Gedächtnisveranstaltung für Paul Wulf

 245 januar 2000 Norbert Eilinghoff

Der libertäre Antifaschist Paul Wulf starb 78-jährig am 03. Juli 1999 (s. GWR 243). Viele FreundInnen von Paul lernten sich erst während seiner Beisetzung kennen. Daraus bildete sich ein Kreis, der die hier geschilderte Gedächtnisveranstaltung vorbereitete. Mitveranstalter war u.a. die GWR-Redaktion Münster. Weiterlesen

Aufruf zur Solidarität mit überfallenem Steinmetz

 245 januar 2000 Isabel Lipthay

Vor einigen Wochen wurde der jüdische Friedhof in Berlin Weissensee überfallen. Dabei sind über hundert Grabsteine zerstört worden. Die Täter konnten nicht ermittelt werden. Einige Steinmetze erklärten sich daraufhin bereit, die Steine als Akt der Solidarität unentgeldlich zu reparieren. Die Presse berichtete darüber. Einer der Steinmetze erhielt danach telefonische Morddrohungen, die eindeutig rechtsextremistisch und antisemitisch … Weiterlesen

„Das Zeichen Auschwitz läßt sich nicht tilgen“ (P. Levi)

 244 dezember 1999 Antisemitismus-AG, Frankfurt/M.

Myriam Anissimov, Primo Levi. Die Tragödie eines Optimisten. Eine Biographie. Übersetzt von Barbara Lou Gerstner, Peter Punin (Anhang) u. Ronald Voullié. Philo Verlagsgesellschaft: Berlin 1999, 639 S., 59,80 DM. Primo Levi, Gespräche und Interviews. Hrsg. von Marco Belpoliti. Aus dem Italienischen von Joachim Meinert. München, Wien: Carl Hanser Vlg 1999, 288 S., 39,80 DM. Weiterlesen

Etappensieg von Rechts

Die vorläufige Schließung der Wehrmachtsausstellung ist ein Erfolg für die "Normalisierung" Deutschlands - und für reaktionäre Arschgesichter.

 244 dezember 1999 Jens Petz Kastner

Die Wehrmacht war am Holocaust beteiligt und eine verbrecherische Organisation. Das ist die zentrale Aussage der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944”, die das unabhängige Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) inzwischen in 30 deutschen und österreichischen Städten zeigen konnte. Damit ist jetzt Schluß. Statt in die USA geht die Ausstellung vorerst wieder zurück in die … Weiterlesen

Nürnberger Ausländerbehörde lässt iranische Frauen gewaltsam verschleiern

 244 dezember 1999 Simon Baumann / Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

Die Nürnberger Ausländerbehörde liess am 03.11.1999 der 28jährigen Iranerin Roya Mosayebi durch Polizeibeamte gewaltsam ein Kopftuch anlegen und sie so fotografieren. Frau Mosayebi wurde bei der Polizeiaktion erheblich verletzt. Die Polizeibeamten drangen in das Privatzimmer der iranischen Asylbewerberin ein und brachten sie in die Polizeiinspektion am Nürnberger Jakobsplatz. Dort forderten sie Roya Mosayebi auf, ein … Weiterlesen

Eine Gesellschaft, in der Angst herrscht

 243 november 1999 Karl Pfeifer

Es ist nicht zu fassen. In Wien konnten von der FPÖ tausende rassistische und fremdenfeindliche Plakate aufgestellt werden, ohne daß es in der Öffentlichkeit (wenn wir von einer Reaktion der Israelitischen Kultusgemeinde, der Evangelischen Kirche und einiger weniger Intellektueller absehen) zu einem empörten Aufschrei gekommen wäre. Weiterlesen

Paul Wulf

Erinnerung an einen Freund

 243 november 1999 Bernd Drücke

„War’s ein Traum? Ist’s wahr? – Was macht’s! Bilder ziehn und fliegen. Einen Toten sah ich nachts Auf der Bahre liegen. Schlug die Augen nicht mehr auf, hielt den Mund geschlossen und ließ doch den Worten Lauf, die im Kreis zerflossen: Schreiner, füge mir den Sarg Aus sechs starken Brettern. Wer das Herz in Schlummer … Weiterlesen

„Die Jahrhundertreform“

Im neuen Staatsbürgerschaftsrecht bleibt Assimilation das Programm des Jahrhunderts

 238 april 1999 Jens Petz Kastner

Pünktlich zur Jahrtausendwende wird das neue deutsche Staatsbürgerschaftsrecht in Kraft treten. Ein adäquates Datum, um der Regierungsrethorik von der „Jahrhundertreform“ symbolischen Nachdruck zu verleihen. Die öffentliche Debatte der letzten Wochen und Monate war voll von großen Worten. Die Größe allein aber sagt bekanntlich über den Inhalt noch nicht viel aus. Ist das Große auch wirklich … Weiterlesen

Der lange Marsch der 68er zur nationalen Rechten

 237 märz 1999 Harold the Barrel

Der lange Marsch durch die Institutionen nach der Revolte 1968 war ein Marsch in den Reformismus, rein ins System – das wußten AnarchistInnen schon lange. Und heute hat es sich bestätigt: 68er stellen viele Posten in der Regierung bis hin zum Regierungschef und Außenminister. So weit, so schlecht. Es geht aber auch noch schlimmer: unter … Weiterlesen

Ein Jahr Wanderkirchenasyl

Hungerstreik kurdischer Flüchtlinge im besetzten grünen Landesbüro zur Unterstützung der Forderungen des Kirchenasyls

 236 februar 1999 Andreas Speck

Als am 21. Januar 1998 in der Kölner Antoniterkirche zwanzig kurdische Flüchtlinge eine auf vier Wochen angesetzte Protestaktion gegen Abschiebungen in die Türkei starteten, rechnete wohl niemand damit, das daraus das größte Kirchenasyl in der Geschichte der BRD hervorgehen würde. Mittlerweile befinden sich ca. 140 Flüchtlinge seit mehr als 1 Jahr "auf Wanderschaft” durch verschiedene Kirchengemeinden Nordrhein-Westfalens. (Red.) Weiterlesen