Faschismus – auch eine psychische Störung?

Der rechtsnationalistische Höhenflug tiefenpsychologisch und herrschaftskritisch betrachtet

 416 februar 2017 Emilio Weinberg

Finstere Zeiten: Brexit, Trumpismus, fast die Hälfte der österreichischen WählerInnen stimmten im Dezember 2016 für Norbert Hofer von der faschistoiden FPÖ. In Deutschland erreichte die rassistische AfD schon bei den Landtagswahlen 2016 zweistellige Ergebnisse. Der Höhenflug der Rechtsaußen ist bedrohlich. In den letzten Ausgaben der Graswurzelrevolution wurde das ausgiebig analysiert (1). Daran knüpft der folgende Beitrag an, der auch psychologische Aspekte des gerne als "Rechtspopulismus" verharmlosten Rechtsnationalismus und Neofaschismus beleuchtet. (GWR-Red.) Weiterlesen

Mit Racial Profiling gegen Sexismus

Wenn der Zweck die Mittel heiligt

 416 februar 2017 Peter Nowak

Das Agieren der Polizei zu Silvester in Köln war angemessen. Da waren sich Anfang Januar 2017 die rechtspopulistische Gruppierung Pro Köln, die CDU, die FDP und die Mehrheit der Grünen unisono einig. Schließlich habe der Polizeieinsatz sexistische Vorkommnisse verhindert, die Silvester 2015 weltweit als Beweis herhalten mussten, dass eine Gesellschaft, die ihre Grenzen nicht schützt, nur in Terror und Gewalt enden könnte. Weiterlesen

Paul Wulf

Unbequeme Erinnerung

Einladung zur Tagung am Donnerstag, 19. Januar 2017, Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster Das Projekt „münsters GESCHICHTE VON UNTEN“, wurde im Rahmen der „Ausstellung Skulptur Projekte 2007“ entwickelt. Es erinnert durch eine plakatierte Betonstatue an Paul Wulf, der in der Zeit des Nationalsozialismus wegen der Diagnose „angeborener Schwachsinn“ als Jugendlicher zwangssterilisiert wurde. … Weiterlesen

Das Kirchenasyl

Eine umkämpfte Praxis des Menschenrechtsschutzes

 414 dezember 2016 Benedikt Kern

Mit steigenden Abschiebungszahlen gibt es auch immer mehr Kirchenasyle. Doch diese Form des zivilen Ungehorsams ist umkämpft. Um so wichtiger sind gelungene Beispiele aus der Kirchenasylarbeit, wie das von Mohamed Fathy Abdo Soliman, einem ägyptischen Kriegsdienstverweigerer, der vor einer Kettenabschiebung nach Italien und Ägypten durch ein Kirchenasyl bewahrt werden konnte. Weiterlesen

Die US-Wahl als Zeitenwende

Gewaltfreier Widerstand gegen den Trumpismus

 414 dezember 2016 Bernd Drücke

Karl Marx hat ein Hegel-Zitat dahingehend abgewandelt, weltgeschichtliche Tatsachen ereigneten sich immer zweimal, nämlich "das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce" (1). Seit dem 9. November 2016 wissen wir, dass sie sich auch gleichzeitig als Tragödie und Farce ereignen können. "Fast scheint es, als ob der Neoliberalismus sich jetzt auch um die Prozessoptimierung der Weltgeschichte kümmert", so der Soziologe Rüdiger Haude mit einer hochgezogenen Augenbraue. Weiterlesen

Kommt nach Trump Marine Le Pen in Frankreich?

