Machtkämpfe um die Ostukraine

Eine antimilitaristische Sicht auf den Konflikt

 396 februar 2015 Vadim Damier

Im Januar 2015 flammten die blutigen Kämpfe zwischen ukrainischen Truppen und russlandnahen Separatisten in der Ostukraine wieder verstärkt auf. Mehr als 4000 Menschen wurden in diesem Krieg bisher getötet, Hunderttausende sind auf der Flucht. Dem Protest vieler Angehöriger zum Trotz verkündete die ukrainische Regierung eine Verstärkung ihrer Truppen und eine Teilmobilmachung. Eine Einstellung aller Kampfhandlungen ist nicht in Sicht. Im November 2014 hat der Moskauer Sozialwissenschaftler und Anarchosyndikalist Dr. Vadim Damier in Veranstaltungen in acht deutschen Städten seine alternative Sicht auf den Krieg in der Ukraine dargelegt. Träger der Veranstaltungsreihe waren Connection e.V. und das Bildungswerk der DFG-VK Hessen. Mitveranstalter in Münster war u.a. die Graswurzelrevolution (1). Wir dokumentieren Vadim Damiers Redemanuskript - redaktionell überarbeitet - in zwei Teilen (2). Teil 1 erschien im Januar 2015 in der GWR 395. (GWR-Red.) Weiterlesen

Charlie, Pegida und die Pressefreiheit

 396 februar 2015 Bernd Drücke

Unsere Wahrnehmung der Welt wird stark durch die Massenmedien beeinflusst. Als der Massenmörder Anders Behring Breivik im Juli 2011 in Oslo 77 Menschen ermordete, kam keine Zeitung auf die Idee, das Massaker „dem Christentum“ anzukreiden, obwohl sich Breivik selbst als christlich-konservativer Kreuzzügler versteht, seine Tat als „Kampf für das christliche Europa“ bezeichnete und Mitglied des … Weiterlesen

Von anarchistischen Luftlandetruppen und elektronischen Fußfesseln

Wie weiter nach dem Hungerstreik von Nikos Romanós und den Wahlen vom 25.01.2015? Ein Bericht aus Griechenland

 396 februar 2015 Ralf Dreis

Einstimmig verabschiedete das griechische Parlament am 10.12.2014 ein Gesetz, das Gefangenen auch in der Zukunft ihr Recht auf Freigang zwecks Studiums garantiert. Der 21jährige Anarchist Níkos Romanós, der für dieses ihm vorenthaltene Recht am 10.11.2014 in den Hungerstreik getreten war (vgl. GWR 395), brach diesen daraufhin nach 31 Tagen ab. Studierende Gefangene müssen nun während der Vorlesungen die so genannte elektronische Fußfessel tragen. Ob dieser für alle Seiten tragbare Kompromiss ein "Sieg des Parlamentarismus" war, wie die Syriza-Abgeordnete und Menschenrechtsanwältin Zoí Konstantopoúlou nach der Abstimmung erklärte, oder ein Erfolg von Romanós und der Solidaritätsbewegung, wird vom weiteren Agieren der anarchistischen Bewegung abhängen. Weiterlesen

Der gewaltfreie Anarchist bei Charlie Hebdo

Jean Cabut (13. Januar 1938 - 7. Januar 2015), genannt "Cabu"

 396 februar 2015 Lou Marin

Die fünf Zeichner, die am 7. Januar 2015 bei Charlie Hebdo neben sieben weiteren Personen kaltblütig ermordet wurden, hießen - oft mit Pseudonymen versehen - Charb, Wolinski, Cabu, Tignous und Honoré. Es wäre nicht ganz richtig, sie und die anderen JournalistInnen (Überlebende und Ermordete), oder überhaupt die Satirezeitschrift Charlie Hebdo einfach als libertär zu bezeichnen, dazu war das Spektrum zu heterogen. "Die Wochenzeitung bestand aus Anarchisten, Ökologen, Kommunisten, Trotzkisten und sie stritten sich untereinander mehr und mehr" ((1)), so beschreibt es die linksliberale Tageszeitung Libération, in deren Räumen die Überlebenden, wie schon nach dem islamistischen Brandanschlag 2011 auf die Charlie Hebdo-Redaktion, Zuflucht gefunden haben. Weiterlesen