Antimuslimischer Rassismus

Notwendige Analysen für eine antirassistische Bewegung

 399 mai 2015

Das Aufkommen der PEGIDA-Bewegung, deren Märsche scheinbar plötzlich fünfstellige TeilnehmerInnenzahlen erreichten und nun von Österreich über England bis hin nach Québec/Kanada nachgeahmt werden, kam für antirassistisch gesinnte Menschen überraschend. Spätestens seitdem mussten sie sich erneut eingestehen, dass es da ein Problem gibt, auf das man (zumindest in den deutschsprachigen Ländern) in den letzten Jahren vielleicht zu wenig oder zu zögerlich reagiert hat: antimuslimischer Rassismus. Weiterlesen

Winter der Friedensbewegung?

Ein Interview mit Monty Schädel (DFG-VK)

 399 mai 2015 Interview: Bernd Drücke

Monty Schädel (geboren 1969 in Grevesmühlen) ist seit 2007 Politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK). Seit der "Wiedervereinigung" ist der Antimilitarist in Bereichen der Antifa-, Friedens-, Flüchtlings- und Sozialpolitik aktiv. 2014 war er Mitinitiator des sogenannten "Friedenswinters", von dem er sich mittlerweile distanziert hat. Grund genug für GWR-Redakteur Bernd Drücke, ihn zu interviewen. Das Interview wurde Mitte April 2015 schriftlich geführt. Aufgrund von Platzmangel veröffentlichen wir hier nur Auszüge. (GWR-Red.). Weiterlesen

Selma 1965: Ein entscheidender Wendepunkt

Über Martin Luther King und die Afrikanisch-Amerikanische Bewegung vor 50 Jahren

 398 april 2015 Clayborne Carson

Die Feiern, die zum Jubiläum des zweiten Bürgerrechtsgesetzes von 1965 für die African-American Community in den USA abgehalten wurden, sowie der bewegende Selma-Kinofilm erinnern an einen Durchbruch der US-Bürgerrechtsbewegung vor 50 Jahren. 1964 war die Segregation in öffentlichen Einrichtungen aufgehoben worden, 1965 ging es um die Abschaffung diskriminierender Bestimmungen für das Wahlrecht. 1944, 1957, 1960 und 1964 hatte es bereits US-Gesetze zum Wahlrecht für African-Americans gegeben, ihre Implementierung wurde jedoch durch das Bollwerk weißer Rassisten im Süden der USA verhindert. Eine anarchistische Gesellschaft wird Parteien und Parlamente durch Selbstorganisation und direkte Entscheidungsformen ersetzen, ein Wahlrecht wird nicht mehr nötig sein. Doch ist es nur als universale Abschaffung denkbar und bis dahin werden sich AnarchistInnen nie partikular gegen das Wahlrecht etwa für Frauen oder in diesem Fall für African-Americans aussprechen, das mühsam erkämpft wurde und eine Glanzzeit gewaltfreier Massenaktionen in Erinnerung ruft. (GWR-Red.) Weiterlesen

Struktureller Antisemitismus in der französischen Linken

Libertäre Selbstkritik als Folge des antisemitischen Charakters der Attentate vom 7.-9. Januar 2015 in Frankreich

 397 märz 2015 Bali (Gruppe Schwarzer Blick der Fédération Anarchiste)

Erst Karikaturisten, dann Menschen in jüdischen Einrichtungen - das scheint seit den Pariser Attentaten das Muster zu werden, das sich nun auch bei den Morden in Kopenhagen am 14. Februar 2015 wiederholte. Die jüdischen BürgerInnen Frankreichs müssen konstatieren, dass die zunehmende Anzahl antisemitischer Anschläge in den letzten Jahren erst nach Charlie Hebdo von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Antisemitismus geht keineswegs nur von deklassierten Jugendlichen maghrebinischer Herkunft aus, sondern kommt spätestens seit dem offenen Deklamieren von Demoslogans wie "Jude! Jude! Frankreich ist nicht dein Frankreich!" ((1)) beim "Tag des Zorns" der reaktionären Massenbewegung gegen die Ehe von Schwulen/Lesben am 26. Januar 2014 auch aggressiv aus der "Mitte" der Gesellschaft. Nach den Januar-Attentaten hat in der französischen Öffentlichkeit ein Prozess der Selbsthinterfragung eingesetzt, der in antirassistischen, antifaschistischen und libertären Kreisen eine Entsprechung findet. Wir dokumentieren hier eine selbstkritische Bestandsaufnahme von Szene-Diskursen aus der anarchistischen Wochenzeitung "Le Monde libertaire" von Anfang Februar. (GWR-Red.) Weiterlesen

PEGIDADA

 396 februar 2015 Leonie Felix

Patriotische Europäer Gegen Islamisierung Des Abendlandes Pöbeln – Eine Ganz Infame Diffamierung Anderslebender. „Passt Euch Gefälligst Intolerantem Deutschtum An“, Plappern Eitle Gockel In Dumpfer Art. Politiker Erblicken Gerechtfertigtes In Diesen Ansammlungen. Presseorgane Erheben Gemurmel: „Ist Das Angstgesteuert?“ Pipifax! Eines Gelobe Ich Diesen Arschlöchern: Rock‘n‚Roll Will Never Die!

„The Great Deporter“ [‚Der große Abschieber‘]

Ein kritischer Kommentar zu Barack Obamas Flüchtlingspolitik

 395 januar 2015 Martin Baxmeyer

Am 21.11.2014 fand Nicolas Richter im Kommentarteil der Süddeutschen Zeitung lobende Worte für Präsident Barack Obama. "Richtig", "ehrgeizig" und "mutig" nannte er dessen Entscheidung, ca. vier von geschätzten acht Millionen illegal in den USA lebenden Flüchtlingen eine befristete Legalisierung ihres Status anzubieten: "Es ist eine überfällige Geste der Vernunft, der Menschlichkeit und des Danks an Millionen Schattenwesen, deren billige Arbeitskraft genutzt, deren Anwesenheit aber oft zum Ärgernis erklärt wird". Obama zeige, "wenn auch spät, die Standfestigkeit und Prinzipientreue, die man von Präsidenten erwartet". Es seien solche Entscheidungen, die eine "große Präsidentschaft ausmachen". Weiterlesen