Zur ideologischen Ausrichtung der Wählerschaft des Front National

 414 dezember 2016 Coastliner

Am 13. November 2016 hat der französische Premierminister Valls bekanntgegeben, dass die den Attentaten des 13. November 2015 geltenden Notstandsgesetze zum fünften Mal verlängert werden, bis zum Abschluss des Präsidentschaftswahlkampfes in Frankreich im Mai 2017 hinein. (1) Wenn dann, was wahrscheinlich ist, entweder ein Kandidat der konservativen Partei "Les Républicains" (LR, deutsch: Die Republikaner) oder gleich Marine Le Pen, die Anführerin des Front National, zum Präsidenten oder zur Präsidentin gewählt wird, könnte es zu dem Tatbestand kommen, dass der Ausnahmezustand überhaupt nicht mehr abgeschafft wird. Dann hätte das demokratische Regime der angeblich progressiven Linken um die Parti socialiste (Sozialistische Partei, PS) mit Hollande an der Macht tatsächlich selbst das Kunststück vollbracht, dass die DemokratInnen einer westlichen Demokratie ihr eigenes Regierungssystem abschaffen und in eine Diktatur à la Orbán oder Erdogan umwandeln. (GWR-Red.) Weiterlesen

Comandante Brus Li isst Sushi

Gegen die Re-Essentialisierung (1) von Ausdrucks- und Protestformen

 413 november 2016 Jens Kastner

Sind Dreadlocks bei Weißen kulturimperialistisch? Offenbart der Protest gegen die Prekarisierung in Europa bloß die Heuchelei der Protestierenden, die ihre Privilegien nicht reflektieren? In den letzten Jahren sind verschiedentlich Stimmen laut geworden, die aus der Perspektive der postcolonial studies und des Critical Whiteness-Aktivismus Behauptungen dieser Art aufgestellt haben. Weiterlesen

Ungarns Referendum

Rassistische Staatspropaganda, Migrationspolitik und Autoritarismus

 413 november 2016 Anja Svobodovna, Migrant Solidarity Group of Hungary

In Ungarn, gepflastert mit rassistischer Staatspropaganda, wurde am 2. Oktober 2016 ein nationales Referendum über die EU-Quotenregelung und ungarische Migrationspolitik abgehalten. Obwohl es aufgrund geringer Beteiligung ungültig war, spricht die Regierung von einem großen Erfolg und will die Verfassung dementsprechend ändern. Die Wahl stellt von der Fragestellung, über die begleitende Hetze, bis zu den darauf folgenden Maßnahmen einen neuen Höhepunkt an rassistischer, autoritärer Politik dar. Weiterlesen

Solidaritätsbewegungen in Athen – Ein Update

 413 november 2016 Peter Oehler, Oktober 2016

In der Graswurzelrevolution Nr. 405 (Januar 2016) erschien ein Artikel über meine Erlebnisse mit Solidaritätsbewegungen in Athen und Piräus im Sommer 2015. Nun war ich im Sommer 2016 auf einer fünfwöchigen Griechenlandreise, wobei ich mich diesmal intensiv mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt habe, insbesondere auf Lesbos, wo ich drei Wochen gewesen bin, sowie in Athen und Piräus, wo ich eine Woche war. Die Zeit in Athen und Piräus habe ich genutzt, um die Leute, die ich dort im vorigen Jahr kennengelernt hatte, wieder zu besuchen. Ich habe mich mit vielen unterhalten, wobei es mir primär um die Frage ging, was sich seit dem Sommer 2015 dort für die Griechinnen und Griechen konkret verändert hat. Hier also ein Folgeartikel zu meinem GWR 405-Text. Weiterlesen

Die Wahl in den USA

Don't follow leaders, watch the parkin' meters1

 413 november 2016 Johann Bauer

Trump: Dieser Mann ist gefährlich. Er kann der mächtigste Mensch der Erde werden. Und auch wenn er nicht Präsident der USA wird, bleibt seine Wirkung. Ob er gewinnt, könnte nun davon abhängig sein, was über Hillary Clinton noch enthüllt wird und welches Gewicht die Sexismus-Pest des Einen und die Unglaubwürdigkeits-Cholera der Anderen bei den WählerInnen bekommt. Zwei Drittel der möglichen WählerInnen in den USA verabscheuen Trump wie Clinton. Weiterlesen