Indonesien besteht aus 17.508 Inseln. Es ist der größte Inselstaat und mit mehr als 250 Millionen EinwohnerInnen der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt. Trotzdem kommt es in der Berichterstattung der eurozentrischen Massenmedien kaum vor. So ist auch zu erklären, dass hierzulande weitgehend unbekannt ist, dass im Oktober 1965 in Indonesien einer der größten Massenmorde des 20. Jahrhunderts seinen Anfang nahm. Im Zuge der Verfolgung von Mitgliedern und (vermeintlichen) SympathisantInnen der Kommunistischen Partei wurden in diesem "Jahr das niemals endete" zwischen 500.000 und drei Millionen Menschen ermordet und weitere Hunderttausende verhaftet. Wir möchten an diesen vergessen gemachten Massenmord erinnern und haben deshalb Anett Keller interviewt. Die Autorin hat in Leipzig und Yogyakarta Journalistik, Politikwissenschaft und Indonesisch studiert. Während der letzten Jahre lebte sie in Indonesien und berichtete von dort als freie Journalistin. Sie ist Vorstandsmitglied der Südostasien-Informationsstelle ((1)) und Herausgeberin des ersten Buches auf deutsch zum Thema "1965", in dem ausschließlich indonesische AutorInnen (Überlebende, Aktivistinnen, Akademikerinnen) zu Wort kommen. Das bewegende Werk ist im Sommer 2015 unter dem Titel "Indonesien 1965 ff. - Die Gegenwart eines Massenmordes" im Regiospectra-Verlag Berlin erschienen. (GWR-Red.) Weiterlesen