennelementen nach Cadarache. Die Luftblockade zwang den Atommülltransport zu einer Routenänderung. Weiterlesen

Die russisch-deutsche Atomrenaissance

Der Atommüll, der Tod und das Große Geld

 353 november 2010 Vladimir Slivyak

Was bedeutet eigentlich Atomrenaissance? Sie zeigt sich, wenn man viele Atomreaktoren baut und viel Atommüll produziert, um anschließend ein Atommüllendlager in einem Land zu errichten, in dem der herrschende Diktator eine Vorliebe für Atomwaffen hat. Nachdem diese drei Schritte getätigt wurden, werden viele Menschen, die in der Nähe dieser Endlager leben, sterben, während eine kleine … Weiterlesen

Anti-Atom-Bewegung – wie hältst du’s mit Parteien?

Eine kritische Betrachtung des Tschernobyl-Aktionstages 2010 und der Rolle von .ausgestrahlt

 350 sommer 2010 Bernd Sahler

24 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl demonstrierten am 24. April 2010 in der Bundesrepublik fast 150.000 Menschen für den Atomausstieg (vgl. GWR 349). Am Brennelementezwischenlager (BEZ) Ahaus protestierten 7.000, vor dem AKW Biblis 20.000 und 120.000 beteiligten sich an der u.a. von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt organisierten, 120 Kilometer langen Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel. Die Freude über diese bisher größte Anti-Atom-Demo der Geschichte ist innerhalb der Anti-Atom-Bewegung nicht ungetrübt. Der ehemalige GWR-Redakteur Bernd Sahler kritisiert, dass Parteien eingeladen wurden, die Demo als Wahlkampfbühne zu instrumentalisieren. Wir stellen seinen Beitrag hier zur Diskussion (GWR-Red.). Weiterlesen

Renaissance der Atomkraft in Britannien?

Langsam regt sich Widerstand

 349 mai 2010 Andreas Speck

Die englischen Regierungen - ob Blair, Brown, oder möglicherweise bald Cameron - forcieren einen massiven Neubau von Atomkraftwerken, um alte Atomkraftwerke zu ersetzen und - so wird behauptet - die Klimaschutzziele zu erreichen. Im letzten Jahr wurden 10 Standorte für neue Atomkraftwerke benannt. Die Konzerne - insbesondere EDF, RWE, E.on, und die spanische Iberdrola - sitzen in den Startlöchern. Doch so langsam regt sich Widerstand. Weiterlesen

„Wir brauchen eine Anti-Atom-Revolution“

Der Winter ist vorbei. Ein neuer Anti-Atom-Frühling ist da: 150.000 Menschen demonstrierten für den Atomausstieg

 349 mai 2010 Bernd Drücke

"Wir erleben gerade eine weltweite Renaissance der Atomindustrie. In Russland ist der Bau von 24 neuen Atomkraftwerken geplant. Russland hat kein Geld. Die neuen russischen AKWs werden deshalb mit deutschen Geldern finanziert. ... Es ist schön hier zu sein und so viele Menschen zu erleben, die solidarisch für den sofortigen und weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft demonstrieren. Wir brauchen eine Revolution, eine globale Anti-Atom-Revolution!" Weiterlesen